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Pandemie: Die Nachschule plant ständig neu

Pandemie: Die Nachschule plant ständig neu

Pandemie: Die Nachschule plant ständig neu

Tingleff/Tinglev
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Der Betrieb an der Deutschen Nachschule Tingleff läuft coronabedingt noch immer ohne Anwesenheit der Schüler. Foto: Karin Riggelsen

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Geht es nach den Osterferien mit Anwesenheit weiter oder bleibt es wegen der Corona-Krise beim Online-Unterricht? Können Schulreisen und Veranstaltungen im Rest des Schuljahres noch stattfinden? Was ist mit den Prüfungen? Wegen vieler offener Fragen muss die Deutsche Nachschule Tingleff ihre Planung fortwährend ändern.

Der Plan B ist in der Corona-Krise schön längst hinfällig.

Gefühlt ist die Deutsche Nachschule bei Plan G, H oder bei einem Buchstaben noch weiter hinten im Alphabet angelangt.

Im Raum steht der 6. April kurz nach Ostern als komplette Wiederöffnung der Schulen und Nachschulen. Sogar der 15. März ist als möglicher Wiederbeginn genannt. Alles hängt von den Infektionszahlen ab.

Können die Schüler, wie hier bei der Wiederöffnung in der Corona-Kris im vergangenen Jahr, bald an die Nachschule zurückkehren? Foto: Karin Riggelsen

Wegen der Unklarheiten hat die Nachschule die geplante Skireise nach Norwegen sowie die Berlin-Fahrt endgültig zu den Akten gelegt.

„Wir planen stattdessen einen Aufenthalt mit vielen interessanten Aktivitäten in Cold Hawaii“, berichtet Nachschulleiter Jørn Warm von der aktuellen Planänderung der Tingleffer Einrichtung.

Cold Hawaii wird die nordwestjütische Küste bei Klitmøller genannt.

Natur und Umwelt

In Zusammenarbeit mit einer Eventfirma bastelt die Nachschule an einem abwechslungsreichen Programm mit Adventure, maritimen Aktivitäten und auch lehrreichen Naturerlebnissen.

„Neben den Aktivitäten einfach mal am Strand entlanglaufen, Müll sammeln und sich mit dem Umweltgedanken auseinandersetzen. Auch das soll dazugehören“, so Jørn Warm.

Die Homepage der Deutschen Nachschule Tingleff Foto: DN (Bildschirmfoto)

Kehren die Schüler nach dem Shutdown in absehbarer Zeit zurück, dann sollen vor allem solche Gemeinschaftsaktionen im Mittelpunkt stehen.

„Unterricht wird natürlich auch stattfinden. Die Schüler haben in den vergangenen Wochen aber über das Internet sehr viel Unterricht gehabt und viel Input bekommen. Wir werden uns daher auch auf andere Dinge konzentrieren. Das haben die Schüler verdient“, so der Schulleiter, der in der schwierigen Corona-Zeit vor allem auch eine soziale Verantwortung sieht.

Die Tour nach Klitmøller, Ausflüge nach Röm, Wattwandern, Klettern auf dem Knivsberg und andere Outdooraktivitäten sollen quasi als Belohnung für den Fernunterricht eine zentrale Rolle spielen.

Gut gerüstet

Jørn Warm ist sich sicher, dass die Schüler gut und genug beim Online-Unterricht gelernt haben.

„Man kann fast gar nicht von Notunterricht sprechen. Die Mitarbeiter haben es hervorragend und sehr professionell gemacht und haben alle Schüler mitbekommen“, so das Lob des Schulleiters an das Kollegium und auch an die rund 80 Schüler, von denen ca. ein Drittel in Deutschland wohnt.

Nachschulleiter Jan Warm Foto: Karin Riggelsen

Sollten im Mai und Juni Prüfungen stattfinden, sehe er die Schüler gut gerüstet.

Gelten wieder die Jahreszensuren, dann werde man auch damit gut leben können. Die Zeugnisse seien ein aussagekräftiges Bild, betont Warm.

Unterricht wird natürlich auch stattfinden. Die Schüler haben in den vergangenen Wochen aber über das Internet sehr viel Unterricht gehabt und viel Input bekommen. Wir werden uns daher auch auf andere Dinge konzentrieren. Das haben die Schüler verdient.

Jørn Warm

Bedenken aus verschiedenen Kreisen, dass solche Abgangszeugnisse aus der Zeit der Corona-Krise bei Bewerbungen als geringfügig und sogar als etwas geschenkt abgestempelt werden könnten, findet Jørn Warm haarsträubend.

„Das ist in meinen Augen Blödsinn, und es gibt in der Krise nun wirklich wichtigere Dinge als Diskussionen über Zeugnisse“.

Der Unterricht an der Tingleffer Nachschule läuft wegen der Pandemie zurzeit immer noch über das Internet. Foto: DNT

Wichtig ist an der Nachschule weiterhin das Musical-Projekt.

Teamwork

„Daran halten wir immer noch fest, denn es ist immer ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt, an das sich die Nachschüler lange erinnern“, unterstreicht Warm.

Im Mai soll ein Musical mit allem Drum und Dran auf die Beine gestellt werden unabhängig davon, ob die Corona-Situation dann Zuschauer zulässt oder nicht.

„Es wird natürlich aufgenommen, sodass es letztendlich auch einem breiten Publikum präsentiert werden kann“, so Warm zum neuesten Planungsstand.

Alles ist weiterhin mit Vorbehalt auf dem Reißbrett, denn die Erfahrungen haben leider gezeigt, dass die Pandemie und daraus abgeleitete Maßnahmen alles ganz schnell über den Haufen werfen können.

Man könne sich glücklich schätzen, dass die Eltern den Fernunterricht akzeptieren und honorieren.

Da die Schüler an der Schule zurzeit nicht duschen, kein Strom verbrauchen und nicht verpflegt werden, „erstatten wir jedem Schüler 50 Kronen am Tag“. Das scheine eine gute Lösung zu sein.

„Beschwert hat sich noch keiner“, so Warm.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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