Coronavirus

Ostergeschenke mit Hindernissen

Ostergeschenke mit Hindernissen

Ostergeschenke mit Hindernissen

Sophienthal/Sofiedal
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Ungewöhnliche Ostergeschenk-Übergabe an der deutsch-dänischen Grenze Foto: Carina Loba

Während am Grenzübergang bei Sophienthal ein deutsch-dänischer Ostergeschenke-Austausch stattfinden konnte, wurde eine Übergabe in Pepersmark angeblich untersagt.

Carina Loba, Erzieherin im Deutschen Kindergarten Tingleff, lebt mit ihren Kindern Jonas (9) und Julie (4) in Ellund südlich der Grenze. Mutter Hella Hartung und Opa Hansi Hartung wohnen in Tingleff. Wegen der Corona-Pandemie war ein gegenseitiger Osterbesuch nicht möglich. Man verabredete sich kurzerhand an der Grenze, um sich zu sehen und den beiden Enkeln bzw. Urenkeln Osterpräsente zu überbringen.

„Die Idee hatte Hella (Tochter, red. Anm.). Wir haben uns zu Ostern am Grenzübergang Sophienthal verabredet, damit wir Carina und die Kinder sehen und ihnen Osterüberraschungen geben konnten. Alles natürlich mit Abstand“, so Hansi Hartung zum „Nordschleswiger“.

„Hella hatte einen Spielzeuglastwagen besorgt, in den wir Naschies und andere Überraschungen legten. Den Lastwagen habe ich dann rübergeschoben“, ergänzt der rüstige Tingleffer mit einem Lachen.

Eine Öffnung in der Barriere ermöglichte, dass man die Präsente ganz einfach weitergeben und sich – bei Einhaltung der Abstandskriterien – an der Grenze auch gut bewegen konnte.

Auch andere trafen sich

„Es waren auch andere Personen da, die sich trafen und dabei auf der anderen Seite der Grenze blieben. Ich glaube, da war auch ein Paar“, berichtet Hansi Hartung vom Abstecher an die Grenze bei Sophienthal. 

Für Kultstatus hat jüngst ein ähnliches Grenztreffen zweier älterer Bürger am Übergang Mühlenhaus/Møllehus-Aventoft gesorgt. Die 85-jährige Inga Rasmussen aus Gallehuus/Gallehus und ihr vier Jahre älterer Freund Karsten Tüchsen Hansen aus Süderlügum treffen sich regelmäßig zum Kaffeeplausch, wobei jeder auf der anderen Seite der Grenze sitzt.

Familienselfie an der Grenze: Carina Lober vor ihrem Sohn Jona, Mama Hella Hartung und Opa Hansi. Foto: C. Loba

 

Bei der Zusammenkunft in Sophienthal hätte Hansi Hartung seine Urenkel allzu gern geknuddelt, doch das wurde wegen der Corona-Krise lieber vermieden. Es war wenigstens möglich, die Angehörigen zu sehen und sich quasi über und durch den Zaun mit ihnen zu unterhalten.

Ähnliches hatte die aus Deutschland zugezogene Marina Hansen aus Renz vor. Mit ihrer kleinen Tochter wollte sie eine Freundin aus Flensburg am Grenzübergang Pepersmark treffen. Die Freundin hatte ebenfalls ein Ostergeschenk, das sie der Kleinen gern überreichen wollte.

Zutritt verboten?

Auch Marina Hansen hatte über das befreundete Pärchen am Grenzübergang bei Aventoft gelesen und hatte daher nicht damit gerechnet, dass die Geschenkübergabe bei Einhaltung eines Sicherheitsabstandes problematisch werden würde. Das Zusammentreffen kam allerdings nicht zustande.

Laut Marina Hansen wurde sie rund 150 Meter vor der Grenze von der Polizei abgefangen. Sie sei aufgefordert worden, umzukehren, und das angeblich unter Androhung einer Ordnungsstrafe in Höhe von 1.500 Kronen.

Was ist denn nun erlaubt und was nicht? Dürfen sich auch Paare nicht mehr mit gebührendem Abstand treffen, fragt sich Marina Hansen. 

„Der Nordschleswiger“ fragte bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig nach und hat eine baldige Antwort in Aussicht gestellt bekommen.

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