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25.000 Euro fürs Industriemuseum

25.000 Euro fürs Industriemuseum

25.000 Euro fürs Industriemuseum

Krusau/Kupfermühle
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Fasziniert lässt sich die Kulturministerin des Landes Schleswig-Holstein vom Fördervereinsvorsitzenden des Industriemuseums Kupfermühle, Gerd Pickardt, das Schwungrad des einstigen Hammerwerks erklären. Foto: Friedrich Hartung

Eine Zuwendung des Landes Schleswig-Holstein ermöglicht dem Museum Kupfermühle die Anschaffung einer Heizungsanlage. Das Land würdigt damit die Museumsarbeit.

Im Rahmen ihrer Sommerreise machte die Kulturministerin des Landes Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), am Mittwoch in Kupfermühle Station und überbrachte dem gleichnamigen  Industriemuseum einen Zuwendungsbescheid über 25.000 Euro. 

Mit diesem Zuschuss würdige das Land, so die Ministerin, nicht nur das große ehrenamtliche Engagement, mit dem das Museum betrieben werde, sondern auch die anspruchsvolle Museumsarbeit.

 „Die historischen Gebäude, die Maschinen und historischen Werkzeuge werden mit viel Leidenschaft und Aufwand gepflegt und für heutige und nachkommende Generationen bewahrt. Hier wird unser industriekulturelles Erbe sichtbar, und 400 Jahre deutsch-dänische Industriegeschichte werden erlebbar“, sagte Karin Prien.

Auf ihrer Sommertour besucht sie in den kommenden Tagen und Wochen 16 Orte, „wo Bildung und Kultur zusammenkommen“.  Das Industriemuseum Kupfermühle ist ein solcher Ort.

Nach Kupfermühle stand Dannewerk auf dem Programm. Die Ministerin war vorher bereits auf dem Scheersberg und im Glücksburger Schloss.

„Das Land Schleswig-Holstein investiert in diesem Jahr insgesamt 500.000 Euro in Kultur. Wir haben hier leider auch einen gewissen Nachholbedarf, besonders im ländlichen Raum“, bekannte die Ministerin. Auf ihrer Sommertour verteilt Karin Prien aus dem Investitionsförderprogramm „Freie Kulturszene und kleine Kultureinrichtungen“ Zuwendungen in einer Gesamthöhe von 265.000 Euro. 

Foto: Friedrich Hartung

Das Kupfer- und Messingwerk in Harrislee (Ortsteil Kupfermühle) war um 1800 der größte Industriebetrieb im Herzogtum Schleswig und einer der bedeutendsten in Dänemark. Das Werk bestand bis in die 60er Jahre. Der Gesamtkomplex zählt heute zu den eingetragenen Denkmälern des Landes Schleswig-Holstein und ist nach einer umfangreichen Renovierung 2014 als Museum wiedereröffnet worden. 

„Wir sind eines der 39 Museen in Schleswig-Holstein von über 250, die im vergangenen Jahr zertifiziert wurden. Darauf sind wir stolz“, sagt Museumsleiterin Susanne Rudloff. Die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin ist einzige hauptamtliche Mitarbeiterin des Museums, das ansonsten, von einigen Teilzeitkräften abgesehen, durch Ehrenamtler betrieben wird.

Seit 2009 wird das Museum durch eine Betreibergesellschaft als gemeinnützige Kapitalgesellschaft geführt. Die Gesellschaft trägt den offiziellen Namen „Industriemuseum Kupfermühle  gGmbH“. Anteilshaber sind zu 60 Prozent die Gemeinde Harrislee sowie zu je 20 Prozent der Förderverein des Museums und die Gisela-und-Bodo–Daetz-Stiftung. Das Lehrerehepaar Daetz begann in den 50er Jahren mit dem Aufbau einer Sammlung zur Geschichte Kupfermühles und eröffnete 1997 im alten Pförtnerhaus ein kleines Privatmuseum. Das „Kobbermølle Museum“ zog 2002 in das alte Turmhaus um. 2014 wurde dann das Industriemuseum Kupfermühle in den drei restaurierten Industriehallen des Fördervereins eröffnet. 

Mit dem Förderbetrag in Höhe von insgesamt 25.059 Euro sollen nun ein neues Deckenstrahlplattenband und ein Windfang installiert werden, was zu einer deutlich besseren Besuchs- und Aufenthaltsqualität im Museum beitragen wird und die Energieeffizienz wesentlich verbessert. 

Dann können auch in den Winterhalbjahren Veranstaltungen stattfinden, und das Museum kann auch wirklich ganzjährig betrieben werden. „Mit der bestehenden Anlage können wir das Museum nur auf maximal 16 Grad erwärmen. Dabei würden wir auch gern im Winter größere Veranstaltungen beherbergen“, sagt Fördervereinsvorsitzender Gerd Pickardt. 
Die Zuwendung des  Landes Schleswig-Holstein finanziert nicht das ganze Bauvorhaben, bringt das Museum aber schon ein sehr gutes Stück weiter.

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