Studium zum Renningenieur

Seit der Kindheit das Tüfteln gelernt

Seit der Kindheit das Tüfteln gelernt

Seit der Kindheit das Tüfteln gelernt

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Newport
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Martin Muus liebt den Rennsport. Foto: Gwyn Nissen

Martin Muus absolviert seit einem Jahr ein Studium zum Renningenieur in der Nähe von Birmingham in England. Er erzählt über sein Studium und seine Beweggründe, weit weg vom heimischen Nordschleswig zu studieren.

„Schon in der Kindheit bin ich oft in der Autowerkstatt meines Großvaters gewesen und habe mit ihm an Autos, alten Fernsehern und dergleichen herumgeschraubt“, erklärt der 20-jährige Martin Muus, der seit einem Jahr in England ein besonderes Ingenieurstudium absolviert. Er wird Renningenieur. Trotz seiner 20 Jahre ist er bereits ein erfahrener Tüftler. Martin Muus ist in Renz aufgewachsen. Er erzählt, dass er mit 16 Jahren bereits einen alten Opel Kadett B restauriert hat.

„Im Studium arbeiten wir mit Autos „Off Highway“ – also Autos, die nicht im normalen Straßenverkehr fahren. Darin sind Rennautos für die Rennstrecke und auch Offroad-Autos inbegriffen“, so Muus. Seine Uni liegt in Newport, rund eine Stunde von der großen Stadt Birmingham entfernt. „Die Uni liegt ziemlich auf dem Land. Im ersten Jahr wohnt man in einem Internat auf dem Campusgelände“, erklärt er. Nun lebe er in einer Wohngemeinschaft mit einigen Studienfreunden zusammen.

Vier Jahre studieren

Bis Muus seinen Bachelor in der Tasche hat, muss er insgesamt vier Jahre studieren. „Einen Master kann man auch noch bekommen, aber ich denke, dass ich nach dem Bachelor erst einmal arbeiten werde“, sagt er. Die Wahrscheinlichkeit, einen Job nach beendetem Studium zu finden, ist ihm zufolge sehr hoch. „Viele der Absolventen arbeiten als Ingenieure in den unterschiedlichsten Bereichen. Mein Traum ist es aber, in der Motorsport-Welt zu arbeiten“, betont er. Möglichkeiten gibt es in dem Bereich nicht viele in Dänemark, weshalb er sich im Ausland nach einem Job umsehen muss.

Muus schraubt schon seit der Kindheit an Autos herum. Foto: Privat

„Am liebsten würde ich mit Rennautos der GT-Klasse oder die typischen Le Mans-Rennautos (LMP) arbeiten“, so Muus. Insbesondere die Test- und Entwicklungsabteilung habe es ihm angetan. „Das dürfen selbstverständlich gerne die etwas schnelleren Autos sein“, schmunzelt er.

Es sei spannend, wie man einen Sportwagen mit Straßenzulassung in einen Rennboliden umwandelt.  Auf die Frage, ob er auch im Bereich der E-Autos arbeiten würde, antwortet er: „Die E-Autos sind die Zukunft. Aber ich werde immer das Gegröle eines Achtzylinders bevorzugen.“

Warum er heute ein solch spezifisches Studium gewählt hat, hängt auch damit zusammen, dass er als 16-Jähriger und einige Jahre lang bei dem Rennstall Aquila Racing einen Freizeitjob bekam. „Der Chef hatte gute Kontakte und wusste, auch weil er selbst dort unterrichtet hat, dass das Studium in Newport eine gute Wahl ist. Er hat mir dann unter die Arme gegriffen“, so Muus.

Wochenendaktivitäten

Obwohl Newport ihm zufolge weit auf dem Land liegt, gebe es neben dem Studium und an den Wochenenden genügend zu unternehmen. „Bei uns übernehmen die Studenten aus dem zweiten Jahrgang traditionell die Klubaktivitäten an der Uni. Deshalb bin ich jetzt der Vorsitzende des Motorsportsklub“, freut er sich. An Wochenenden fahren die Studenten dann bei Track-Day-Veranstaltungen mit ihren Rennboliden oder nehmen an Offroad-Meisterschaften teil.

Insgesamt ist Muus froh über seine Wahl, ein Studium in England zu absolvieren. „Wir haben sehr gute Lehrer und einen guten Zusammenhalt unter den Studenten“, so Muus. Mathematik sollte man jedoch mögen. „Am Gymnasium in Tondern wurde viel am Computer gerechnet. Hier ist alles manuell mit Taschenrechner und Stift“, lacht er. Günstig sei ein Studium in England nicht. „Ich konnte zum Glück in Dänemark SU (Bildungsunterstützung, Red.) beantragen und auch bekommen“, unterstreicht er.

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