Jubiläum

BDN-Lobbyist im Spagat zwischen Kopenhagen, Berlin und Kiel

BDN-Lobbyist im Spagat zwischen Kopenhagen, Berlin und Kiel

BDN-Lobbyist im Spagat zwischen Kopenhagen, Berlin und Kiel

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Tingleff/Tinglev
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BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen lebt in Gaardeby bei Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

Der Bund Deutscher Nordschleswiger wird am 22. November 75 Jahre alt. „Der Nordschleswiger" bringt eine Reihe von Artikeln über die Dachorganisation der deutschen Minderheit. In diesem Artikel haben wir mit dem Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen über den Stand der Organisation und dessen Zukunft gesprochen.

Hinrich Jürgensen ist seit 13 Jahren Vorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN). Der 60-jährige Hauptvorsitzende leitet die Minderheit in einem Jahr, das von Highlights, Feierstunden und festlichen Aktivitäten hätte geprägt sein sollen.

In Erinnerung an die Neuziehung der Grenze 1920 (dänisch: Genforeningen) war ein Meer von Aktivitäten vorbereitet worden. Jürgensen sitzt im Präsidium von „Genforeningen 2020", welches den strategischen Rahmen für die Feierlichkeiten festlegte. 2020 ist auch das Jahr, in dem die deutsche Minderheit 100 Jahre alt wird und der BDN sein 75-jähriges Bestehen feiert.

Corona-Pandemie: Ein Strich durch die Rechnung

Das Coronavirus und die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie haben bekanntermaßen zur Absage oder Verschiebung zahlreicher Veranstaltungen geführt.

„Im Vorjahr hatte meine Frau gesagt, dass ich am 1. Januar tschüss sage und dann erst Ende 2020 nach Hause komme", sagt Jürgensen und schmunzelt. Nach dem Lockdown im März sei alles anders gekommen.

Statt von einer Veranstaltung zur nächsten zu eilen, hat der Hauptvorsitzende, wie der Großteil der Mitarbeiter der deutschen Minderheit, im Homeoffice gearbeitet.

Hinrich Jürgensen im Gespräch mit Königin Margrethe im Königlichen Theater in Kopenhagen (Archivfoto) Foto: BDN

Auftaktgala mit royalem Gespräch unter sechs Augen

Er freut sich aber darüber, dass wenigstens die Auftaktgala zum Jubiläumsjahr 2020 im Königlichen Theater in Kopenhagen am 10. Januar durchgeführt werden konnte. 

Bei der Veranstaltung hob die sozialdemokratische Regierungschefin Mette Frederiksen in ihrer Rede die beiden Minderheiten diesseits und jenseits der Grenze als Inspiration und Vorbild nicht nur für Dänemark und Deutschland, sondern für die ganze Welt hervor.

Jürgensen wurde bei der Gala auch die Ehre zuteil, ein Gespräch mit  Königin Margrethe zu führen. Gemeinsam mit der Vorsitzenden von Sydslesvigsk Forening (SSF), Gitte Hougaard-Werner, wurde der Hauptvorsitzende an den Tisch der Königin gebeten.

 „Ich habe mich für die Einladung bedankt und der Königin über die geplanten 2020-Feierlichkeiten erzählt. Und dann habe ich mich bedankt dafür, dass die Königin zusagte, unser Museum am 11. Juli einzuweihen", verrät Jürgensen ein klein wenig von dem Gespräch unter sechs Augen.

Leuchtturm zum Geburtstag

Der aktuelle Stand im BDN sei positiv, trotz Corona-Krise, sagt Jürgensen und erwähnt unter anderem das „Deutsche Museum Nordschleswig“, das Anfang August im Beisein hochrangiger Politiker, Honoratioren und bedeutsamer Gäste von beiden Seiten der Grenze eingeweiht wurde.

Der Um- und Anbau des Museums wurde unter anderem gefördert von der Bundesrepublik Deutschland, dem dänischen Folketing, dem Bundesland Schleswig-Holstein und Sponsoren, darunter die „Bitten & Mads Clausen“ Stiftung.

„Mit einem Volumen von rund 30 Millionen Kronen ist das Museum das größte Bauprojekt der Minderheit, seit wir vor über 60 Jahren unser Gymnasium gebaut haben. Das unterstreicht die Bedeutung, die wir der – und natürlich vor allem – unserer Geschichte beimessen“, hob der Hauptvorsitzende bei seiner Eröffnungsansprache hervor. 

Eigentlich hätte die Eröffnung bereits im Juli stattfinden sollen, mit Königin Margrethe und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als  Ehrengäste, veranschaulicht Jürgensen die große Bedeutung des Museums für die Minderheit, der es nun möglich ist, ihre Geschichte neu und modern zu vermitteln.

Coronabedingt wurde die Einweihung dann im August in kleinerer Runde und ohne royalem Glanz begangen.

Das Museum in der Sonderburger Innenstadt wurde im August eingeweiht. (Archivfoto) Foto: Gwyn Nissen

Knivsbergfest und Deutscher Tag abgesagt

Auch das deutsch-dänische kulturelle Freundschaftsjahr konnte nicht wie geplant gefeiert werden – und das Gleiche gilt für zwei Höhepunkte in der deutschen Minderheit:

Die Veranstalter zogen auch die Corona-Reißleine für das Knivsbergfest im Juni, bei dem die deutsche Minderheit ihr 100-jähriges Bestehen hätte feiern wollen, sowie für den Deutschen Tag bei dem am 7. November das 75-jährige Bestehen des BDN hätte gefeiert werden sollen.

 

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Der Hauptvorsitzende zählt die ausgefallenen 2020-Veranstaltungen zu den Tiefpunkten seiner Amtszeit. Aber er hofft, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erlauben, dass die geplanten Highlights, wenn vielleicht auch in abgeänderter Form, 2021 stattfinden können.

„Wir hoffen, dass es so vom Stapel laufen kann, wie wir 2020 geplant hatten. Aufgrund der neuen Situation müssen wir neue Termine vereinbaren. Dabei hoffen wir auf hohe politische Anwesenheit aus Deutschland und Dänemark“, sagt Hinrich Jürgensen.

Das Museum könne natürlich nicht noch einmal eingeweiht werden.  Die Minderheit möchte ihren „Leuchtturm“ im Herzen der Alsenmetropole „aber gerne vorstellen“ und denjenigen, die ihren Beitrag geleistet haben zum Bau und der Einrichtung des Museums, danken. Die Minderheit wertet die Verwirklichung des Museumsprojektes als Geburtstagsgeschenk und Anerkennung.

Wir hoffen, dass es so vom Stapel laufen kann, wie wir 2020 geplant hatten. Aufgrund der neuen Situation müssen wir neue Termine vereinbaren. Dabei hoffen wir auf hohe politische Anwesenheit aus Deutschland und Dänemark.

Hinrich Jürgensen, BDN-Hauptvorsitzender

Vorsitzender ist „höchst zufrieden“

„Die Rückmeldungen zum Museum sind sehr positiv. Ich glaube, 99,9 Prozent finden das Museum toll. Es hat das ganze Stadtbild um den Rønhaveplads angehoben, der Tunnel ist auch fantastisch geworden. Ich bin höchst zufrieden“, sagt der Hauptvorsitzende.

Den momentanen Stand der Minderheit bezeichnet er als „hervorragend“ mit steigenden Schülerzahlen und steigenden Mitgliederzahlen im BDN und beim Jugendverband.

Netzwerken auf vielen Ebenen

Die Begegnung mit der Monarchin im Januar war nicht der erste Kontakt des Tingleffers zum Königshaus. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt wurde ihm die Ehre zuteil, Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary während ihres Tagesbesuchs bei der Minderheit zu begleiten.

Einladungen in die königliche Sommerresidenz Schloss Gravenstein (Gråsten) und die Teilnahme an den sogenannten Königsjagden bieten ihm gute Möglichkeit, Kontakte zum Königshaus zu knüpfen und sein soziales Netzwerk zu pflegen.

Als Prinzessin Benedikte im Zuge des 100. Jahrestages der Grenzziehung im Sommer das dänische Generalkonsulat in Flensburg besuchte, gehörte Jürgensen zu den geladenen Honoratioren. Der Tingleffer war auch der Tischherr der Prinzessin. „Wir haben uns angeregt unterhalten“, verrät der Hauptvorsitzende.

Der Hauptvorsitzende freute sich auch über die Anerkennung, als die sozialdemokratische Staatsministerin Mette Frederiksen am 15. Juni in ihrer Ansprache auf Düppel sich direkt an die deutsche Minderheit wandte und auf Deutsch erklärte: „Auch ihr gehört zu Dänemark.“

Hauptaufgabe eines Vorsitzenden

„Das ist immer ein Spagat zwischen Kopenhagen, Kiel und Berlin. Und das ist auch die Hauptaufgabe eines Hauptvorsitzenden. Der Vorsitzende muss die Wünsche und Belange der Minderheit in den drei Stellen vertreten und umsetzen“, bringt Jürgensen seine Tätigkeit auf den Punkt. 

Der Hauptvorsitzende ist ein gefragter Interviewpartner (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Kontaktpflege in Deutschland und Dänemark

Bei der Kontaktpflege zu den Entscheidungsträgern in der dänischen Hauptstadt greifen Jürgensen und die BDN-Führungsspitze unter anderem auf die Hilfe von Harro Hallmann zurück.

BDN-Kommunikationschef Hallmann leitet seit Jahresbeginn das Sekretariat der deutschen Minderheit in Kopenhagen. Die Kosten für das Sekretariat werden primär vom dänischen Staat getragen, und es ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der Minderheit, dem Folketing und der dänischen Regierung.

Der Hauptvorsitzende hat auch Sitz im „Kontaktausschuss der deutschen Minderheit“, der in Regie des Staatsministeriums gebildet wurde. 

Die Dienstreisen ins Berliner „Machtzentrum“ sind meistens so zurechtgelegt, dass drei Gesprächstermine an einem Tag geführt werden. Auf seinen Reisen wird Jürgensen meistens von BDN-Generalsekretär Uwe Jessen begleitet. „Unsere Frauen sagen, dass wir fast mehr Zeit miteinander verbringen als mit ihnen“, lacht Hinrich Jürgensen und betont, dass er sich in seinem Amt auf das Führungsteam und die Mitarbeiter der Minderheit stützt.

In seiner Amtszeit hat Jürgensen auch mehrfach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen.

Schwerer Schritt zur Digitalisierung

Nach Tiefen in seiner nunmehr 13-jährigen Amtszeit befragt, nennt Jürgensen, dass der Beschluss, die Tageszeitung „Der Nordschleswiger“ zu digitalisieren, zu seinen schwersten Entscheidungen gehört.

„Ich liebe Papierzeitungen, und wir haben die Zeitung noch nicht abbestellt, obwohl die Minderheit an jeder Papierzeitung Geld zusetzt“, sagt Jürgensen.

Der Hauptvorsitzende sei aber schon dabei, sich auf das digitale Medium umzustellen und habe auch gewisse Vorzüge entdeckt. Der inkarnierte Jäger greift schon mal auf dem Hochsitz zum Smartphone, um den „Nordschleswiger" digital abzurufen.

„Wenn ich dann nach Hause komme, muss ich nicht erst beim Kaffee die E-Zeitung am Tablet lesen. Dann können meine Frau, die die Papierzeitung liest, und ich uns unterhalten. Es hat alles viel mit Gewohnheit zu tun.“

Der Hauptvorstand des BDN habe sich, so Jürgensen, aus der Not heraus zur Digitalisierung entschlossen. Die negative Entwicklung bei den Abonnenten der Papierzeitung habe den BDN, der Träger der Zeitung ist, bewogen, „den Hebel umzulegen, solange man noch selbst Entscheidungsmöglichkeit habe“.

Anfang Februar 2021 erscheint „Der Nordschleswiger" zum letzten Mal als Tageszeitung. Danach wird das Medienunternehmen der deutschen Minderheit in Nordschleswig primär eine digitale Strategie mit Nordschleswiger-Apps und der Website nordschleswiger.dk und weiteren Angeboten verfolgen. 

Das hat der Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger beschlossen. Darüber hinaus erscheint eine 14-tägliche Zeitung im kompakten Journal-Format.

Schließungen von Schulen auch keine leichte Aufgabe

Aber auch die Schließungen von Schulen, wie beispielsweise in Osterhoist (Øster Højst) und Hoyer (Højer) waren Aufgaben, die dem engagierten Minderheitenmenschen schwer zu schaffen machten.

Der BDN habe sich immer wieder Strukturänderungen und Anpassungen unterzogen. „Nicht zuletzt 2011, als wir eine Million Euro einsparen mussten und uns gefragt haben: Wenn wir uns jetzt neu erfinden müssten, wie würden wir es tun?“, erinnert sich der Hauptvorsitzende.

Kulturerbe-Nominierung und Solidargemeinschaft auf der „Positivliste“ 

Das deutsch-dänische Minderheitenmodell ist Ende März als Immaterielles Kulturerbe der Unesco nominiert worden. Der Antrag auf Eintragung des deutsch-dänischen Minderheitenmodells in das Register „guter Praxisbeispiele“ der Unesco liegt vor.

Über die Aufnahme in das Register entscheidet der „Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe“ Ende 2021.

Hinrich Jürgensen ist froh, dass es nach langer Vorbereitung gelungen ist, die Unesco-Nominierung auf den Weg zu bringen.

Stolz macht den Vorsitzenden auch, dass die Minderheit in Zeiten von Corona zusammenhält, sich untereinander hilft und zeigt, dass sie eine Solidargemeinschaft ist.

Hinrich Jürgensen (Bildmitte) im Gespräch mit dem ehemaligen Staatsminister Poul Nyrup Rasmussen (l.). Hans Heinrich Hansen, BDN-Hauptvorsitzender von 1993 bis 2006, und der damalige BDN-Generalsekretär Peter Iver Johannsen (r.) schließen sich der Runde an. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Neue Häuser und ein generationsübergreifendes Forschungsprojekt

Bei seinem „positiven Rückblick“ erwähnt Jürgensen des Weiteren, dass die deutsche Minderheit auch im Schulbereich gleichgestellt ist, nachdem in der damaligen Regierung Helle Thorning-Schmidt in Bezug auf den Zuschuss für investieve Maßnahmen „nachgebessert“ wurde.

Der Umzug der deutschen Bücherei in Sonderburg in das Multikulturhaus am Hafen, die Einrichtung der deutsch-dänischen Medienhäuser in Apenrade, Hadersleben und Sonderburg sowie ein generationsübergreifendes Forschungsprojekt sind weitere Meilensteine, sagt Jürgensen.

Letzteres Projekt soll zur Vergangenheitsbewältigung beitragen und unter anderem die Geschichte der Minderheit während des Zweiten Weltkrieges beleuchten.

Journalist und Historiker John Thulstrup hat im Februar seine Stelle als Doktorand an der Süddänischen Universität (SDU) angetreten. Das auf drei Jahre befristete Projekt hat den Arbeitstitel „Die deutsche Minderheit während des Zweiten Weltkrieges – aus der Sicht von vier Generationen“.

Das Forschungsprojekt ist zu gleichen Teilen finanziert von der SDU, dem BDN sowie einem „anonymen Sponsor“, wie der BDN mitteilte.

Jetzt sind wir 100 geworden. So lange es unsere Schulen, Kindergärten und Sportangebote gibt – solange wird es auch die Minderheit geben.“

Hinrich Jürgensen, BDN-Hauptvorsitzender

Die Minderheit – ein mittelständisches Unternehmen

Der Tingleffer meint, dass man die Arbeit des Hauptvorsitzenden mit dem Job eines Bürgermeisters vergleichen könnte, weil viele ehrenamtliche Aufgaben anfallen, er aber auch Chef des „Gesamtkonzepts“ sei und kraft seines Amtes an vielen Vorstandssitzungen teilnimmt.

„Es kommen wahnsinnig viele Einladungen von Berlin, Kopenhagen und Kiel“, sagt Jürgensen, der betont, dass er unter anderem die repräsentativen Aufgaben mit seinem Stellvertreter Olav Hansen und der BDN-Kulturausschuss-Vorsitzenden Marion Petersen teilt.

„Es könnte sich anhören, dass ich die Minderheit alleine leite. Das tue ich überhaupt nicht. Es sind die Vorstände, die vor Ort selbstständig große Arbeit leisten, und wir haben fantastische Mitarbeiter“, unterstreicht Jürgensen.

Wirtschaftsfaktor Minderheit

„Wir sind nicht nur eine kulturelle Veranstaltung hier und da, sondern ein Wirtschaftsfaktor“, erklärt der Hauptvorsitzende selbstbewusst.

Er zieht Parallelen zwischen der Minderheit und einem mittelständischen Betrieb. „Ich sage, dass ich Vorsitzender eines mittelständischen Betriebes bin mit einem Jahresumsatz von knapp 400 Millionen Kronen und 550 Teil- und Vollzeitangestellten“, so Jürgensen.

Er rechnet aus, dass die Minderheit auf Jahresebene knapp 400 Millionen Kronen in die Region zieht. Werden die Blockzuschüsse für die Schüler der deutschen Schulen gegengerechnet, bleiben laut Jürgensen immer noch 130 Millionen Kronen, die aus Kopenhagen, Berlin und Kiel in die Region fließen.

Zwei Drittel der Summe bleiben in der Apenrader Kommune, wo unter anderem das „Haus Nordschleswig“, zwei Büchereien, die Bildungsstätte Knivsberg und das „Haus Quickborn“ angesiedelt sind.

„Wenn wir das Museum in Sonderburg bauen und einen neuen Kindergarten in Broacker errichten, werden lokale Handwerker eingespannt. Wir bringen Geld in die Region, und deswegen ärgert es mich, wenn wir als Bittsteller dargestellt werden, wenn wir einige Forderungen stellen an die Kommunen“, sagt Jürgensen.

„Jetzt sind wir 100 geworden. So lange es unsere Schulen, Kindergärten und Sportangebote gibt – so lange wird es auch die Minderheit geben“, ist Hinrich Jürgensen überzeugt.

 

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Claus Robert Krumrei, überreichte 2017 das Bundesverdienstkreuz an Hinrich Jürgensen (l.) (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Ein Leben in und für die Minderheit

Hinrich Jürgensen ist 1959 in Baistrup (Bajstrup) auf die Welt gekommen. Er ist ausgebildeter Landwirt und hat etliche Fortbildungskurse abgeschlossen. Mit seiner Frau Micky Jürgensen hat er vier Kinder. Schwiegerkinder und zehn Enkel sind dazugekommen. Seinen ersten Hof kaufte Jürgensen 1981. Sieben Jahre später stellte er den Betrieb auf ökologischen Landbau um. Das Ehepaar lebt seit 2003 in Gaardeby. Jürgensen bewirtschaftet neben seinem Amt als Hauptvorsitzender einen Pflanzenbaubetrieb.

In seinem rund vier Jahrzehnte dauernden Wirken für die Minderheit ist er unter anderem Vorsitzender des Technischen Ausschusses der SP gewesen. Er war Mitglied des Aufsichtsrates der Meierei „Naturmælk“. Von 1993 bis 2001 war Jürgensen Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig. Er vertrat die SP im damaligen Amtsrat und saß im Stadtrat der Kommune Apenrade. Die Bereitstellung eines grenzüberschreitenden Rettungshelikopters geht auf seine Initiative zurück. 2017 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. 

Freizeitinteressen: Familie, Freunde, Jagd und Jagdhorn

Quelle: Bund Deutscher Nordschleswiger 

 

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