Neue Tempoanzeigen

Hoffen auf ein gesittetes Fahren

Hoffen auf ein gesittetes Fahren

Hoffen auf ein gesittetes Fahren

Tingleff/Tinglev
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Die Anzeigentafel am Flensborglandevej Richtung Ortsausgang – das Gerät in Richtung Ortschaft liegt dicht an Bäumen und Sträucher. Auch Radfahrer und sogar Fußgänger werden mitgemessen. Sie sind aber nicht das Problem. Foto: Kjeld Thomsen

Anwohner und Kommune setzen darauf, dass die neuen Tempoanzeigen am Flernsborglandevej Wirkung zeigen und Raser zur Raison bringen.

Anwohner und Kommune  setzen darauf, dass die neuen Tempoanzeigen am Flernsborglandevej Wirkung zeigen und Raser zur Raison bringen.

Ob sie tatsächlich helfen werden, muss sich nun zeigen. In Betrieb sind die Tempoanzeigen am Flensborglandevej in Tingleff aber schon einmal. Bei einer kleinen Observation gestern Vormittag schienen die elektronischen Anzeigen Wirkung zu haben. Die Geschwindigkeiten sowohl Richtung Ortsausgang als aus Richtung Ort lagen fast immer im Bereich der erlaubten 50 km/h. Laut Anwohner, die gern mal auf die neuen Anzeigetafeln schauen, passiert es aber nach wie vor, dass der Wert über dem Zulässigen liegt.

Messungen der Polizei entlarvten in den vergangenen Wochen und Monaten  verhältnismäßig viele Temposünder. Die Geschwindigkeitsüberschreitungen waren teilweise hoch. Einige rauschten mit über 80 km/h oder gar noch schneller an den Häusern am Flensborglandevej vorbei. Das wird nun, so die Hoffnung der Anwohner, aufhören oder zumindest weniger werden.
Skeptisch ist und bleibt Hans Carstensen. Als besorgter Anwohner und Familienvater hatte er letztlich dazu beigetragen, dass die Kommune die Tempoanzeigen aufstellte. Carstensen  traut dem Frieden nicht. Einige Verkehrsteilnehmer werden sich auch weiterhin nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Vor allem jene, die öfter am Flensborglandevej vorbeifahren und sich an  die Anzeigen gewöhnt haben, so der Tingleffer.

Skeptische Anwohner

„Es wird vielleicht einen Effekt auf Touristen haben, die Richtung Röm fahren. Fahrer, die die Anzeigen kennen, werden es aber sicherlich nicht immer so genau nehmen“, sagt Hans Carstensen. „Die Polizei hat mir gesagt, dass solche Anzeigen in der Regel die ganz hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen nehmen, ansonsten aber  immer noch zu schnell gefahren wird“, ergänzt  Anwohner Carstensen.

Skeptisch wird von Anrainern der Standort der beiden Messtafeln gesehen. Der ortseinwärts platzierte Apparat steht sehr nah an Büschen und Bäumen und droht bedeckt zu werden. Befürchtet wird zudem, dass die Messungen zu spät erfolgen  und zu schnelle Verkehrsteilnehmer dementsprechend zu spät ihr Tempo anpassen. Den Effekt der Anzeigentafeln können am besten weitere Messungen der Polizei belegen.

„Daten werden in den Geräten nicht gespeichert. Es können somit keine Erhebungen gemacht werden“, so Henrik Hasling von der Verkehrsabteilung der kommunalen Verwaltung.  Aufschlüsse über einen Effekt der Tempoanzeigen könnten jedoch kommunale Messungen geben, die  mit Hilfe von  Messleitungen auf der Fahrbahn durchgeführt werden.
„Oder eben durch erneute Geschwindigkeitsmessungen der Polizei, die man dann mit vorherigen Ergebnissen vergleichen kann“, ergänzt Hasling.

„Laut Statistiken ist es generell so, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit in Bereichen mit Anzeigentafeln sinkt“. Auch die These, dass hohe Überschreitungen abnehmen, sei ihm bekannt, so Henrik Hasling. Eine Garantie für angepasstes und erlaubtes Tempo sind die Anzeigentafeln indes nicht, weiß auch Hasling. Wenn sie  aber in einem möglichst hohen Maß  Überschreitungen eindämmen, sei viel erreicht. Und das wünsche man dem Abschnitt am Flensborglandevej ebenso viel, wie den vielen anderen kritischen Stellen mit Anzeigentafeln.

 

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