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Eine Stiftung soll das Haus der Minderheiten wahr werden lassen

Eine Stiftung soll das Haus der Minderheiten wahr werden lassen

Eine Stiftung soll das Haus der Minderheiten wahr werden lassen

Flensburg/Apenrade
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Mit Hilfe einer Stiftung will die MInderheitenorganisation FUEN das Haus der MInderheiten wahr werden lassen. Foto: Adobe Stock

Die Minderheitenorganisation FUEN will mittels einer Stiftung Geld für ein Haus der Minderheiten in Flensburg sammeln. Gründungsmitglieder sollen unter anderem der Bund Deutscher Nordschleswiger und der Südschleswigsche Verein SSF sein.

Wie aus einem Papier der europäischen Minderheitenorganisation FUEN hervorgeht, soll der Verein der dänischen Minderheit in Südschleswig (SSF) Gründungsmitglied einer Stiftung sein, mit deren Hilfe ein Haus der Minderheiten in Flensburg errichtet werden soll. Dies berichtet Flensborg Avis. Der SSF hatte sich vor gut einem Jahr aus dem Projekt Haus der Minderheiten ausgeklinkt, da sich die dänische Minderheit über den Nutzen eines solchen Hauses uneinig war. Die Minderheit habe genügend Gebäude, lautete ein Kritikpunkt. Das Projekt kam danach zur Minderheitenorganisation FUEN. Der Hauptausschuss des SSF wird laut Flensborg Avis wahrscheinlich am Dienstag entscheiden, ob der SSF Gründungsmitglied der Stiftung wird oder nicht.

Generalsekretär: Nichts entschieden

Uwe Jessen, Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), bestätigte gegenüber dem Nordschleswiger, dass es Gespräche mit der FUEN gab. Er betonte aber, dass es keinerlei finanzielle Zusagen seitens des BDN gebe. „Wir haben über die Idee einer Stiftung gesprochen. Es ist ein Vorschlag, es ist nichts entschieden“, so Jessen. Bis jetzt habe man zugesagt, inhaltlich mitzuwirken, mehr nicht. Im Hinblick auf das Grenzland als immaterielles Kulturerbe sei ein Haus der Minderheiten aber nach wie vor sinnvoll. Jessen zufolge wäre es auch kein Problem, das Haus mit Leben zu füllen. „Es gibt genug“, so Uwe Jessen. Einzelforscher oder Gruppen aus Russland, der Ukraine der Slowakei  und vielen anderen Ländern hätten in der Vergangenheit  die Minderheit besucht, sie könnten auch das Haus der Minderheiten nutzen, ohne dass die Besuche bei der Deutschen Minderheit ersetzt würden. Der Vorschlag der FUEN soll Jessen zufolge nun dem Hauptvorstand des BDN vorgelegt werden. 

Projektteam soll angestellt werden

In dem FUEN-Papier, das Flensborg Avis vorliegt, wird vorgeschlagen, eine Stiftung einzurichten und diese mit Geld auszustatten. Die gleichberechtigten Gründungsmitglieder zahlen in einen Topf. Gründungsmitglieder sind: FUEN, SSF, der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Grenzverein (Grænseforening), die deutsche Bundesregierung, das Land Schleswig-Holstein, die Kommune Flensburg sowie Dänemark, sollte – so die Zeitung – Dänemark seine Haltung zu dem Projekt ändern. Es soll auch ein Projetkteam angestellt werden, das ein Konzept für das Haus der Minderheiten ausarbeitet; dabei soll es um wirtschaftliche Belange und um Inhalte gehen, auch muss ein Gebäude gefunden werden. Die Stiftung soll im Februar dieses Jahres gegründet werden. Ebenfalls im Februar soll der finanzielle Rahmen gesichert werden; im Mai soll der Plan dann fertig sein. Ein Jahr wird für die Bauphase veranschlagt – von Juli 2019 bis  Juli 2020. Im 2. Halbjahr 2020, vermutlich im Oktober, soll laut Zeitung das Haus eröffnet werden.

In Flensborg Avis sagte SSF-Vorsitzender Hardon Hansen, der SSF Vereinsausschuss meine weiterhin, dass ein Haus der Minderheiten ein Gewinn für das Grenzland sei. Er hoffe, dass die Gründung gelinge – auch ohne SSF und dänische Teilnahme.

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