Tourismus

Stürmische Einweihung an der Förde

Stürmische Einweihung an der Förde

Stürmische Einweihung an der Förde

Süderhaff/Sønderhav
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Thomas Andresen und Inge Gillesberg bei der stürmischen Einweihung in Süderhaff Foto: Richard Forum Jørgensen

Die Kommune Apenrade und die Naturbehörde Nordschleswig gaben den offiziellen Startschuss für die Umgestaltung der großen Ochseninsel in ein naturbelassenes Ausflugsziel. Ein Einweihungsabstecher zur Insel fiel wetter- und coronabedingt ins Wasser.

Als Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen und die Leiterin der Naturbehörde Nordschleswig, Inge Gillesberg, am Dienstagnachmittag bei starken Böen ein provisorisches Band auf der Landzunge in Süderhaff durchtrennten, weihten sie keine großen Gebäude ein.

Es war vielmehr die Einweihung einer Idee und einer neuen Ära für die große Ochseninsel. Auf der sind die ehemalige Gaststätte und die Werft entfernt worden, um aus dem kleinen Eiland einen naturnahen Ausflugsort zu machen. Shelter und ein einfaches Klo sind dort errichtet worden. Wer hinüber möchte, muss selbst für den Transport sorgen.

Wird schon genutzt

„Es sind in letzter Zeit viele auf der Insel gewesen, und die Shelter werden bereits eifrig genutzt. Es scheint ein Modell zu sein, das ankommt“, sagte Inge Gillesberg bei der Einweihung, an der zahlreiche Stadtratspolitiker und auch Ortsansässige teilnahmen, die sich mit Ideen an der Umgestaltung der Insel beteiligt hatten.

Zu der Einweihung hätte man eigentlich jede Menge Kajaks, Boote und viele Menschen erwartet, die hinübersetzen. „Coronabedingt ist es leider anders gekommen, und es weht heute zudem ein ganz schön kräftiger Wind“, so die Behördenleiterin.

Ein ganz neuer Weg

Gillesberg und auch Thomas Andresen gingen noch einmal auf die Probleme ein, die es bei der Verpachtung der Insel und der Gaststätte gegeben hatte.

Bezeichneten die Umgestaltung der Ochseninsel als Gemeinschaftsprojekt: Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen (V) und Inge Gillesberg, Leiterin der Naturbehörde Nordschleswig. Foto: Richard Forum Jørgensen

Als die Insel verlassen war, sah man sich gezwungen, einen ganz anderen Weg zu gehen. „Es ist gemeinsam eine gute Lösung gefunden worden, an der sich beide Parteien finanziell beteiligten. Die Insel liegt vielen am Herzen“, sagte Thomas Andresen.

Die Naturbehörde ist Besitzer der Insel, die Kommune Apenrade beherbergt sie und hat ein touristisches Interesse daran.

Vier sogenannte Shelter zum Übernachten sind auf der Insel gebaut worden. „Sie bekommen Namen und können in Zukunft gebucht werden“, erläuterte Inge Gillesberg.

Das neue Infoschild zur Ochseninsel in dänischer und deutscher Sprache Foto: Richard Forum Jørgensen

Auch Zelten ist in gewissem Umfang auf der Insel erlaubt. Zum besseren Anlegen mit Kajaks und kleinen Booten soll in Kürze ein Ponton in Position gebracht werden. Das Material liegt schon bereit.

Entwicklungspotenzial

Für die Ochseninsel ist mit vielen Anregungen von Bürgern und Arbeitsgruppen ein Entwicklungsplan erstellt worden. Das momentane Erscheinungsbild ist quasi nur eine Station für mögliche weitere Entwicklungen, betonte Thomas Andresen.

Für Gesprächsstoff sorgte am Rande der Einweihungszeremonie die Fahrradfähre „Rødsand“, die nach einer Routenänderung mit Startpunkt Ekensund/Egernsund neuerdings Süderhaff ansteuert.

Initiator Gerhard Jacobsen war zugegen und wurde bei der Einweihung von vielen Stadtratspolitikern angesprochen, wird die Fähre doch als großer Gewinn für den Fremdenverkehr gesehen.

Fahrradfähre-Initiator Gerhard Jacobsen (r.) war bei den Stadtratspolitikern Erik Uldall Hansen (l.) und Egon Madsen, beide Sozialdemokraten, ein begehrter Gesprächspartner. Foto: kjt

Es kursiert auch der Wunsch, dass die Fähre die Ochseninsel ansteuert, womit wieder eine feste Verbindung für Touristen und Einheimische bestehen würde.

Eventuell Anlaufpunkt der Fahrradfähre 

„Wir sind im Dialog mit der Kommune und loten Möglichkeiten aus“, so Gerhard Jacobsen zum „Nordschleswiger“.

Bevor die Fahrradfähre bei der großen Ochseninseln anlegen kann, müsse allerdings ein geeigneter Steg gebaut werden.

Ein Anlaufen würde auch nur in Kombination mit dem aktuellen Fahrplan passieren können. Ein Pendelverkehr komme zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht infrage, so der Initiator.

„An den Ochseninseln einen Zwischenstopp einzulegen, würde ca. zehn Minuten dauern. Diesen Spielraum hätten wir“, so Jacobsen.

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