Wirtschaft

Nicht nur Grenzland: Fleggaard operiert auf dem Weltmarkt

Nicht nur Grenzland: Fleggaard operiert auf dem Weltmarkt

Nicht nur Grenzland: Fleggaard operiert auf dem Weltmarkt

Paul Sehstedt
Kollund
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Foto: Archivbild: DN

Bei einem Treffen der Europabewegung in Kollund ist die Bedeutung der EU im deutsch-dänischen Raum diskutiert worden, Fleggaard-Geschäftsführer Olesen lobte die freie Warenbeweglichkeit in der Union, die die Umsätze seines Unternehmens steil anstiegen ließ.

Ohne den EU-Binnenmarkt und der damit folgenden freien Beweglichkeit von Waren und Dienstleistungen, der seit dem 1. Januar 1993 in Kraft ist, hätte sich die Firma Fleggard nicht zum Milliarden-trächtigen Konzern mit einem Jahresumsatz von 7,1 Milliarden Kronen entwickeln können.

Dies ging aus den Ausführungen von Fleggard Geschäftsführer Carsten Olesen hervor, die er während eines öffentlichen Treffens der Europabewegung in der Region Südjütland und Nordschleswigs und der Europa Union Kreisverband Flensburg im Firmenhauptquartier am Mittwoch darlegte.

Direktor wehrt Vorwürfe ab, der Grenzhandel schade Dänemark

Olesen skizzierte die Firmengeschichte von den schlichten Anfängen in Pattburg 1926 bis zum heutigen weltweit operierenden Konzern und wies auf die Bedeutung und Vorteile eines europäischen Marktes hin. Den Folgen des Brexit stand er besorgt gegenüber, denn die Niederlassung in London würde nicht nur die vielen ausländischen Mitarbeiter verunsichern, auch der Handel würde mit Steuern, Zöllen und Abgaben belegt werden.

Weltweit beschäftigt Fleggard 1.200 Personen. Davon sind 40 Prozent Dänen, 55 Prozent Deutsche und die restlichen fünf Prozent verteilen sich auf 19 unterschiedliche Nationalitäten.

Auf die Publikumsfrage, ob Fleggards Geschäftsgebahren dazu beigetragen hat, dass viele Läden in Dänemark wegen der günstigen Preise in Deutschland hätten schließen müssen, erläuterte Olesen so: „Seit fünfzehn Jahren liegt unser Umsatz auf dem gleichen Niveau und daher kann uns nicht die Schuld in die Schuhe geschoben werden, wenn das Ladensterben um sich greift.“

Organisationen, Verbände und Politiker greifen Fleggaard wegen des Grenzhandels an, doch vergessen wird, dass 70  Prozent aller Waren im Sortiment aus Dänemark stammen und so Arbeitsplätze dort generieren.

Regionskontor: Aus deutscher Sicht junge Zusammenarbeit mit Dänemark

Zweiter Referent des Abends war der Leiter des Regionskontors Sønderjylland Schleswig in Pattburg, Peter Hansen. Er erläuterte die Aufgaben seines Bereiches und zog Vergleiche mit anderen Regionen, die eine Grenze zur Bundesrepublik haben. Von diesen hat Deutschland außer dem deutsch-dänischen Grenzbereich acht andere, in denen die regionale grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei manchen seit über sechs Jahrzehnten besteht.

„Unsere Region ist mit nur 24 Jahren die jüngste“, erzählt Hansen. Nicht ohne Stolz berichtete Hansen über die Erfolge seines Regionskontors und forderte dazu auf, unsinnige nationale Vorbehalte in Detailfragen über Bord zu werfen, um so die regionale Zusammenarbeit zu fördern.

 

 

 

 

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