Deutsches Haus

Deutsches Haus: Theatergruppe stemmt Umbau

Deutsches Haus: Theatergruppe stemmt Umbau

Deutsches Haus: Theatergruppe stemmt Umbau

Groß-Jündewatt/St. Jyndevad
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Rolf Pfeifer hinter der neu eingebauten Theke im renovierten Raum. Foto: Sara Wasmund

Entrümpeln, Boden legen, Wände streichen: Die Theatergruppe Jündewatt hat im Deutschen Haus vor Ort in Eigenregie einen Aufenthaltsraum eingerichtet. Der steht nun auch anderen Gruppen zur Verfügung.

Zugestellt, muffig und wenig einladend: Der Aufenthaltsraum der Theatergruppe Jündewatt im Deutschen Haus war bislang kein sonderlich angenehmer Ort. Doch das ist jetzt Vergangenheit, seit kurzem erscheint der kleine Saal hinter der Bühne in buchstäblich neuem Licht.

Der Raum ist kaum wiederzuerkennen

Sämtliche Wände sind neu gestrichen, der Boden ist neu verlegt, eine Bar eingebaut und der Raum neu möbliert. Der Raum, der bis 1977 als Klassenzimmer der damaligen deutschen Schule genutzt wurde und seitdem ein Schattendasein als Magazin führte, ist kaum wiederzuerkennen.

 

Der Raum ist zum Teil neu möbliert, auf dem Flachbildschirm kann sich die Theatergruppe in Zukunft unter anderem ihre Auftritte zwecks Nachbesprechung anschauen. Foto: Sara Wasmund

Geschuldet ist das einem enormen freiwilligen Einsatz der Theatergruppe des Deutschen Hauses. Nach der aktiven Spielzeit haben sich Cilli Guldager, Sabrina Nissen, Gretel Ries und Rolf Pfeifer vor Ort getroffen und alles Nötige erledigt.

Und das war eine Menge, wie Rolf Pfeifer vor Ort im Raum erzählen kann. „Erstmal haben wir angefangen, alles zu entrümpeln. Das Wichtigste haben wir natürlich behalten, was Kostüme und Requisiten angeht, aber vieles haben wir aussortiert und weggebracht.

Dann musste alles neu gestrichen werden, die Gardinen und die Lampen wurden abgenommen, der Boden neu gelegt“, so der 67-Jährige.

Hinter dem Bühnenaufgang entsteht eine Teeküche

Beim Boden ergaben sich aufgrund verrutschter Bohlen so einige Herausforderungen, doch am Ende hatten sie es geschafft: Der Raum ist jetzt hell und modern, vor der Tafel – der alte Klassenraum lässt grüßen – steht nun eine Theke, Tische und Stühle stehen bereit und an einer Wand entstehen noch Schminkplätze für die Darsteller.

Hinter dem Bühnenaufgang entsteht derzeit außerdem noch eine kleine Teeküche, sodass nicht immer die Küche des Deutschen Hauses genutzt werden muss.

„Das ist wirklich kein Vergleich zu vorher“, freut sich Pfeifer. Nun könnten die Theatermitglieder ihre Treffen und Proben in angenehmer Atmosphäre durchführen, nicht mehr inmitten eines zugestellten Depotraums.

 

Die alte Tafel hinter der neuen Theke ist in den renovierten Raum integriert – erinnert sie doch an jene Jahre von 1950 bis 1977, in denen der Raum ein Klassenzimmer war. Foto: Sara Wasmund

Finanziell gestemmt hat die Theatergruppe den Umbau aus eigenen Mitteln. Spenden waren in den vergangenen zwei Jahren gespart worden, davon konnte man nun die Renovierung bezahlen. Nicht zu vergessen die vielen, unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden.

Der Einsatz der Theatergruppe kommt allen Nutzern des Deutschen Hauses zugute. Sitzungen und Proben müssen nun nicht mehr im großen Saal abgehalten werden, der im Winter jedes Mal ausgesprochen kostenintensiv aufgewärmt werden muss.

Das spart Geld, und zum anderen ist der kleine Saal nun auch für andere Gruppen nutzbar.

Rolf Pfeifer ist nun im fünften Jahr bei der Theatergruppe dabei. Er hofft, dass für die kommende Spielzeit – die Proben beginnen im Oktober – mindestens noch zwei neue Mitspieler gefunden werden können.

„Mit acht Leuten auf der Bühne ist es zum einen weniger Text für jeden Einzelnen und zum anderen ist die Auswahl bei Acht-Personen-Stücken auch größer“, sagt Pfeifer.

„Man muss keine Gesangsausbildung haben, wirklich nicht“

Was man können muss, um bei der Theatergruppe Jündewatt aktiv dabei zu sein? „Man muss nichts können, aber Lust haben, mitzumachen. Im Herbst und bis zu den Aufführungen im Februar und März sind es ein, zweimal in der Woche, an denen man sich Zeit für die Proben nimmt. Aber man muss keine Gesangs- oder Tanzausbildung haben, wirklich nicht“, lacht Pfeifer.

Warum er immer wieder mitmacht? „Ich finde es einfach toll, dass hier deutsche Kultur und deutsche Sprache gelebt werden. Und es ist schön zu erleben, wenn das Haus voll ist und das Deutsche Haus ein Ort ist, an dem Kultur gemacht und gelebt wird“ sagt Pfeifer, der Ansprechpartner der Theatergruppe und gleichzeitig Vorsitzender des Vereins Deutsches Haus Jündewatt ist.

In Kürze soll eine kleine Einweihungsfeier im neuen Aufenthaltssaal stattfinden. Auch ehemalige Schüler, die in dem Raum einst Unterricht hatten, sind eingeladen.


 

Theatergruppe Jündewatt

  • Die Theatergruppe ist dem Deutschen Haus Jündewatt angeschlossen und tritt seit 1977 im Grenzland auf.
  • Für 2020 sind fünf Vorstellungen der Theatergruppe angedacht, zwei in Groß-Jündewatt, eine in Elmshorn, eine in Tingleff/Tinglev und eine in Hadersleben/Haderslev. Die Proben beginnen im Oktober 2019.
  • Derzeit besteht die Gruppe aus sechs Darstellern und einer Souffleuse
  • Wer zur Theatergruppe dazu stoßen möchte, kann sich bei Rolf Pfeifer unter Tel. 71341784 melden.
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