Durst II

Die Milch rockt auf Roskilde

Die Milch rockt auf Roskilde

Die Milch rockt auf Roskilde

Tingleff/Tinglev
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So wird die Bar der Meierei Naturmælk südlich von Tingleff auf dem Roskilde Festival aussehen (Computerzeichnung) Foto: Naturmælk

Die Öko-Meierei Naturmælk südlich von Tingleff ist beim berühmten Festival erstmals nicht nur Lieferant, sondern auch Bar-Betreiber – und das mit erstaunlich vielen Produkten.

Milch verbindet man nicht mit dem größten Rockfestival des Nordens, aber die jahrelange Partnerschaft zwischen der ökologischen Meierei Naturmælk südlich von Tingleff und dem Roskilde Festival macht schon Sinn: Immerhin  muss auch für das leibliche Wohl von 90.000 Festivalbesuchern und Zehntausenden von Helfern gesorgt werden.
Nach neun Jahren als Lieferant frischer Meiereiwaren beim Festival steigt Naturmælk in diesem Sommer erstmals auch mit einer eigenen Milch-Bar  ein.

„Ja, Milch ist gesund, aber wir wollen zeigen, dass Milch auch in anderen Zusammenhängen eingesetzt werden kann. So werden wir dem erwachsenen Publikum Cocktails mit Milchprodukten anbieten“, erklärt Marketingchefin Nelly Frees Riggelsen von Naturmælk. Auf der Getränkekarte werden dann  Drinks wie Pina Colada, Gin Fizz und Chocolatl stehen.

„Wir erhoffen, uns dadurch einem jungen Publikum präsentieren zu können, unterstützen aber auch gleichzeitig unseren Partner Roskilde Festival“, erklärt Riggelsen. Vertreter der Festivalstiftung hatten auf der Lebensmittelmesse Food Expo die Milchbar von Naturmælk gesehen und meinten, dass diese auch auf dem Festival gut ankommen würde. Diese Herausforderung hat die kleine Ökomeierei angenommen – auch wenn sie viel Arbeit mit sich bringt. Der Dienstplan der Bar erfordert während der Festivaltage allein 29 Mitarbeiter. Hinzu kommt noch die gesamte Vorbereitung.

Gourmet-Festival

Das Essensangebot auf dem Roskilde Festival hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Früher haben vor allem Vereine eigene Stände mit Würstchen und Burgern gehabt. „Doch jetzt sind viele Profiunternehmen mit qualitativ guten Angeboten hinzugekommen – darunter zum Beispiel die Gourmetpizzakette Gorms Pizza, das Michelinrestaurant Kiin Kiin und auch Meyers“, erklärt die Marketingchefin.

Darüber hinaus setzt eines der größten europäischen Musikfestivals auch auf Ökologie. Jedes Jahr macht Roskilde einen Bericht, der die Entwicklung zeigt, und inzwischen liegt der Anteil an ökologischen Lebensmitteln bei 90 Prozent.  Ein Teil davon kommt von der nordschleswigschen Meierei Naturmælk. Vergangenes Jahr wurden um die 80 Tonnen Milchprodukte von Tingleff nach Seeland geschickt. „Damit beliefern wir die Läden und die Restaurants auf dem Festivalplatz“, erklärt Nelly Frees Riggelsen.

Kakao gefragt

Während bei den professionellen Cateringfirmen Zutaten wie geriebener Käse und Crème fraîche großgeschrieben werden, bestellen sich die Musikfans vor allem Kakao, Buttermilchkaltschale und Joghurt. Normalerweise lässt Naturmælk seinen Kakao in der kleinen Ökomeierei Øllingegaard  herstellen, aber aufgrund der großen Mengen, die an den Festivaltagen getrunken werden, muss die Kakao-Produktion nach Tingleff verlegt werden.

Insgesamt 110 verschiedene Waren bietet Naturmælk Großkunden und Besuchern während der Festivaltage an.
„Das passt uns aber ganz gut mit einer Großveranstaltung wie dem Roskilde Festival im Sommer, denn  ansonsten ist der Juli ein Monat, in dem normalerweise nicht viel Milch getrunken wird“, sagt Riggelsen. Die Kühe der Landwirte würden aber weiterhin Milch geben.

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