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Hauskauf trotz klarer Ministerworte immer noch erschwert

Hauskauf trotz klarer Ministerworte immer noch erschwert

Hauskauf trotz klarer Ministerworte immer noch erschwert

Kjeld Thomsen/JV
Pattburg/Padborg
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Für EU-Bürger ist es kompliziert geworden, ein Haus in Dänemark zu kaufen, wenn sie dort noch keinen Wohnsitz haben. Foto: Archiv: EDC

Die Integrationsbehörde hat Vorgehensweise bei der Erteilung von EU-Aufenthaltsgenehmigungen nicht verändert. Das macht den Hauskauf durch EU-Bürger kompliziert. Ein Informationstreffen mit SIRI-Vertretern brachte keine Lösung. Folketingspolitikerin fordert vom zuständigen Minister eine endgültige Klärung.

Das Problem mit der EU-Aufenthaltsgenehmigung in Dänemark, die Voraussetzung für den Kauf einer Immobilie durch EU-Bürger ist, ist trotz klarer Rückmeldung des Integrationsministers Mattias Tesfaye (Soz.) immer noch nicht vom Tisch.

„JydskeVestkysten“ hatte mehrere Fälle beschrieben, wonach sich der Hauskauf deutscher Bürger auf dänischer Seite hinzog und gar zu platzen drohte, weil die Verwaltungseinheit SIRI („Styrelsen for International Rekruttering og Integration“), die den Sachbereich von der Staatsverwaltung übernommen hat, einen Wohnsitz bzw. eine Anwesenheit in Dänemark für eine EU-Aufenthaltsgenehmigung voraussetzte.

Das war vorher nicht der Fall, und es ist gesetzlich auch nicht vorgeschrieben, hatte der Minister klargemacht, nachdem einige Folketingspolitiker nachgehakt hatten. 

In der Apenrader SIRI-Filiale gab es nach wie vor eine andere Auslegung. Ole Jepsen, Mitinhaber des Maklerbüros „Nybolig“ in Pattburg, berichtete erneut von Schwierigkeiten in der SIRI-Filiale, wo immer noch ein dänischer Wohnsitz bzw. eine Anwesenheit im Land eingefordert wurde.

Das angekündigte Informationstreffen mit führenden Mitarbeitern von SIRI und der Verwaltung „Civilstyrelsen“ Mitte der Woche in Apenrade hat keine Lösung gebracht.

Wortklauberei

Statt eines Wohnsitzes ist immer wieder der Begriff „bewegen“ gefallen. Ein Antragsteller aus dem EU-Ausland muss sich nach oder in Dänemark bewegen, wenn er eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen möchte, so die Rückmeldung. Das könnte ein Hotelaufenthalt oder eine kurzzeitige Wohnungsmiete sein.

„Ein Mindestzeitraum wurde allerdings nicht genannt. Es bleibt alles sehr undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Es ist Wortklauberei“, so Ole Jepsen zum „Nordschleswiger“.

Trotz großen Unverständnisses hellte sich seine Miene noch während des Gesprächs am Donnerstagnachmittag auf, denn wie es der Zufall wollte, kam von SIRI just die Bestätigung, dass der Aufenthaltserlaubnis eines Deutschen zugestimmt worden ist, dem Ole Jepsen ein Haus in Tingleff vermittelt hat.

Es bleibt alles sehr undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Es ist Wortklauberei.

Ole Jepsen, Makler

„Das hat innerhalb von zwei Tagen geklappt. Er ist aus rund 650 Kilometer Entfernung angereist und hat hier wohl auch übernachtet. Das ist der Behörde aber gar nicht vorgelegt worden. Wenn das jetzt immer so gut läuft, wäre das natürlich prima“, so Jepsen, der rund 45 Prozent seiner Immobilien an Deutsche verkauft. 

Skepsis bleibt

Warum das ausgerechnet in dem Fall reibungslos lief, konnte er sich nicht erklären. Zu euphorisch wollte er dann auch nicht werden, denn die Sachlage sei nach wie vor unklar.

Das hat Folketingspolitikerin und Europaausschussvorsitzende Eva Kjer Hansen (V), zu der Ole Jepsen Kontakt hat, veranlasst, den Integrationsminister in einer Unterredung im Folketing („samråd“) offiziell Rede und Antwort stehen zu lassen. 

„Die Unterredung ist am 12. März, und ich überlege sogar, hinzufahren (nach Kopenhagen, red. Anm.)“, so der leidgeprüfte Makler.

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