Engagement

Das Ehrenamt in die Wiege gelegt

Das Ehrenamt in die Wiege gelegt

Das Ehrenamt in die Wiege gelegt

Uk/Uge
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Christa Schrøder vor ihrem Haus in Uk Foto: Karin Riggelsen

Christa Schrøder ist für ihr Engagement im Sozialdienst Nordschleswig mit der goldenen Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein ausgezeichnet worden. Die Ehrung auf der Jahreshauptversammlung des Sozialdienstes war für sie ein bewegender Moment.

Nein, sie habe es nicht gewusst und auch nicht geahnt, so Christa Schrøder mit einem Schmunzeln im Wohnzimmer ihres Hauses in der Uge Allegade in Uk.

Dass sie auf der Jahreshauptversammlung des Sozialdienstes Nordschleswig auf einmal nach vorne gebeten und mit der goldenen Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein ausgezeichnet wird, das kam für sie überraschend.

„Man hat mir das nicht gesagt. Ich wurde zwar gefragt, ob ich zur Versammlung komme, aber das war ja klar. Kurz zuvor hatten wir sogar noch Geschäftsausschusssitzung. Auch da ist nichts angedeutet worden, obwohl es alle sicherlich wussten“, so Christa Schrøder, die mittlerweile über den konspirativen Zusammenhalt im Sozialdienst lachen kann.

Die Ukerin leitet seit vielen Jahren Seniorenfreizeiten im Haus Quickborn und engagiert sich auch im Tingleffer Sozialdienst.

 

Christa Schrøder kann auf viele Jahre Ehrenamt zurückblicken. Foto: Karin Riggelsen

 

Wechselbad der Gefühle 

Die Ehrung wurde für sie ein emotionaler Moment. „Ich musste an Børge denken (ihr 2019 verstorbener Ehemann, red. Anm.), der bei den Freizeiten viel geholfen hatte. Ich wünschte, er wäre dagewesen. Und ich musste auch an meinen Vater denken. Er wäre sicherlich froh und stolz gewesen“, so Christa Schrøder sichtlich bewegt.

Die Ehrung sei ihr nahe gegangen. „Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es lief ein wenig ab wie in Trance“, so die Ukerin über ihren Gemütszustand während der Ehrung, die sie mit Dank erfüllt, wie sie betont.

Er hat viel ehrenamtliche Arbeit geleistet. Für mich war das normal und selbstverständlich. Ich habe es als Kind sozusagen beigebracht bekommen, ehrenamtlich zu helfen.

Christa Schrøder

 

Dass sie sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Volksgruppe einsetzt, das hat sie quasi von ihrem Vater geerbt.

„Er hat viel ehrenamtliche Arbeit geleistet. Für mich war das normal und selbstverständlich. Ich habe es als Kind sozusagen beigebracht bekommen, ehrenamtlich zu helfen“, so die 70-Jährige.

Christa Schrøder Foto: Karin Riggelsen

Ob im Kindergartenvorstand, im Schulvorstand oder im BDN-Ortsverein: Christa Schrøder hat in ihrer ruhigen und besonnenen Art überall mitgemischt.

Im Sozialdienst ist die ehemalige, langjährige Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig seit 2012 aktiv.

Mit dem Ruhestand ging es so richtig los

„Als ich 2012 in den Ruhestand ging, sprach mich Frauke Petersen an (damalige Vorsitzende des Sozialdienstes Tingleff, red. Anm.). Ich könne ja nun für den Sozialdienst weitermachen, sagte sie. Na ja, so kam es dann auch“, so Christa Schrøder mit einem Lachen.

Auf Ortsebene und im überregionalen Seniorenausschuss engagiert sich die Mutter zweier erwachsener Söhne seitdem im Sozialdienst. Ihr Steckenpferd waren und sind die Seniorenfreizeiten im Haus Quickborn.

„Es ist viel Arbeit, es ist aber auch eine Freude, die lebensfrohen Teilnehmer zu erleben, die zum Teil über 90 Jahre alt sind. Es gibt einem die Kraft, weiterzumachen“, so die Ukerin, die erneut an ihren verstorbenen Mann denken muss.

„Er war ja eigentlich Däne, hat sich aber sehr für die Freizeiten eingesetzt, und er war vom Haus Quickborn angetan“.

Zerstreuung mit Ehrenamt

Die Leere ohne ihren Mann fülle sie nun ganz bewusst mit der ehrenamtlichen Arbeit aus. Es sorge für Zerstreuung und sei für sie ein wichtiger Lebensinhalt, wie Christa Schrøder betont.

Christa Schrøder pflegt gern ihren Garten in der Ute Allegade Foto: Karin Riggelsen

Wenn sie gerade mal nicht mit Angelegenheiten im BDN Orstverein oder im Sozialdienst zu tun hat, kümmert sie sich um Haus und Garten oder geht mit Freundinnen wandern. Sie hält auch gern Kontakt zu den Söhnen und den Enkelkindern. „Für die man dann auch mal den Chauffeur spielt“, so die Ukerin mit einem Schmunzeln.

Sie sei froh, dass die Kinder und Enkelkinder in unmittelbarer Nähe wohnen und in der Minderheit verankert sind.

Und wenn mal was ist: Mama/Oma Christa hilft gern.  

Heiko Frost überreichte Christa Schrøder auf der Jahreshauptversammlung des Sozialdienstes Nordschleswig die goldene Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Foto: Karin Riggelsen
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