Natur und Umwelt
Übernachtung nur im „Shelter“ auf Großer Ochseninsel möglich
Übernachtung nur im „Shelter“ auf Großer Ochseninsel
Übernachtung nur im „Shelter“ auf Großer Ochseninsel
Das Zelten auf der nach Abriss sämtlicher Bebauung ganz von der Natur geprägten Insel in der Flensburger Förde ist noch nicht gestattet. Eine Buchung der Übernachtungsplätze ist aber schon möglich.
Ende Juni haben Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) und die Leiterin der zuständigen Filiale der staatlichen Naturbehörde Naturstyrelsen Sønderjylland, Inge Gillesberg, die neue Ära der Großen Ochseninsel als naturbelassenes Eiland „eingeweiht“.
Die gesamte Bebauung des einst beliebten Ausflugsziels war von Kommune und Behörde entfernt worden. Entschieden wurde, dass es keine Gebäude und gastronomischen Angebote mehr auf der Insel geben soll. Die langjährigen Pächter hatten zuletzt weder einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb noch den Erhalt der Gebäude der einst per Fähre oder Fördedampfer erreichbaren Insel in Nachbarschaft zu Süderhaff/Sønderhav meistern können.
Buchung per Internet erforderlich
Die staatliche Naturbehörde wirbt inzwischen auf ihrer Homepage für Aufenthalte auf der Großen Ochseninsel, allerdings mit dem Hinweis, dass dort bisher nur die Übernachtung in den dort aufgestellten vier als „Shelter" bezeichneten aufgestellten Schutzhütten möglich ist.
Und deren Nutzung muss über booking.naturstyrelsen.dk vorbestellt werden. Die Behörde weist darauf hin, dass das Zelten bisher noch nicht gestattet ist.
Nur einfache Humustoiletten
Es gibt auf dem Eiland nur eine einfache Humus-Toilette. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Besucher der Insel dort weder Trinkwasser noch andere Versorgungsgüter auf der Insel vorfinden. Alles muss im Kajak oder Boot mitgebracht werden.
Abfall mit nach Hause nehmen
Und eine große Bitte haben Naturbehörde und Kommune: Alles an Abfall muss von der 7,5 Hektar großen Insel zurück aufs Festland mitgenommen werden. Vorgesehen ist noch der Bau eines kleinen Anlegers.
Die Insel weist Abschnitte mit Steilküste auf. Dort wird vor Absturzgefahr gewarnt. Die Große Ochseninsel ist bereits im Mittelalter urkundlich erwähnt worden. Archäologische Funde zeigten, dass das Eiland bereits in der jüngeren Steinzeit besiedelt gewesen ist. Überliefert ist auch eine Nutzung als Weidefläche.
Seit dem 19. Jahrhundert Gastwirtschaft
Seit dem 16. Jahrhundert war die Insel besiedelt, ab dem 19. Jahrhundert war sie Heimat der Familie Isaack, die dort Bootsbau betrieb und eine Gastwirtschaft führte. Vor allem Flensburger besuchten vor der Grenzziehung 1920 die kleine Insel. Seit 1982 gehört die Insel der dänischen Naturbehörde. Die letzten Mitglieder der Familie Isaack zogen 2003 von der Insel.
Im Gespräch war vor einigen Wochen auch, dass die Fahrradfähre, die das deutsche und dänische Ufer der Flensburger Förde verbinden soll, auch für Fahrten zur Großen Ochseninsel eingesetzt werden könnte. Die Fähre hat aufgrund der andauernden Sperrung der deutsch-dänischen Grenze für Ausflugsboote als Teil der dänischen Anti-Corona-Strategie aber vorläufig ihren Betrieb einstellen müssen.