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Nur noch 40 Stunden die Woche: Terkelsbüller Schlachter tritt kürzer

Nur noch 40 Stunden die Woche: Terkelsbüller Schlachter tritt kürzer

Nur noch 40 Stunden die Woche: Terkelsbüller Schlachter tritt kürzer

Terkelsbüll/Terkelsbøl
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Schlachtermeister Poul Hansen in seinem Element. Sein Geschäft in Terkelsbüll hat er nach dreißig Jahren geschlossen, er bleibt seiner Arbeit aber treu. Poul Hansen und auch Ehefrau Annette werden im Geschäft des Sohnes bei Sonderburg weiterarbeiten. Foto: Privat

Poul und Annette Hansen haben ihr Schlachtergeschäft nach 30 Jahren geschlossen. Als Angestellte arbeiten sie bei ihrem Sohn weiter.

„Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist“  („hvis legen er god“), so Schlachtermeister Poul Hansen aus Terkelsbüll zum Beweggrund, sein erfolgreiches Schlachtergeschäft nach dreißig Jahren zu schließen.

Er und seine Frau Annette haben  sich vorgenommen, mehr auf die Gesundheit zu achten und im Alter von 60 Jahren kürzerzutreten, wie er sagt. Das heißt aber nicht, dass sich das renommierte Ehepaar zur Ruhe setzt. Ganz im Gegenteil. „Wir werden bei unserem Sohn als Angestellte weitermachen, der bei Sonderburg ein Schlachtergeschäft betreibt“,  ergänzt Poul Hansen, der sich zurzeit Urlaub gönnt.

Was für den Schlachtermeister kürzertreten bedeutet, erstaunt. Er und Gattin werden beim Sohn Sune in Vollzeit weiterarbeiten. „Vorher hatten wir in der Regel 60 Wochenarbeitsstunden oder mehr. Jetzt haben wir eine 37-Stundenwoche, die sich wohl bei um die 40 Stunden einpendeln wird“, so Poul Hansen.

Das Sagen und die Verantwortung hat nun ihr Sohn und Gründer des Geschäfts „Rønhaveslagteren“. Die Lohnverhandlungen mit ihrem Chef seien ganz unkompliziert gewesen, so Poul Hansen mit einem Lachen.

Doppelbelastung fällt weg

„Ich habe stundenweise ja bereits im Geschäft von  Sune gearbeitet. Die Doppelbelastung fällt nun weg“, erwähnt  der nun ehemalige Schlachter aus Terkelsbüll, dessen Waren und Rezepte seit 1988 in einem großen Umkreis gefragt waren und sind. Ob Kohlwurst, „Medister“ oder geliefertes Essen wie Spanferkel: Die Waren aus Terkelsbüll genossen hohes Ansehen.

„Rezepte und  unsere Art, die Fleischprodukte herzustellen, werden wir mit ins Geschäft bei Sonderburg nehmen“, ergänzt Poul Hansen. Kunden müssen auf seine Produkte nicht verzichten, sie werden nur nicht mehr in Terkelsbüll hergestellt.
 Dem Ort bleiben Poul und Annette Hansen treu. „Wir werden hier wohnen bleiben. Es ist ohnehin nicht zu erwarten, dass jemand das Geschäft kauft “, so der Schlachtermeister und Cateringexperte.

Er und seine Frau seien froh, dass sie die Möglichkeit haben,  im Fach weiterzuarbeiten, ehe der Ruhestand dann so allmählich angepeilt wird. Und sie seien stolz darauf, dass es auch dem Sohn gelungen ist, ein Geschäft erfolgreich aufzubauen, so Poul Hansen.

„Es ist, wie bei uns, ja auch ein Landschlachter-Konzept mit einem besonderen Milieu und einer besonderen Philosophie. Es freut uns, dass es so gut läuft. Wir sind hier mit sechs Leuten ordentlich in Gang“, so Poul Hansen.

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