Wandern

Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor

Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor

Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor

Tingleff/Tinglev
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Die neue Brücke über den Almstruper Kanal samt Steg. Foto: Kjeld Thomsen

Am Almstruper Kanal hat die Naturbehörde eine neue Brücke gebaut und einen Pfad errichtet. Die Tingleffer Pfadgruppe vermisst aber etwas.

Das waren noch Zeiten, als man auf einem Stegsystem  mit kräftigen Planken das Tingleffer Moor  erkunden konnte, ohne nasse Füße zu bekommen und ohne Gefahr zu laufen, einzusacken. Der Zahn der Zeit und die feuchte Witterung nagten an dem hölzernen Weg und machte die Passage unmöglich.  Die Naturbehörde, die das Gebiet vor einigen Jahren in ihre Zuständigkeit bekam, ließ die morsche Anlage vor sich hin siechen und zum Teil beseitigen. Naturinteressierte Spaziergänger ist es nicht mehr möglich, in sumpfigen Abschnitten des renaturierten Moores Flora und Fauna zu bestaunen.

Zumindest ein kleiner Bereich ist nun aber gut zugänglich. Die Naturbehörde hat eine neue hölzerne Brücke über den Almstruper Kanal errichtet mit anschließendem Steg von etwa 100 Metern Länge.

So viel wie früher ist das Moor damit nicht auf Brettern begehbar. Ein umfangreicheres neues Pfadsystem wäre eine komplizierte und vor allem teure Angelegenheit. Die Naturbehörde teilt mit, dass man das alte System  nicht wieder aufgebaut hat, um der Natur und vor allem den  Vögeln im Moor mehr Ruhe zu gönnen. Besucher sind aber immer noch  im Moor willkommen und können Vögel nach wie vor auch vom Aussichtsturm beobachten, der ebenfalls saniert worden ist, so die Behörde.

Keine großen Jubelstürme

Die neue Brücke und der kleinebretterne Abschnitt ruft bei der Tingleffer Pfadgruppe („stigruppe“), die sich ehrenamtlich um ein Wanderwege-Netz in und um Tingleff kümmert,   nicht die ganz großen Jubelstürme hervor.

Man hatte gehofft, dass wieder Plankenstege errichtet werden. „Der Ausflug zum Moor wird dadurch noch viel attraktiver“, so Poul Alexandersen, eine der treibenden Kräfte der Wanderweggruppe. Er hätte gerne die Überlegungen in die Tat umgesetzt gesehen, die in Gesprächen mit der Kommune mal in den Raum geworfen wurden. „Da war von einem neuen Stegsystem die Rede und sogar davon, dass man beim Bau wegen des unwegsamen Geländes Hubschrauber  einsetzen könnte. Die Ausgangslage hat sich leider geändert“, so Alexandersen, der sich kaum Hoffnung auf neue Holzstege macht.

Positiv sei nichtsdestotrotz, dass eine neue Brücke mit rund 100 Meter Steg geschaffen wurde, „und dass der Weg am Seehaus zudem neu befestigt wurde“, sagt Poul Alexandersen.

Hindernis hohe Ausgaben

Er sieht hohe Ausgaben als Hindernis für einen Wandersteg-Neubau. Der Natur und den Tieren Ruhe zu gönnen,  ist für ihn kein stichhaltiges Argument.  „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein  überschaubares Stegnetz  störend auswirken wird. Die Leute, die hier entlang spazieren, sind Natur- und Vogelfreunde“, so Alexandersen.

Mit der Hege und Pflege anderer Wanderrouten haben er und ehrenamtliche Kollegen genug zu tun. Ein Spazier- und Besichtungssteg im Moor wäre dennoch eine tolle Ergänzung „und eine Attraktion nicht nur für Einheimische“.

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