Schutz seltener Tierarten

Renaturierung an Süderau geht weiter

Renaturierung an Süderau geht weiter

Renaturierung an Süderau geht weiter

Groß Jündewatt/ Store Jyndevad
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Im aufgestauten Bereich der Süderau bei der Jündewatter Wassermühle soll auch in Zukunft für Lebensraum für die Große Rohrdommel (Rørdrum) gesorgt werden. Foto: Volker Heesch

Politiker in der Kommune Apenrade müssen wegen Natura-2000-Verpflichtungen Maßnahmen zum Schutz seltener Tierarten durchführen.

Bereits vor Wochen hat die Umweltverwaltung der Kommune Apenrade eine Fortschreitung des Aktionsplans  für das Naturschutzgebiet Süderautal mit Maßnahmen zum Schutz seltener Tierarten vorgelegt. Das Feuchtgebiet, das von östlich Groß-Jündewatt bis in die Einmündung der Süderau in den Windtwedter Kanal auf Territorium der Kommune Tondern reicht, ist von Dänemark  bei der EU als Natura-2000-Gebiet gemeldet worden. Bereits seit fast 15 Jahren besteht die Verpflichtung, das vor allem im Winterhalbjahr oft überschwemmte Niederungsgebiet für die geschützten Vogelarten Große Rohrdommel, Trauerseeschwalbe, Wachtelkönig, Sumpfohreule, Wiesenweihe und Rohrweihe so zu pflegen oder wiederherzustellen,  dass deren Vorkommen bewahrt bleibt oder eine Wiederansiedlung möglich wird.  

Im Handlungskonzept der Kommune, das bereits zur Anhörung ausgelegt war, ist das Ausbaggern neuer  Gewässer vorgesehen. In seiner Stellungnahme wundert sich der zuständige Gewässerverband Süderau/Gammelå, dass im Plan die Schaffung einer neuen, zusammenhängenden 25 Hektar   großen offenen Wasserfläche als Jagdgebiet  der Trauerseeschwalben empfohlen wird. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die früher erfolgte Ausgrabung einer kleinen Wasserfläche bei Teptoft bewährt hat, weshalb man sich für neue kleinere Gewässer ausspricht.

Angemerkt wird auch, dass die Grundeigentümer und Landwirte, die  von der Kommune als Naturpfleger im Rahmen freiwilliger Absprachen vorgesehen sind, aufgrund der Feuchtigkeit vieler Bereiche und Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen nicht immer in gleicher Weise Jahr für Jahr Flächen mähen  oder für Beweidung sorgen können.

Im Plan der Kommune wird darauf hingewiesen, dass die Landwirte für ihren Naturpflegeeinsatz über staatliche und EU-Förderprogramme finanziell unterstützt werden können. Die staatliche Naturbehörde SVANA hatte zunächst die Kommune „gerüffelt“, weil diese nicht klar zum
Aus-druck gebracht hatte, dass sie ihren Naturschutzverpflichtungen im Süderautal nachkommt, die Einwendungen wurden aber zurückgezogen.
„Die Politiker müssen jetzt entscheiden“, berichtet der zuständige Projektleiter der Kommune, Torben Hansen. Auf seiner jüngsten Sitzung hatte der Ausschuss für  Technik und Umwelt der Kommune eine Entscheidung vertagt. Allerdings ist ein Votum bis Jahresende absehbar. Torben Hansen berichtet, dass im Bereich der Süderau weitere Vorhaben in der Schublade liegen.

„Im Bereich des Staus an der Jündewatter Wassermühle wird der Bau eines Durchlasses für wandernde Fische angestrebt“, so der Biologe der Umweltverwaltung, Torben Hansen.   Mit einer Umgehung des Wehrs könnten auch die seltenen Schnäpel zum Laichen bis in den Oberlauf der Süderau und deren Zuflüsse schwimmen.

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