Genehmigungen liegen vor
Energinet.dk startet Realisierung der neuen Stromtrasse Kassö-Fröslee
Energinet.dk startet Realisierung der neuen Stromtrasse Kassö-Fröslee
Energinet.dk startet Realisierung der neuen Stromtrasse Kassö-Fröslee
Alle Genehmigungen für Ausbau der Verbindung von 220- auf 440-Kilovolt-Leitungen liegen vor. Entschädigung für Grundbesitzer in Sicht.
„Wir können nicht allen Wünschen entsprechen, aber versuchen es in dem Umfang, wie es möglich ist.“
Christian Jensen Projektleiter Energinet.dk
Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitungen zum Ausbau der deutsch-dänischen Hochspannungs-Stromverbindung zwischen dem Umspannwerk Kassö und Fröslee. In dieser Woche hat der staatliche Netzbetreiber Energinet.dk die noch ausstehende Umweltgenehmigung erhalten, um neue Masten und Leitungen für 400 Kilovolt Spannung statt bisher nur 220 Kilovolt installieren zu können. Vorausgegangen waren Beschlüsse der Apenrader Kommunalpolitiker. „Das ist wirklich ein Meilenstein“, so Energinet-Projektleiter Christian Jensen.
Bereits am 24. Oktober werden die Grundbesitzer, über deren Land die teilweise neu trassierte Stromleitung verlaufen soll, bei einer Informationsveranstaltung über die Baumaßnahmen und auf sie zukommende Konsequenzen informiert. Es werden Vorschläge präsentiert, wo die vorgesehenen 40 Meter hohen Strommasten des Typs „Eagle-Mast“ aufgestellt werden könnten. Die neuen Masten verfügen über 30 Meter breite Ausleger, an denen die Leitungen befestigt werden. Die vorhandenen Masten sind nur 35 Meter hoch und ragen seitwärts 25 Meter heraus.
Für die 30 Kilometer lange neue Verbindung sind 100 Masten vorgesehen. Sie werden somit in einem Abstand von 300 Meter „gepflanzt“. Alle vom Projekt berührten Bürger erhalten im November Besuch von Energinet-Mitarbeitern, die auch Vorschläge der Grundeigentümer notieren, wo der Verlauf der Leitung leicht verändert werden könnte. „Erst wenn wir alle Inputs erhalten haben, können wir die endgültige Platzierung der Masten festlegen“, so Projektleiter Christian Jensen. Und er fügt hinzu: „Wir können nicht allen Wünschen entsprechen, aber versuchen es in dem Umfang, wie es möglich ist.“ Der Dialog soll beim Informationstreffen im Oktober beginnen. Entscheidend seien aber die Zusammenkünfte mit den einzelnen Grundbesitzern.
Anspruch auf Entschädigung
Grundbesitzer haben bei Verlauf der Stromtrasse über ihre Flächen einen Anspruch auf eine Entschädigung. Auch Anlieger, die weniger als 280 Meter von Leitungen und Masten entfernt wohnen, haben die Möglichkeit, ein finanzielles Trostpflaster zu erhalten. Die Höhe der Entschädigungen richtet sich nach einer Tabelle, auf die sich die Agrarorganisation SEGES und Energinet verständigt haben. Glück haben die Anlieger an der bestehenden Hochspannungstrasse zwischen dem stillgelegten Kraftwerk Enstedtwerk und Klipleff.
Die wird nach Fertigstellung der neuen Verbindung zwischen Kassö und Fröslee abgebaut. Mit dem Ausbau des Abschnitts wird die Leitungskapazität zwischen Deutschland und Dänemark von derzeit 1.500 und 1.780 Megawatt auf künftig je 2.500 Megawatt Richtung Norden bzw. Süden erhöht. Neben der neuen Verbindung bleibt weiter die 400-Kilovolt-Leitung Kassö-Handewitt unverändert in Betrieb. Aktuell wird bereits am Ausbau der seit 1971 bestehenden 220-Kilovolt-Leitung zwischen Hamburg und der Grenze gearbeitet. Diese wird nach der Fertigstellung 2020 vor allem Windstrom in Richtung Mitteleuropa leiten.