Umwelt

„Motionstag“ mal anders

„Motionstag“ mal anders

„Motionstag“ mal anders

Tingleff/Tinglev
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Die Schülerinnen und Schüler der Tingleffer Oberstufe vor dem Start ihrer Müllsammelaktion Foto: Kira Schade

Die Oberstufe der Deutschen Schule Tingleff verband die Bewegung zum Auftakt der Herbstferien mit Umweltschutz. Auch die Unterstufe war aktiv.

Die rund 50 Schüler der Klassen 8, 9 und 10 der Deutschen Schule Tingleff haben an dem letzten Schultag vor den Herbstferien die Straßen und Grünflächen im Ort und drumherum von Unrat befreit.

Von Getränkedosen bis zum Zigarettenkarton wurde alles aufgelesen und sortiert. „Nur Mundschutzmasken haben wir aus Hygienegründen liegen lassen“, erzählt Lehrerin Kira Schade.

In kleinen Gruppen streiften die Schüler durch die Straßen und Grünflächen Tingleffs. Foto: Kira Schade

Apenrades kommunale Versorgungsgesellschaft Arwos hatte die Schüler bereitwillig mit Müllzangen und -säcken ausgerüstet und stellte zudem – genau wie die Schleswigsche Partei auch – Warnwesten zur Verfügung, die von allen auch zu ihrer eigenen Sicherheit getragen wurden – wenn auch zum Teil murrend, denn wirklich hip sind solche Reflektorwesten für Jugendliche verständlicherweise nicht.

Luca und Sophus hatten schnell ein paar leere Getränkedosen gefunden. Foto: Kira Schade

Bewegung zum Ferienbeginn

Der letzte Schultag vor den Ferien steht an den Schulen in Dänemark schon seit Jahren im Zeichen der Bewegung. An den meisten Schulen wird am sogenannten Motionstag sicherlich auch heute noch gelaufen, so war es anfangs konzipiert, doch inzwischen werden vielerorts auch völlig andere Bewegungsformen angeboten.

„Spazieren und Müll sammeln ist schließlich auch eine Form der Bewegung und ist zudem ein Beitrag zum Umweltschutz“, stellt Kira Schade fest. Auch aus pädagogischer Sicht war die Aktion sicherlich wertvoll. „Die Schülerinnen und Schüler werden hoffentlich künftig nicht einfach ihren Abfall unachtsam wegwerfen“, zeigt sich die Lehrerin überzeugt. Sie wurde von ihren Lehrerkolleginnen Kerstin Westergaard und Sonja Jensen sowie dem Kollegen Henning Kracht bei der Aktion unterstützt.

Der sortierte Abfall wurde am Ende des Schultages zum kommunalen Recyclinghof gebracht.

Jens Mittag und Stefan Prochaska-Frenzel vom Gymnasium in Apenrade hatten eine spannende Versuchsanordnung mitgebracht. Foto: Johanne Knutz

Bevor sich die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Warnwesten überzogen, holten sie noch ein wichtiges Element ihrer naturwissenschaftlichen Woche nach, die durch das Corona-Virus, wie so vieles andere auch, durcheinandergewirbelt wurde.

Unter der Anleitung von Jens Mittag und Stefan Prochaska-Frenzel vom Deutschen Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade (Aabenraa) wurden einige naturwissenschaftliche Versuche in dem Bereich Elektronik durchgeführt.

Anhand einer schriftlichen Anleitung sollten die Schülerinnen und Schüler selbst ein Elektronikteil bauen. Foto: Johanne Knutz

Auch die Unterstufe war aktiv

Die Unterstufe der Deutschen Schule Tingleff war am Freitag auch sehr aktiv. Normalerweise werden die Aktivitäten zumindest mit einem gemeinsamen Aufwärmprogramm begonnen. Coronabedingt musste auf diese schöne Tradition verzichtet werden. So wurde der Motionstag 2020 primär klassenweise durchgeführt.

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 und 7 verbrachten den Vormittag in der Schwimmhalle, während die jüngeren Schulkinder wirklich den Motionstag an der frischen Luft verbrachten. Etwas Besonderes erlebten die Jungen und Mädchen der Klasse 4. Sie waren in einen Wald eines Klassenkameraden eingeladen worden. Nach einem spannenden Sternlauf wurde der Vormittag mit einer über offenem Feuer gekochten Suppe abgeschlossen.

Hochachtung für die Klasse 3

Mächtig imponiert ist Schulleiterin Johanne Knutz allerdings über die Leistung des dritten Schuljahres. Coronabegint waren sie nur zu acht – inklusive Lehrerin – und haben es trotzdem geschafft, den Tingleffer Ententeich in einer Stunde 85-mal zu umrunden. Durchschnittlich muss jedes Schulkind also mehr als zehnmal um den Teich gelaufen oder gegangen sein. „Alle Achtung!“, lautet der Kommentar der Schulleiterin.

Andere Gruppen sind spaziert, gelaufen oder haben getanzt.

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