Vandalismus

Nächtliche Spritztour über die Golfanlage

Nächtliche Spritztour über die Golfanlage

Nächtliche Spritztour über die Golfanlage

Uk/Uge
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Greenkeeper Jacob Thy Clausen an den provisorisch reparierten Autospuren Foto: Karin Riggelsen

Unbekannte sind in der Nacht zu Dienstag mit einem Auto über Bahnen des Golfklubs bei Uk gefahren und haben ein Green beschädigt. Es war nicht das erste Mal, dass die Anlage unerwünschten Besuch hatte. Die Polizei ist eingeschaltet.

„Was geht in den Köpfen vor? Warum lassen sich Leute zu so etwas hinreißen?“ Mit einem Kopfschütteln reagiert Niels Antonsen, seit diesem Jahr neuer Manager des Uker Golfklubs „Sønderjyllands Golfklub“, auf einen nächtlichen Besuch auf der Anlage im beschaulichen Waldgebiet bei Uk.

Mit einem Auto sind Unbekannte – Antonsen geht von mehreren Tätern aus –  am südwestlichen Ende auf den Golfplatz gefahren und drehten dort eine Runde. Sie hinterließen Reifenspuren und zogen einen Abschlagpunkt sowie das Green am Loch sieben in Mitleidenschaft.

Kein Nachwachsen

„Ich haben die Spuren auf dem Green mit Sand aufgefüllt und auch Grassaat draufgestreut. Es wird in dieser Jahreszeit aber nicht mehr richtig anwachsen“, so Chef-Greenkeeper Jacob Thy Clausen.

Das Malheur habe er am Dienstagmorgen gegen 7 Uhr entdeckt, als er mit dem Rasenmäher unterwegs war. Clausen machte sich sofort daran, die Beschädigungen so gut es geht zu beseitigen, denn für den Tag hatten sich viele Spieler angekündigt. Sie mussten am Loch sieben mit einem etwas ramponierten Grün vorliebnehmen.

Jacob Thy Clausen am Loch sieben, wo Unbekannte mit einem Auto über das Green gefahren sind. Foto: Karin Riggelsen

„Es hätte noch wesentlich schlimmer sein können, wenn es die Täter darauf angelegt hätten“, so Jacob Thy Clausen etwas erleichtert.

„Nach den Spuren zu urteilen, drehten sie nur schnell zwei kurze Runden und sind dann wieder weg. Wir haben es dennoch der Polizei gemeldet“, so der Greenkeeper am Ort des Geschehens zum „Nordschleswiger“.

Schaden hält sich zum Glück in Grenzen

Die Täter hatten sich offenbar nur einen Spaß gemacht und beließen es bei einem kurzen Rüberfahren. Auf ein gezieltes „Aufpflügen“ hatten sie es offenbar nicht abgesehen. Ärgerlich und völlig unnötig sei es dennoch, so der Chef-Greenkeeper genervt.

Der materielle Schaden hält sich in Grenzen, „es nimmt aber viel Zeit in Anspruch, alles wieder herzurichten.  Der Schadensumfang ist da schnell bei 10.000 Kronen“, erwähnt Clausen.

Dank der schnellen Reparatur konnte am Loch sieben schon wieder gespielt werden. Die Spuren der nächtlichen Autofahrt waren aber noch deutlich zu erkennen. Foto: Karin Riggelsen

Das Auto ist, vom Klubhaus gesehen, am hinteren westlichen Ende über einen kleinen Waldweg auf die Anlage gelangt, der von den Greenkeepern genutzt wird. „Ich habe einen großen Stein davorgelegt. Es ist allerdings kaum möglich, die gesamte Anlage vor unbefugtem Befahren zu schützen“, so Jacob Thy Clausen. Der Uker Platz erstreckt sich über 64 Hektar.

Komplette Videoüberwachung kaum machbar

Das Gebiet mit einer Videoüberwachung abzudecken, um solche unerwünschten Besucher abzuschrecken, würde nach Einschätzung des Golfmanagers kaum zu realisieren sein.

Man hoffe, dass Eindringlinge auf andere Weise entlarvt und zur Rechenschaft gezogen werden, so Niels Antonsen. In Zukunft werde man Augen und Ohren noch offener halten.

Es nimmt aber viel Zeit in Anspruch, alles wieder herzurichten.  Der Schadensumfang ist da schnell bei 10.000 Kronen.

Jacob Thy Clausen

Darauf setzt auch Greenkeeper Clausen, zumal es nicht das erste Mal war, dass sich Unbefügte Zutritt verschafften. „Vor einem Jahr erst trieben Unbekannte vor den Klubgebäuden ihr Unwesen. Sie machten sich unter anderem an den Golffahrzeugen zu schaffen“, berichtet Clausen.

Er konnte sich am Dienstag ein wenig damit trösten, dass die provisorische Reparatur des Greens einigermaßen geglückt war.  

Als eine Gruppe älterer Golfherren gerade am Loch sieben beim Putten war, rollten die Bälle recht gut über die Fläche, und von den Haudegen kam kein negatives Wort und auch keine Entschuldigung über die Lippen, als der Ball nicht gleich ins Loch wollte.

Blöd fanden aber auch sie den nächtlichen Autobesuch.

Mit einem großen Stein sperrte Greenkeeper Jacob Thy Clausen den Weg ab, über den das Auto in der Nacht auf die Anlage gelangte. Foto: kjt
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