Blaulicht

„Mir geht es den Umständen entsprechend gut“

„Mir geht es den Umständen entsprechend gut“

„Mir geht es den Umständen entsprechend gut“

Renz/Rens
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Foto: dpa

Der Rettungshubschrauber aus Niebüll konnte Unfalladresse in Renz nicht finden.

Andreas Thygesen Nielsen liegt derzeit in einem Krankenhaus in Kiel. „Mir geht es den Umständen entsprechend gut. – Sie werden mich morgen wohl operieren, vielleicht aber noch heute“, sagt der Renzer am Montag im Gespräch mit dem Nordschleswiger. Dass er im Stande ist, selbst zu telefonieren, grenzt an ein kleines Wunder. „Mir ist die Motorhaube des  Mini-Laders auf den Kopf gefallen und hat meinen Kopf gegen den Hydraulikblock gedrückt. Dabei ist mir ein Stift fünf-sechs Zentimeter tief ins Auge gepresst worden“, schildert er unglaublich nüchtern die Ereignisse vom Sonntagnachmittag. „Da ich ja nicht mit einem solchen Stift im Auge rumlaufen kann, habe ich ihn mir selbst rausgezogen“, fügt der junge Familienvater hinzu, der die ganze Zeit über bei vollem Bewusstsein war. Seine Frau Lisa, die zufällig Augenzeugin des furchtbaren Unglücks war, hatte sofort die Nummer des Notrufs gewählt.

Wegen der Schwere des Unfalls in Grenznähe wurde auch der Rettungshubschrauber aus Niebüll angefordert. Hier muss sich allerdings ein kleiner Fehler in der Adresse eingeschlichen haben. Denn der Hubschrauberpilot konnte den genauen Unfallort nicht finden und so kreiste er minutenlang über Renz, bis er im Garten der Familie Muus Meyer landete. Sohn Henk war zufällig zu Hause und konnte die Retter zu der richtigen Adresse fahren. „Ich meine mich zu erinnern, dass auf dem Display Drænsevejen stand, weshalb das Navigationsgerät den Unfallort nicht hat finden können“, sagt Henk Muus Meyer. Dass wohl der Grænsevejen gemeint war, war dem jungen Renzer sofort klar.

Er bot den Rettern an, sie dorthin zu fahren. Die beiden Retter nahmen das Angebot gerne an und sprangen in seinen Wagen.   Wenige Sekunden später war man auf dem Anwesen der Nielsens. „Zu dem Zeitpunkt war der Krankenwagen aber auch schon vor Ort“, berichtet Muus Meyer.

„Ich habe wohl großes Glück gehabt“

„Unser Mini-Lader lief dauernd heiß. Ich wollte einfach mal nachschauen, warum das so ist und da ist es dann passiert“, erzählt Andreas Thygesen Nielsen. „Ich habe wohl großes Glück gehabt, denn ich kann noch mit dem verletzten Auge sehen – verschwommen zwar, aber ich kann sehen. Mir haben die Ärzte allerdings noch nicht versprechen können, dass ich das komplette Sehvermögen wieder erhalte, aber ich werde wohl auch nicht ganz blind auf dem Auge“, sagt der gebürtige  „Australier“ voller Hoffnung.  (Sein Vater Gerhard wohnt noch heute auf dem Hof „Australien“ in Stade-Feld.) Der Stift, der ihm fünf-sechs Zentimeter ins Auge gedrückt wurde, hat einige Schädelknochen gebrochen. „Die Chirurgen wollen die  Knochen ,schienen’“, erzählt Andreas Thygesen Nielsen.  

Allerdings hadert er auch nicht mit dem Schicksal. „So etwas passiert leider und ist nicht zu ändern“, sagt der junge Familienvater und beweist gleich ganz viel Galgenhumor: „Eigentlich hätte mein Sommerurlaub erst nächste Woche anfangen sollen… Ich hoffe aber, dass ich nicht mehr lange hier in Kiel rumliegen muss, sondern dass man mich in ein-zwei Tagen wieder nach Hause entlässt.“

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