Zoll- und Grenzmuseum

Oldemorstoft: Gute Stimmung bei der Freiwilligenarbeit

Oldemorstoft: Gute Stimmung bei der Freiwilligenarbeit

Oldemorstoft: Gute Stimmung bei der Freiwilligenarbeit

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Pattburg/Padborg
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Poul Erik Petersen mit dem ,,Zigarettenschmuggler“ Foto: Jon Thulstrup

Seit dem Sommer 2018 arbeiten Freiwillige an der Bestandsaufnahme von Objekten des Zoll- und Grenzmuseums.

Sechs Container vollbeladen mit Ausstellungsobjekten des Zoll- und Grenzmuseums: So viel mussten die sechs freiwilligen Helfer des Oldemorstofter Museums sortieren und größtenteils im Keller des alten Rathauses in Bau verstauen, ehe sie mit der Bestandsaufnahme beginnen konnten. Das erklärt der Museumsleiter Mads Mikkel Tørsleff gegenüber dem „Nordschleswiger“. 

Doch trotz der vielen Arbeit, die sich auch noch über die kommenden Jahre hinziehen wird, herrscht im Keller eine freundliche und muntere Stimmung. Die Helfer haben sichtlich Spaß an ihrer Arbeit mit der Bestandsaufnahme. „Wir haben ja alle eine Vergangenheit im Zollwesen gehabt und haben zum Teil mit einigen der Ausstellungsobjekte gearbeitet“, so der Vorarbeiter der Freiwilligen, Poul Erik Petersen. „Wir entdecken während unserer Arbeit ja viele lustige Objekte. Zum Beispiel die klassischen Schmugglerwerkzeuge wie ein Schuh, der für den Drogenschmuggel präpariert wurde oder ein Buch, in dem man etwas verstecken kann. Doch auch die Holzkonstruktionen, wo Platz für den Zigarettenschmuggel gemacht wurde, den wir des Öfteren mit unseren Hunden entlarvten“, so der pensionierte Zöllner. Anekdoten gibt es genügend. Jeder der Freiwilligen hat so manche Geschichte aus seiner Zeit an der Grenze. Zeit für kleinere Späße und Neckereien gibt es auch. „Wir haben teilwiese sogar zusammengearbeitet“, so Petersen. 

Diese Briefkästen waren an den Grenzübergängen aufgestellt. Foto: Jon Thulstrup

 

In den vier bis fünf Stunden, die sie jeden Mittwoch – im Winter auch dienstags – im Keller verbringen, ist der Arbeitsablauf immer gleich: Ein Objekt, egal wie groß oder klein, hervorholen, nachschauen, ob es eine Nummer hat – wenn nicht, dann mit einer Nummer versehen – fotografieren, im Computerprogramm registrieren und dann einen Platz in den aufgestellten Regalen finden. Somit wissen sie und das Museum, was an Ausstellungsobjekten zur Verfügung steht. 

,,Die Arbeit der Freiwilligen ist unverzichtbar. Ohne sie könnten wir das alles hier gar nicht schaffen“, unterstreicht Tørsleff. „Ich bin heilfroh, dass sie hier ehrenamtlich ihre Zeit für uns opfern“, so ein zufriedener Museumsleiter. Er hofft weiterhin, dass im kommenden Jahr zur Feier der Grenzziehung eine kleine Sonderausstellung für die Besucher des Museums bereitstehen kann. Wann die gesamte Ausstellung fertig sein wird, ist noch nicht abzusehen. „Eine der 250 Quadratmeter großen Pyramiden des Museums werden wir für das Zoll- und Grenzmuseum zur Verfügung stellen. Doch wann das sein wird, ist noch unklar. Ich denke, dass wir parallel mit der Bestandsaufnahme aber eine Ausstellung eröffnen werden“, so Tørsleff. 

Einige der Freiwilligen: (v. l.) Poul Erik Petersen, Henning Rasmussen und Birte Laumerd Foto: Jon Thulstrup

 

Die Ausstellung wird bestimmt einige Besonderheiten vorzeigen können. Unter anderem haben die Freiwilligen Zollpapiere von der ehemals dänischen Karibikinsel St. Thomas oder einen Kirschwein aus dem Jahre 1887 registriert. Ein Hingucker sind auch die bereits erwähnten Schmuggelwerkzeuge. „Zudem gibt es auch mehrere Objekte in deutscher Sprache, weil die Verwaltungssprache der Zollbehörde viele Jahre lang Deutsch war“, unterstreicht der Museumsleiter. 

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