„Opera på grænsen“

Grandiose Klänge an der Sporthalle

Grandiose Klänge an der Sporthalle

Grandiose Klänge an der Sporthalle

Tingleff/Tinglev
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Iben Silberg
Iben Silberg (r.) und Stine Elbæk von „Opera på grænsen“ wussten, wie die übrigen Solisten, wieder zu gefallen. Foto: Karin Riggelsen

Konzert mit dem nordschleswigschen Sinfonieorchester und namhaften Sängern der Opernszene begeisterte durch hohes Niveau. Doch möglicherweise wird es keine Wiederholung mehr geben.

Konzert mit dem nordschleswigschen Sinfonieorchester und namhaften Sängern der Opernszene begeisterte durch hohes Niveau. Doch möglicherweise wird es keine Wiederholung mehr geben.

Sogar ein Gast aus Schweden saß im Publikum. Er hatte bei seiner Tour ins Grenzland ganz gezielt das Konzert mit dem Sinfonieorchester und Sängern von „Opera på grænsen“  vermerkt. Solch ein Konzert  mit ganz besonderer Atmosphäre in einem relativ kleinen Ort erlebt man schließlich nicht alle Tage.

Veranstalter Tinglev Forum hatte mit tatkräftiger Unterstützung von der deutschen Nachschule,  Mitgliedern des SV Tingleff sowie von vielen anderen freiwilligen Helfern bereits zum dritten Mal solch ein außergewöhnliches Musikereignis auf der Rasenfläche der deutschen Sporthalle Tingleff auf die Beine gestellt. Mit 600 Besuchern kamen weniger als erhofft, der Veranstaltung tat dies aber kaum Abbruch. Das Wetter  zeigte sich von seiner guten Seite und trug seines  zu einem  besonderen Nachmittag bei.

Das Sinfonieorchester unter der Leitung von Magnus Fryklund bestach durch eine hohe Professionalität, und die Solisten, allesamt hochausgebildete Könner ihres Fachs, standen dem in nichts nach. Es traten die ehemalige Tinglefferin Iben Silberg, Stine Elbæk, Niels Jørgen Riis, Guido Paevatalu sowie Lars Mølsted und auch Stig Möglich Rasmussen auf. Alle werden zur Elite des klassischen Gesangs in Dänemark gezählt.

Mit der gewaltigen Eröffnungsfanfare aus dem Stück  „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß wurde das Konzert eingeleitet und endete mit dem beschwingten „Can Can“ aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“. Dazwischen waren viele bekannte Melodien aus der Opern- und auch Muscialszene  zu hören, und passend zum Austragungsort sangen alle Solisten zum Abschluss die legendäre  Fußballhymne „You will  never walk alone“.

Eine besondere Atmosphäre herrschte wieder beim Konzert auf dem Rasen der deutschen Sporthalle. Rund 600 Zuhörer machten es sich auf dem Platz gemütlich. Foto: hpb

„Ihr seit Leuchttürme der Kultur in unserer Landschaft“

„Ihr seit Leuchttürme der Kultur in unserer Landschaft“, sagte Forum-Vorsitzender und Konferencier Poul-Erik Thomsen mit großer Anerkennung Richtung Sänger und Orchester.

Der Eventchef blickt mit einem lachenden und weinenden Auge auf das Konzert zurück. Musikalisch hätten sich Orchester und Sänger  selbst übertroffen. „Ich habe es noch nicht besser erlebt“, so Thomsen. Hinzu kam ein perfektes Drum-Herum  mit reibungslosem organisatorischer Ablauf, für den rund 50 Helfer sorgten, darunter auch zwei Bewohner der Asylbewerberheime Bollersleben und Uk.

Nicht nur das Publikum sondern  auch das Orchester hat sich wieder sehr positiv über das Ereignis geäußert. „Das Orchester hat gleich einen Termin im August 2018 genannt, an dem sie wieder hier spielen würden“, freut sich Thomsen einerseits.

Lohnt sich der finanzielle Aufwand?

Andererseits stellt sich für ihn und die Vorstandskollegen die Frage, ob solch ein großes Event praktisch und vor allem finanziell erneut auf die Beine zu stellen ist. Die Einnahmen bei 600 Zuhörern werden vermutlich nicht  alle Ausgaben decken können.

„Wir müssen leider erkennen, dass es speziell ein Problem ist, eigene Leute aus Tingleff zu mobilisieren“, so Thomsen. Angesichts der vielen positiven Rückmeldungen und der Bedeutung für Tingleff sei man dennoch gewillt, wieder solch ein großes Konzert zu veranstalten, wenn es die Finanzen zulassen. Man erwäge, es dann in der Halle stattfinden zu lassen.
„Es wäre bei dem tollen Ambiente auf dem Sportplatz irgendwie schade, mit dem Wetter ist das aber einfach zu unsicher. Das machen meine Nerven nicht mehr mit“, so Thomsen.

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