Naturerlebnis

Deutsch-dänisches Schulprojekt weiter an Ochseninsel interessiert

Deutsch-dänisches Schulprojekt weiter an Ochseninsel interessiert

Deutsch-dänisches Schulprojekt weiter an Ochseninsel interessiert

Dirk Thöming
Apenrade/Aabenraa
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Die Flensburger Ostseeschule hat sich um den Wiederbelebung der Großen Ochseninsel beworben - ohne Antwort zu erhalten. Foto: Aabenraa Kommune

Die Montessori-Ostseeschule in Flensburg hat sich bereits 2016 um den Betrieb und Wiederaufbau der Großen Ochseninsel beworben. Doch bis heute hat es kein Gespräch mit der dänischen Eigentümerin der Ochseninseln, Naturstyrelsen, gegeben.

Schulleiter Ulrich Dehn ist enttäuscht. Bereits 2016 hat seine Ostseeschule, eine Privatschule mit Montessori-Pädagogik, sich in einer Kooperation mit der Nydamskole in Sonderburg um eine Wiederbelebung der Großen Ochseninsel beworben.

Die Eigentümerin, Naturstyrelsen, hatte den früheren Betreibern der Insel aus Flensburg den Pachtvertrag gekündigt, weil sich Gebäude und Steganlagen im Verfall befanden.

Naturstyrelsen verwies dann darauf, dass der Zustand der Insel erst genauer untersucht werden soll, bevor von einer neuen Verpachtung die Rede sein kann. Es hatten sich laut Naturstyrelsen auch sehr viele Interessenten um den weiteren Betrieb der Insel bemüht.

„Bis heute ist es leider trotz unserer Bewerbung zu keinem einzigen Treffen mit Naturstyrelsen gekommen, und es hat auch keine Nachfrage von der Behörde bei uns gegeben“, sagt Ulrich Dehn. Er ist über die Bürgerversammlung zur Zukunft der Großen Ochseninseln kommende Woche informiert, fühlt sich als Flensburger aber „nicht berufen“, daran teilzunehmen.

„Es hat aber zwei Gespräche mit der Kommune Apenrade gegeben“, so Dehn, der an seiner Bewerbung festhält und sich über eine Reaktion vonseiten Dänemarks freuen würde.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein weiteres Projekt wie unseres gibt, das auf diese Weise die Geschichte der Ochseninseln und der Familie Isaack wiederaufleben lassen möchte“, so Ulrich Dehn.

Er bestreitet die Aussagen von Naturstyrelsen und Kommune, dass die Gebäude nicht mehr genutzt werden können.

„Laut dänischem Gutachten sind die Gebäude abgängig. Ich war letzten Sommer zusammen mit einem Sachverständigen auf der Ochseninsel. Die Gebäude sind weit davon entfernt“, so Dehn.

Fähre soll wieder fahren

Die Familie Isaack betrieb seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bootsbau und selbstversorgende Landwirtschaft auf der Insel. Die deutsch-dänische Schulkooperation wünscht sich, dies für Schüler der 7. bis 9. Klasse wieder aufleben zu lassen. „Die Schüler könnten dann jeweils einige Wochen auf der Insel leben“, erklärt der Schulleiter. Wie früher soll es Bootsbau, Gartenbau, Landwirtschaft und einen Krug sowie einen Anlegesteg für Gäste geben. Auch eine Fähre soll permanent betrieben werden, sodass die Öffentlichkeit wieder Zugang zur Großen Ochseninsel hätte.

„Wir trauen uns zu, kurzfristig ein Boot zu beschaffen. Ich hätte sogar schon einen Fährmann, der bereit ist, auf der Insel zu wohnen. Damit ist wohl die größte Hürde, was die Fähre angeht, genommen“, so Dehn.

Wenn die Kommune oder Naturstyrelsen wegen der vergangenen schlechten Erfahrungen Einwände hätten, langfristig zu verpachten, sei auch eine kürzere Testphase möglich.

„Eine probeweise Pacht von drei bis fünf Jahren wäre von uns aus denkbar. Dann könnten die Behörden in Augenschein nehmen, was wir erreicht haben.“

Die Bürgerversammlung zur Großen Ochseninsel findet am kommenden Dienstag, 2. April, ab 19 Uhr in der Rønshoved Højskole statt.

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