Hilfe für seltene Tiere

EU-Naturschutzmittel für Amphibien im Frösleer Moor

EU-Naturschutzmittel für Amphibien im Frösleer Moor

EU-Naturschutzmittel für Amphibien im Frösleer Moor

Fröslee/Frøslev
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Im Frösleer Moor sorgen die jüngsten Naturschutzmaßnahmen für höhere Wasserstände, was der Moorvegetation zugutekommt. Auf dem Foto ist Wollgras abgebildet, das sich gerade entfaltet. Foto: Volker Heesch

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Die dänische Naturschutzbehörde „Naturstyrelsen“ hat Laichgewässer für die seltene Knoblauchkröte angelegt. Ein Naturschützer der Behörde berichtet über eine Zusammenarbeit mit deutschen Nachbarn.

Im Naturschutzgebiet Frösleer Moor (Frøslev Mose) hat die dänische Naturschutzbehörde Naturstyrelsen Sønderjylland mit Unterstützung aus dem Naturschutzprogramm Life der EU im Herbst neue Laichgewässer für die seltene Knoblauchkröte (Løgfrø) anlegen lassen.
 

Bereits im Herbst 2020 wurden die Laichgewässer ausgegraben, die bereits in diesem Jahr für Nachwuchs seltener Amphibien sorgen könnten. Foto: Naturstyrelsen

 

Die kleinen Wasserflächen werden aber auch von anderen Amphibien und vor allem auch seltenen Libellen genutzt. Nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Wochen sind die neuen Gewässer einsatzbereit. Rune Juelsborg Karsten, der bei Naturstyrelsen Sønderjylland das grenzüberschreitende Naturschutzprojekt betreut, berichtet, dass die neuen Gewässer im Herbst angelegt wurden, um im Naturschutzgebiet im Frühjahr Störungen zu vermeiden.
 

Rune Julsborg Karsten ist bei Naturstyrelsen Sønderjylland für den Naturschutz im Frösleer Moor zuständig. Foto: Naturstyrelsen

 

Im Frösleer Moor brüten Kraniche ebenso wie im angrenzenden Jardelunder Moor, die zusammen ein deutsch-dänisches Schutzgebiet bilden, Kraniche.
 

Im Frösleer Moor sind seit rund 20 Jahren Kraniche als Brutvögel heimisch geworden. Foto: Volker Heesch

 

„Im Jardelunder Moor hat die Stiftung Naturschutz schon vor einigen Jahren Laichgewässer für Knoblauchkröten geschaffen. Wir hoffen, dass die Amphibien von dort auch zu den neuen dänischen Gewässern wandern“, so der Naturschützer. Die Knoblauchkröten sind in vielen Gebieten ausgestorben. Es sind gedrungene, kleine, 4,5 bis 8 Zentimeter lange Froschlurche, die in offenen Landschaften leben und sich gerne tagsüber in Sand eingraben.
 

Die Knoblauchkröte (Løgfrø} hat ihren Namen aufgrund eines am Körper der Tiere vernehmbaren Geruchs von Zwiebeln oder Knoblauch erhalten. Foto: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

 

Die Knoblauchkröten sind nachtaktiv, die Männchen rufen nur leise in der Laichperiode, während sie sich unter Wasser befinden. Es klingt wie leises Klopfen. Rune Julsborg Karsten berichtet, dass bei den Ausbaggerungen der Laichgewässer angefallener Aushub zur Verschließung von Gräben verwendet worden ist. Dadurch wird der Wasserhaushalt im gesamten Moor verbessert, und die Chancen steigen, dass sich wieder in größeren Bereichen Hochmoorvegetation entwickeln kann.
 

Galloway-Rinder sind im Frösleer Moor zur Naturpflege im Einsatz. Foto: Volker Heesch

 

Man findet den Sonnentau, derzeit entfaltet sich auch Wollgras. Das Moor, das auf einem grenzüberschreitenden Wanderweg durchquert werden kann, erreicht man durch den dänischen Wildschweinzaun, der nördlich um das Feuchtgebiet errichtet worden ist. Eine Herde von Galloway-Rindern beweidet das Moorgebiet, das vor Jahrzehnten nach Entwässerungsmaßnahmen stark von Birken überwuchert worden war.
 

Eine Hütte im Frösleer Moor bietet Schutz und ist mit vielen Infotafeln ausgestattet. Foto: Volker Heesch

 

Die Rinder verhindern, dass wieder Buschwerk und Bäume nachwachsen. Im offenen Moorgebiet sieht und hört man derzeit Wiesenpieper, Braunkehlchen, Kraniche  und auch Wiesenvögel wie den Rotschenkel und den Großen Brachvogel. Besuchern steht eine kleine Hütte zur Verfügung, in der auch Informationstafeln aufgehängt sind.
 

Bei Touren im Frösleer Moor müssen mitunter feuchte Bereiche durchquert werden. Wasserfestes Schuhzeug bei Besuchen ist ratsam. Die Naturbehörde hat Gräben verschlossen, damit mehr Wasser im Moor verbleibt. Foto: Volker Heesch

 

Man erreicht das Moor über Kieswege vom Wald Frøslev Plantage aus. Der Weg ist ausgeschildert. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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