Umwelt & Natur

Überschwemmungen an Wiedauzuflüssen verhindern Einbringung der Maisernte

Überschwemmungen verhindern Einbringung der Maisernte

Überschwemmungen verhindern Einbringung der Maisernte

Nolde
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Die starken Niederschläge während der vergangenen Tage haben die Grünau bei Saxburg über die Ufer treten lassen. Foto: Volker Heesch

Der nordschleswigsche Landwirt in Nolde, Kurt Andresen, hofft nach extrem starken Niederschlägen auf trockenes Wetter. Als SP-Stadtratsmitglied schlägt der Kommunalpolitiker den Bau von Überflutungsräumen an den überlasteten Wasserläufen vor.

Wie viele seiner Kollegen blickt der Landwirt in Nolde, Kurt Andresen, mit großer Sorge auf seiner Felder und Wiesen. Nach den extrem starken Niederschlägen während der vergangenen Tage sind viele Auen und Bäche über ihre Ufer getreten und haben die flache Geest in eine Seenlandschaft verwandelt.

Mais kann auf überschwemmten Feldern nicht geerntet werden 

„Ich habe noch viel Mais auf den Feldern stehen, der wegen der Überschwemmungen nicht geerntet werden kann“, berichtet der Landwirt und fügt hinzu: „Auch Gras können wir jetzt nicht von den Wiesen holen.“ Bei der milden Witterung der vergangenen Wochen war das Gras noch gut gewachsen und der späte Schnitt sollte die Wintervorräte für das Milchvieh aufstocken.

Überschwemmungen gehen auf das Konto der extremen Wetterlage 

Kurt Andresen betont, dass es in den zurückliegenden Wochen Meldungen gegeben hatte, dass die zuständige Kommune bei der Reinigung der Wasserläufe nicht ganz nach Plan fertig geworden ist. „Die Überschwemmungen gehen aber ganz klar auf das Konto der extremen Wetterlage“, erklärt der Landwirt und berichtet, dass allein am Wochenende in seinem Bereich 70 Millimeter Niederschlag gefallen sind.  

Kurt Andresen (SP) wünscht sich eine Lösung, die Naturschutz und Überschwemmungsabwehr einschließt. Foto: Karin Riggelsen

Andresen sieht angesichts der immer häufigeren Wetterlagen mit Starkregen, vor zwei Jahren gab es ähnliche Verhältnisse, Handlungsbedarf, die Auen und Bäche so zu gestalten, dass sie die größeren Wassermassen in Richtung Wiedau und zum Wattenmeer bei Hoyer leiten können.

Lösung nötig: Natur schützen und steigende Niederschlagsmengen ableiten

„Wir müssen eine Lösung finden, auf der einen Seite die Natur der Wasserläufe zu schützen, aber auch die Fließgewässer so auszubauen, dass sie die steigenden Niederschlagsmengen verkraften können“, so Andresens Vorschlag.

„Ich stelle mir Konzepte vor, dass entlang der Auen Speicherräume geschaffen werden, sie könnten auch mit Deichen versehen werden, in denen bei Hochwasser die Fluten zwischengelagert werden, und nicht die Felder überschwemmen“, so der SP-Politiker.

Geringes Gefälle in Gewässern ein Problem 

Er weist darauf hin, dass im Bereich von Süderau und Grünau die Überflutungsgefahr auch so hoch ist, weil diese nur ein geringes Gefälle aufweisen. „Dabei liegt die Wasserscheide teilweise im Raum Gravenstein, weshalb sehr viel Wasser Richtung Nordsee abgeleitet werden muss“, erklärt der Landwirt. Er schlägt auch vor, die traditionelle Technik der Überrieselung von Niederungen wieder zu nutzen. Dabei wird durch Wehre Wasser zurückgehalten und verteilt sich auf Wiesen, die bei der Gelegenheit auch auf natürliche Weise gedüngt werden.  

In den vergangenen Jahrzehnten wurden aber die Wehre aus dem Verkehr gezogen, um die wandernden Fische nicht auf ihrem Weg in Laichgebiete stromaufwärts zu behindern.

 

Im Bereich der Gammelau zwischen Renz und Buhrkall ist eine Vernässung der Niederung im Gespräch. Foto: Volker Heesch

Andresen sieht auch ein Dilemma. Zwar sei es aus Umweltsicht gut, Niederungen – wie aktuell im Gespräch – entlang der Gammelau zu vernässen, um dort Kohlendioxid und Nährsalze zu binden. Zugleich fehlten die unter Wasser gesetzten Niederungen als Zwischenspeicher bei Hochwasser.

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