Bildung

Jeppe traute sich vor Publikum zu lesen

Jeppe traute sich vor Publikum zu lesen

Jeppe traute sich vor Publikum zu lesen

Tingleff/Tinglev
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Jeppe Jepsen aus der sechsten Klasse ist Vorlesesieger der Deutschen Schule Tingleff. Foto: kjt

Die Deutsche Schule Tingleff wird beim nordschleswigschen Vorlesewettbewerb Anfang November von Jeppe Jepsen vertreten. Der Sechstklässler hatte den Mut, als Einziger vor der Jury und den Kameraden der Klassen fünf und sechs zu lesen. Jeppe hatte das Nervenkostüm im Griff und machte seine Sache ordentlich.

„Ich finde es mutig, dass Jeppe sich als Einziger traut, hier vor so vielen zu lesen“, sagte Tingleffs Büchereileiterin Mareike Poté in der Begrüßung.

In „ihrer“ Einrichtung wurde am Donnerstag zum wiederholten Mal der Vorlesewettbewerb der sechsten Klasse der Deutschen Schule Tingleff ausgetragen. Jeppe Jepsen war dabei alleiniger Wettbewerber und stand somit schon vorher als Sieger fest.

Die Kinderecke der Tingleffer Bücherei wurde zum Vorlesesaal umfunktioniert. Foto: kjt

Ein Vorgeschmack auf nächstes Jahr

„Wir wollten es dennoch durchführen, damit die fünfte Klasse einen Eindruck davon bekommt, wie es ist, an solch einem Vorlesewettbewerb teilzunehmen“, so Lehrerin Birte Kristensen an die Schüler, die – mit Corona-Abstand – auf Stühlen vor dem Vorlesetisch Platz nahmen.

An den setzte sich Jeppe Jepsen ganz unaufgeregt hin und stellte kurz das Buch vor, aus dem er den bekannten Teil des Wettbewerbs vorlas. Jeppe hatte das Buch „Damals war ich vierzehn“ ausgesucht, das während des Zweiten Weltkriegs spielt. Er fand es interessant, etwas aus der Kriegzeit zu lesen, die seine Groß- und Urgroßeltern erlebt hatten, so Jeppe.

Er trug eine Passage vor, in der eine Familie bei einem Bombenangriff Schutz in einem Bunker sucht. Jeppe hatte den Abschnitt gut geübt und las flüssig vor.

Schwerer fiel es, den unbekannten Teil aus dem Buch „Storm oder die Erfindung des Fußballs“ vorzulesen – eine Geschichte über einen Jungen in England zur Wikingerzeit.

Auch das brachte Jeppe letztendlich über die Bühne und wurde für seine Bemühungen mit Applaus vom Publikum belohnt.

Nun wartet das Nordschleswig-Finale in Apenrade. Egal, wie es für Jeppe ausgeht: sich zu trauen, ist allein schon aller Ehren wert.    

Jeppe wirkte beim Vorlesewettbewerb ganz entspannt. Foto: kjt
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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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