Uker Flüchtlingscafé

Ende der schicksalhaften Begegnungen

Ende der schicksalhaften Begegnungen

Ende der schicksalhaften Begegnungen

Uk/Uge
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Für ein paar Stunden haben Asylbewerber beim allwöchentlichen Begegnungscafé in Uk Ablenkung gefunden und konnten den Kontakt zu hiesigen Bürgern pflegen. Foto: Archivfoto: DN

Regelmäßige Cafétreffen für Flüchtlinge in Uk sind mit der Schließung des Asylbewerberheims zu Ende. Wehmütig, aber auch Erleichterung kommt auf.

Regelmäßige Cafétreffen für Flüchtlinge in Uk sind mit der Schließung des Asylbewerberheims  zu Ende. Wehmütig, aber auch Erleichterung kommt auf.

Fast schon eine gespenstische Ruhe herrscht auf dem Gelände der ehemaligen Musiknachschule in Uk. Wo vor Kurzem noch an die Hundert Flüchtlinge ausharrten und auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warteten, ist es wie leer gefegt. Auf das Asylbewerberheim greift die Ausländerbehörde wegen des abnehmenden Flüchtlingsstroms nicht mehr zurück.

Das Ende des Kommens und Gehens in Uk bedeutet auch das Aus für das Flüchtlingscafé, zu dem eine Gruppe Ehrenamtler seit etwas mehr als zwei Jahren jeweils Sonnabendnachmittag in der Deutschen Schule Uk  einlud. Eine treibende Kraft war dabei Christina Heinecke. Sie hat das Café seinerzeit zusammen mit der damaligen Pastorin der Nordschleswigschen Gemeinde in Tingleff, Kirstin Kristoffersen, und einigen weiteren Freiwilligen ins Leben gerufen. Im Pfarrbezirk wurde auch Geld für die Cafés gesammelt, bei denen  Flüchtlingen ein Kontakt zu Einheimischen und eine Ablenkung von ihrem tristen Alltag ermöglicht wurden.

UNO ist interkulturell: Ein beliebtes Spiel im Café. Foto: Privat

Wehmut und Erleichterung

Da sei schon Wehmut mit verbunden, die Cafés Woche für Woche nun nicht mehr durchzuführen und den Kontakt zu den Asylbewerbern in Uk nicht mehr pflegen zu können, so Christina Heinecke.  Es sei zugleich aber auch eine Erleichterung, dass das Uker Heim geschlossen ist, „denn die Zustände haben sehr zu wünschen übrig gelassen. Die Unterbringung war zum Teil unwürdig“, so Heinecke. Sie und die Cafégruppe haben das hin und wieder dem Aufsichtspersonal mitgeteilt und machten sich damit, gelinde gesagt, unbeliebt. Man habe große Ablehnung gespürt, so Christina Heinecke.

Zu den Asylbewerbern wurde indes ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Die Cafégruppe nahm Anteil am Schicksal der Flüchtlinge. Ob es Menschen aus Iran, dem Irak, aus Syrien, Ghana oder anderen krisengeschüttelten Ländern waren: Alle  hatten im Café die Gelegenheit zu Begegnung und Ablenkung.
„Ich denke, wir waren hier fast zweieinhalb Jahre eine ganz wichtige Anlaufstelle für Menschen, die bei uns einmal für zwei Stunden alle Sorgen und Ängste vergessen und mit  Europäern ins Gespräch kommen konnten“, so Christina Heinecke in ihrem abschließenden Dankesbrief an die Cafégruppe.
„Man hat in Uk viele liebe Menschen kennengelernt. Sie sind uns trotz ihres harten Schicksals freundlich und dankbar begegnet“, betont Christina Heinecke, die mit vielen Asylbewerbern noch telefonisch oder per  soziale  Medien in Kontakt steht.

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