Störche

Annika ist nach Rapstedt umgezogen

Annika ist nach Rapstedt umgezogen

Annika ist nach Rapstedt umgezogen

Schmedagger/Smedager
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Das junge Storchenweibchen brütet gewissenhaft auf dem Gelege, das aus ihren eigenen und aus Annikas Eiern besteht. Foto: Storkene.dk

Das vermutlich verwitwete Storchenweibchen hat den Kampf um ihr Gelege in Schmedagger wohl endgültig aufgegeben. Zum Glück, lautet die Reaktion der Storchenexperten.

Es ist wieder Ruhe eingekehrt auf dem Storchennest von Schmedagger. Für Außenstehende ist das Idyll perfekt: Das Storchenweibchen sitzt brütend im Nest; das Storchenmännchen ist indes auf Futtersuche in der Umgebung.

Das malerische Bild lässt jedoch nicht die große Dramatik erkennen, die in den vergangenen Wochen Storchenfreunde in ganz Dänemark beschäftigt hat.

Bei den brütenden Störchen handelt es sich nämlich um zwei Storchennestbesetzer, die das Storchenweibchen Annika von ihrem Gelege vertrieben haben.

Ins gemachte Nest gesetzt

Annikas langjähriger Partner Tommy ist seit dem 2. Mai verschollen; Experten sind der festen Überzeugung, dass er gestorben ist. Denn der erfahrene Vater hätte seine Frau mit ihren Eiern nicht freiwillig allein gelassen. Annika versuchte zunächst, die Eier selbst auszubrüten.

Ein junges Storchenpaar, das sich auf dem Nachbarnest auf der Scheune von Benny Appel niedergelassen hatte, nutzte einen Ausflug von Annika. Sie setzten sich im wahrsten Sinne des Wortes ins gemachte Nest.

Annika hat – zum Glück – aufgegeben

Annikas Versuche, das Nest mit den Eiern zurückzuerobern, scheiterten. Vom Nachbarnest aus startete sie weitere Angriffsversuche. Seit Sonnabend, 16. Mai, sind jedoch keine Angriffe mehr beobachtet worden. „Zum Glück“, stellen die Storchenexperten von Storkene.dk fest. Die Nestkämpfe sind nämlich für alle Beteiligten gefährlich.

Annika nächtigt auch nicht mehr auf dem Appel-Anwesen. Sie hat aber nicht weit entfernt ein neues Zuhause gefunden. Zumindest ist sie mehrfach nachts in einem Nest in Rapstedt beobachtet worden. Hier scheint sie sich übrigens sehr wohlzufühlen. Die Storchenexperten gehen davon aus, dass Annika den Sommer über hier in der Gegend bleiben wird – ob in Rapstedt oder woanders wird sich noch zeigen.

Keine Webcam in Eggebek, Brauderup und Rapstedt

Was Annikas Gegenwart und Zukunft angeht, ist der dänische Storchenverein Storkene.dk auf Beobachtungen angewiesen. Über das Treiben in den beiden Nestern in Schmedagger sind sie über die Webcam bestens orientiert. Um die Entwicklung in den Nestern von Eggebek, Brauderup und Rapstedt mitverfolgen zu können, sind die Storchenfreunde gänzlich auf Beobachtungen von Mitgliedern oder interessierten Anwohnern angewiesen.

Storchenexperte Mogens Lange geht fest davon aus, dass Annika im kommenden Jahr erneut versuchen wird, das Nest in Schmedagger zurückzuerobern. Ihre Chancen steigen, wenn sie zu der Zeit schon einen neuen Partner gefunden hat.

Gemischtes Gelege

Das junge Storchenpaar in Schmedagger hat übrigens fünf Eier von Tommy und Annika übernommen und selbst noch weitere dazugelegt. Gespannt sind die Storchenexperten nun, ob aus diesen Eiern Jungen schlüpfen werden. Haben die Eier von Tommy und Annika die Ausflüge des Storchenweibchens überstanden, und waren die Eier der beiden jungen Störche überhaupt befruchtet? Das sind die Fragen, die sie sich momentan stellen. Das Alter der jungen Störche schätzen die Storchenexperten auf drei Jahre. Damit sind sie gerade erst geschlechtsreif.

In knapp dreieinhalb bis vier Wochen sind die Storchenexperten schlauer. Die Brutdauer beträgt um die 32 Tage.

Das junge Storchenpaar ist übrigens nicht beringt, weshalb nicht festgestellt werden kann, woher es kommt. Auch Annikas Herkunft ist übrigens nicht bekannt. Dagegen war Tommy beringt. Er stammte aus Hitzhusen bei Bad Bramstedt.

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