Haus und Garten

Garten der besonderen Gehölze

Garten der besonderen Gehölze

Garten der besonderen Gehölze

Warnitz/Varnæs
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Auf dem weitläufigen Grundstück finden viele Pflanzen einen Platz – etwa vorn am Teich das rosa blühende Schildblatt. Foto: Karin Riggelsen

Chinesische Kupferbirke, Kanadischer Zuckerahorn, Kalifornische Nusseibe – auf dem Grundstück von Heike und Walter Jacobsen haben besondere Pflanzen Platz.

Kein Wunder, dass der  dänische Gartenarchitektenverein  für einen seiner Ausflüge schon mal den Garten von Walter und Heike Jacobsen  als Ziel erwählt  hat. Und kein Wunder, dass eine Tour-Teilnehmerin  von der kleinen Brücke des Gartens   aus über das Grundstück blickte und sagte: „So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.“ Mit Stolz erzählt  Walter Jacobsen davon, als er den „Nordschleswiger“ über das rund 2,5 Hektar große Grundstück des Hofes „Wold“ von 1878 führt. „Wold“ bedeutet Wall,  und eine der vielen Besonderheiten auf diesem Fleckchen Erde in der Landschaft bei Warnitz ist, dass im 14. Jahrhundert wirklich eine Burg auf dem Grundstück stand, dass der Wallgraben noch immer existiert und heute sogar unter Denkmalschutz steht.

Den Hof haben Walter und Heike Jacobsen von Walters Eltern geerbt und leben  seit 2005  dort.  „Meine Eltern haben   früher von Reisen   nach  England viele Ideen mitgebracht. Als sie damals  hierherzogen,  war ich  schon aus dem Haus“, erzählt der ehemalige Anwalt, der in  Kopenhagen geboren und aufgewachsen ist.
„Als Heike und ich  hier einzogen, war der Garten sehr verwachsen, meterhoch standen die Brennnesseln. Wir wussten gar nicht, wo wir anfangen sollten. Deshalb haben wir uns  von einer Gartenarchitektin einen Plan machen lassen.  Die Grundstrukturen waren ja vorhanden“, so der 74-Jährige.

Vorhanden waren ebenfalls schon die meisten der zahlreichen  sehr besonderen Bäume wie etwa die chinesische Kupferbirke, der kanadische Zuckerahorn oder der Taschentuchbaum Davidia involucrata, der auch Taubenbaum genannt wird. Dessen weiße Blätter sehen tatsächlich  wie Taschentücher aus  und von Weitem wie ein Schwarm weißer Tauben, der in den Ästen hängt.

Der Taschentuchbaum trägt besondere Blätter. Foto: Karin Riggelsen

Eine Sumpfzypresse ziert den Garten ebenso wie eine Kalifornische Nusseibe und ein Amberbaum, dessen rote Blätter den Herbst später ein wenig bunter machen.  Ein Hartriegel, der eher als Strauch bekannt ist, hat sich zu einem prächtigen  Baum entwickelt,  und eine etwa 20 Meter hohe bombastische   Kastanie in voller Blüte lässt  Besucher  voller Ehrfurcht  staunen.

„Dieses Wäldchen mit Himalaya-Birken  ist hier  erst vergleichsweise kurze Zeit“,   so Jacobsen, „nämlich seit  1990, nachdem   ein Orkan die Hainbuchen hinweggefegt hat.“
Wer über das Grundstück schweift, entdeckt neben krautigem, rosa blühenden Schildblatt zahlreiche   Hortensien sowie blühende Kamelien und Rhododendren, fünf Meter hohen  Bambus und  einen Obstgarten mit Quitten, Apfel-, Birnen-, Kirsch-  und Pflaumenbäumen.

Frösche, Hasen und  Rehe

In einem Arboretum, also einer  Sammlung verschiedener Gehölze, wachsen und gedeihen Pflanzen von   Araukarie, chinesischer Wassertanne und Douglasie bis hin zu Gelbkiefer, Japanischer Sicheltanne und Riesenthuja. Auch Frösche, Hasen und  Rehe fühlen sich auf diesem Anwesen wohl. Letztere teilen sich sozusagen die Rosen mit Heike Jacobsen. „Es blühen mittlerweile so viele Rosen, dass die Rehe sich ruhig bedienen dürfen“, versichert die 74-Jährige, die eine    Vorliebe für historische Sorten hat, aber  auch neueren, robusten Rosen viel abgewinnen kann. Auch Kräuter,    Kartoffeln und Tomaten aus dem eigenen  Treibhaus sind für sie ein Muss auf dem heimischen Grundstück.

„Im Garten   kann man  im Verlauf eines Jahres hautnah erleben, wie das Leben weitergeht und   wie der Garten sich verändert“,  freut sich Heike Jacobsen, die  nach vielen Jahren Bürotätigkeit Design und Kunsthandwerk studiert hat und nun Keramikerin ist. „Der Garten und die Enkelkinder  – 5 und 13 Jahre alt – halten uns jung“, lacht sie. „Wenn die Zeit es zulässt, spazieren  wir morgens als Erstes durch den Garten.“

Solche  Spaziergänge finden ab und an eben auch in Begleitung statt.  Gästen, die in einem der  beiden Ferienhäuser auf dem Grundstück in Warnitz wohnen, hat Walter Jacobsen schon  Baumwanderungen angeboten. Auch die Mitglieder des dänischen Gartenarchitektenvereins haben sich für den  Herbst wieder angemeldet. Dann kann Walter Jacobsen sein Wissen über die vielen Pflanzen weitergeben, und die Blumen, Bäume und Sträucher werden  in prächtigen Herbstfarben noch einmal alles geben,  bevor sie sich in die Winterruhe zurückziehen und  den Frühling  vielleicht kaum erwarten können.

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