Wirtschaft

Hygiene bei Viehtransporten erneut im Fokus

Hygiene bei Viehtransporten erneut im Fokus

Hygiene bei Viehtransporten erneut im Fokus

Pattburg/Padborg
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Die Reinigung von Viehtransportern steht im Mittelpunkt einer Kontrollkampagne der Lebensmittelbehörde. Foto: Karin Riggelsen

Nachdem in Deutschland bei mehreren Wildschweinen die für Hausschweine gefährliche Afrikanische Schweinepest festgestellt worden ist, hat die dänische Lebensmittelbehörde angekündigt, die Reinigung von Lastwagen zu überprüfen, die Vieh transportieren. Die Lkw-Waschanlage in Pattburg sieht sich gerüstet.

Sollte die Afrikanische Schweinepest Dänemark erreichen und einen Importstopp in Abnehmerländern nach sich ziehen, wäre der wirtschaftliche Schaden für das Schweinezuchtland Dänemark enorm.

Die gefürchtete Schweinepest ist bereits in Deutschland angelangt. Bei etlichen Wildschweinen in Brandenburg ist die Krankheit festgestellt worden.

Vor diesem Hintergrund startet die dänische Lebensmittelbehörde „Fødevarestyrelsen“ eine weitere Kontrollkampagne. Ab dem 1. Oktober sollen die kommenden sechs Monate mehr als 300 Viehtransporter bei Stichprobenkontrollen genauer unter die Lupe genommen werden.  

Es geht vor allem um die Sauberkeit der Transportfahrzeuge und um eine Bescheinigung, dass eine Reinigung erfolgt ist.

 

Bevor ein Fahrzeug in die Pattburger Waschanlage kommt, wird es gründlich in Augenschein genommen. Foto: Karin Riggelsen

Alles tun gegen eine Ausbreitung

Die Behörde möchte sicherstellen, dass Fahrer ihren Wagen nach geltenden Regeln gereinigt und desinfiziert haben, um die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest oder der Maul- und Klausenseuche bei Rindern zu verhindern.

Kontrolliert werden sowohl Exportfahrzeuge als auch Lastwagen, die Schweine oder Rinder im Land von A nach B bringen, so die Behörde in einer Mitteilung.

Die Kontrollen werden an Sammelstellen, an Schlachtereien und an zertifizierten Waschanlagen vorgenommen. In Pattburg befinden sich mit „Danish Safety Wash ApS“ und „Megawash“ zwei zertifizierte Anlagen, die auf das Reinigen und Desinfizieren von Tiertransportfahrzeugen spezialisiert sind.

Mit einem neuen großen Ansturm aufgrund der angekündigten Kontrollen rechnet Claus Clausen nicht, Direktor von „Danish Safety Wash ApS“ am Industrivej.

„Es wird sich für uns vermutlich nicht viel ändern. Ich gehe nicht davon aus, dass wesentlich mehr Transportfahrzeuge aus dem Ausland zu uns kommen werden. Die Vorschriften sind unabhängig von der Kampagne eindeutig“, so Clausen, dessen Betrieb selbst eine Kontrollverpflichtung hat.

Claus Clausen, Direktor des Lkw-Waschbetriebes „Danish Safety Wash“ Foto: Karin Riggelsen

Kostenlose Reinigung

Da die Fahrzeugreinigung kostenlos ist und vom Verband der dänischen Schweine- oder Rinderzüchter bezahlt wird, sei von einer normalen Auftragslage auszugehen, so Clausen, dessen Mitarbeiter rund um die Uhr 1.400 Viehtransporter im Monat reinigen und desinfizieren.

„Danish Safety Wash“ ist selbst verpflichtet, die Sauberkeit der Fahrzeuge zu überprüfen, ehe sie in der Pattburger Anlage noch einmal gründlich gesäubert werden und dafür einen Beleg bekommen.

Lässt die Sauberkeit zu wünschen übrig, „weisen wir die Fahrzeuge ab und schicken sie zurück über die Grenze. Das müssen wir machen“, so der Direktor.

Mitarbeiter beim Reinigen und Desinfizieren eines Transportfahrzeuges Foto: Karin Riggelsen

Doppelte Sicherheit

Etwa 15 Prozent der Fahrzeuge, die zur Anlage am Industrivej kommen, werden unverrichteter Dinge weggeschickt, weil sie dem Standard nicht entsprechen. Sie müssen dann südlich der Grenze noch einmal alles in Ordnung bringen, ehe sie in der Pattburger Anlage angenommen werden.

Das löse bei dem einen oder anderen Fahrer schon mal Frust aus, „weil er ja Zeit beim Transport einbüßt. So sind aber nun einmal die Regeln“, so der Direktor.

Wir wissen, worauf es ankommt und sind uns auch unserer Verantwortung bewusst.

Claus Clausen

Bei den Stichprobenkontrollen der Lebensmittelbehörde könnte hin und wieder auch die Arbeit des Pattburger Betriebes unter die Lupe kommen.

Sollte die Sauberkeit bei Lastwagen mangelhaft sein, die laut Zertifikat eigentlich in Pattburg gereinigt worden sind, dann gibt’s Ärger. Auch die Annahme von nicht ganz sauberen Exportfahrzeugen könnte eine Verwarnung bedeuten.

Claus Clausen macht sich diesbezüglich allerdings keine Sorgen: „Wir wissen, worauf es ankommt und sind uns auch unserer Verantwortung bewusst.“

Der Pattburger Betrieb muss darauf achten, aus welchen Risikogebieten mit Afrikanischer Schweinepest die Lastwagen kommen. Das GPS-System der Fahrzeuge gibt Aufschluss. Foto: Karin Riggelsen
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