Corona-Virus

Region setzt auf zwei Anbieter für Covid-19-Schnelltests

Region setzt auf zwei Anbieter für Covid-19-Schnelltests

Region setzt auf zwei Anbieter für Covid-19-Schnelltests

Apenrade/Aabenraa
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Die Region Süddänemark ist mit dem Anbieter Carelink eine Vereinbarung für die Durchführung von Covid-19-Schnelltests in Nordschleswig und Süddänemark eingegangen, während der Anbieter Falck weiterhin für die Schnelltests in Handewitt verantwortlich ist. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Seit dem 1. Februar 2021 steht das Unternehmen Carelink für die Durchführung von Covid-19-Schnelltests in Nordschleswig und dem Rest der Region Süddänemark. Es hatte sich in einer Ausschreibung der Region gegen den Anbieter Falck durchgesetzt, der jedoch weiterhin die Schnelltests südlich der Grenze in Handewitt vornimmt.

Seit Montag dieser Woche werden die Covid-19-Schnelltests in Nordschleswig an einem neuen Standort als bisher angeboten. Statt nach Apenrade (Aabenraa) müssen Personen, die sich einem Schnelltest unterziehen möchten, nun nach Rothenkrug (Rødekro) in die Vestergade 14 (Gebäude 7).

Dort erhält man innerhalb von 15 Minuten eine Antwort auf das Testergebnis. Der Test ist kostenlos und kann ohne vorherige Terminvereinbarung an sieben Tagen in der Woche im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr durchgeführt werden.

Falck weiterhin in Handewitt aktiv

Während Carelink die Schnelltests für Nordschleswig und die Region Süddänemark übernommen hat, ist das Unternehmen Falck weiterhin südlich der Grenze am Skandinavien-Park in Handewitt mit seinen beiden Testzentren aktiv.

Dazu erläutert Gitte Jørgensen, Chefärztin für Maßnahmen vor der Einweisung in ein Krankenhaus (præhospital chef) und verantwortlich für die Gesundheitsplanung, gegenüber dem „Nordschleswiger“, dass Falck sein Testzentrum in Handewitt auf eigene Initiative gestartet hatte. „Dann kam Mitte Dezember eine vorübergehende Vereinbarung mit vier verschiedenen Anbietern, die zum 1. Februar ausgelaufen ist. Aber diese Vereinbarung bezieht sich nicht auf Tests außerhalb der Landesgrenzen.“

EU-Vergaberegeln lassen begrenzte Zusatzvereinbarung ohne Ausschreibung zu

Man habe auch bei Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für eine Nachfolgeregelung noch nicht mit den neuen Reiserestriktionen gerechnet, lautet die Einschätzung von Gitte Jørgensen. „Aber wir benötigen jemanden, der südlich der Grenze testen kann. Deshalb mussten wir eine Zusatzvereinbarung machen, und da Falck ja nun bereits im Gange war, haben wir diese verlängert“, erklärt sie weiter.

Allerdings kann eine solche Zusatzvereinbarung nur über einen begrenzten Betrag geschlossen werden, ansonsten muss man sie dem EU-Recht entsprechend ausschreiben. „Wenn man das über den April oder Mai hinaus verlängern möchte, dann müssen wir eine neue Ausschreibung machen“, so Gitte Jørgensen. Diese Schwellengrenze liegt laut Auskunft der Region Süddänemark bei einem Betrag von 5.591.325 Kronen.

Keine Enttäuschung bei Carelink

Bei Carelink sieht man die Verlängerung der Vereinbarung mit Falck in Handewitt gelassen. Brian Rosenberg, Direktor von Carelink, erklärt gegenüber dem „Nordschleswiger“: „Wir waren mit der Region nicht als solches in Verhandlungen darüber. In ihrer Bewertung für die Möglichkeit einer Verlängerung ist die Region zu dem Ergebnis gekommen, dass es am besten sei, am jetzigen Anbieter festzuhalten. Das nehmen wir ganz gelassen zur Kenntnis.“

Zwar sei sein Unternehmen bereit gewesen, auch südlich der Grenze die Aufgabe von Schnelltests zu übernehmen, aber die Region Süddänemark habe sich eben anders entschieden, und dies werde respektiert.

Keine festen Schnelltestzentren an übrigen Grenzübergängen

Derweil sind die mobilen Testeinheiten, die Falck bisher auch an den Grenzübergängen Pepersmark (Pebersmark), Seth (Sæd) und Mühlenhaus (Møllehus) zu bestimmten Zeitpunkten platziert hatte, Vergangenheit. Dies ist vor allem für Bürger, die zum Beispiel nach Tondern müssen, wenig hilfreich.

Falck war zweimal wöchentlich an den übrigen Grenzübergängen, aber es kam niemand.

Gitte Jørgensen, Chefärztin

Hierzu sagt Gitte Jørgensen: „Falck war zweimal wöchentlich an den übrigen Grenzübergängen, aber es kam niemand. Die, die in Dänemark arbeiten, machen einen weiteren Test, wenn sie ins Land gekommen sind. Deswegen gibt es keinen täglichen Bedarf. Die Arbeitnehmer, die einen Schnelltest benötigen, kommen wahrscheinlich von weiter her, und die reisen über den Autobahngrenzübergang ein“, ist sich die Chefärztin sicher.

Doch hätten Bürger die Möglichkeit, Falck zu kontaktieren und um Schnelltests an anderen Grenzübergängen zu bitten. Inwieweit einer solchen Bitte auch entsprochen wird, würde dann aber letztlich von der Region Süddänemark entschieden werden. „Nur weil ein Bürger dies wünscht, werden wir dort kein Schnelltestzentrum zur Verfügung stellen.“

Fokus auf Pflegeheime

In den kommenden Tagen liegt der Einsatzschwerpunkt der mobilen Testzentren landesweit auf den Pflegeheimen. Am vergangenen Freitag hatte Justizminister Nick Hækkerup erklärt, dass er sich zwar über die erhöhte Testnachfrage freue, der Schwerpunkt jetzt aber zunächst auf den Pflegeheimen liegen müsse.

Deshalb müssen sich andere Einrichtungen noch gedulden, und auch der mögliche Bürgerwunsch nach einem mobilen Testzentrum an einem bestimmten Ort wird noch nicht sofort Gehör finden.

Planungen für mobile Testzentren in vollem Gange

Doch bei Carelink sind die Routenplaner in vollem Gange. Auf der Internetseite der Region Süddänemark gibt es eine Liste mit den Adressen von Testzentren, die derzeit jedoch nur PCR-Tests umfasst und bis einschließlich Dienstag, 2. Februar, reicht (Stand: Montag, 1. Februar 2021, 15.30 Uhr). Eine Adresse in Nordschleswig ist für den Montag oder Dienstag nicht dabei.

Die Region Süddänemark teilt dazu mit, dass diese Liste laufend aktualisiert wird. Dabei arbeitet die Region mit den Kommunen zusammen, die festlegen, wohin die mobilen Testzentren kommen sollen. Sofern es überschüssige Tests gäbe, könnten diese an öffentlich zugänglichen Testzentren zur Verfügung gestellt werden, so ein Sprecher der Region gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Chefärztin Gitte Jørgensen sagt: „Wir können nicht alle erreichen, aber wir werden darüber informieren, wo wir sein werden.“

Tester gesucht

Für die Durchführung der Schnelltests wird viel Personal benötigt. Eine Aufgabe, an der Carelink als Rekrutierungsfirma für Pflegepersonal ebenfalls arbeitet. Um als Tester zu arbeiten, sei keine gesundheitsfachliche Ausbildung erforderlich, erklärt Brian Rosenberg. Ein dreistündiger Kursus genüge, und sofern man die Anforderungen erfüllt, könne man danach gleich anfangen.

„Wir haben genügend Personal, aber wir können immer noch mehr gebrauchen. Wir befinden uns noch immer in der Aufbauphase.“ Derzeit decken rund 180 Personen als Tester bei Carelink die Region Süddänemark ab. Als Rückgrat könne das Unternehmen zudem bei Bedarf auf sein Fachpersonal aus dem Gesundheitssektor zurückgreifen.

Der Artikel wurde am 2. Februar 2021 um 12.30 Uhr dahingehend korrigiert, dass die auf der Internetseite der Region Süddänemark vorhandene Liste mit den Adressen von Testzentren derzeit nur PCR-Tests umfasst und somit keine Schnelltests. Die Region arbeitet daran, die Adressen für kommende mobile Schnelltestzentren ebenfalls bekanntzugeben.

Bis vor kurzem waren auch an den kleineren Grenzübergängen Peppersmark (Pebersmark), Seth (Sæd) und Mühlenhaus (Møllehus) zu bestimmten Zeitpunkten mobile Testzentren vor Ort. Dieser Service wird seit 1. Februar nicht mehr aktiv angeboten, jedoch besteht die Möglichkeit, sich an Falck zu wenden und eine Testmöglichkeit anzufragen. Die Entscheidung hierüber wird dann von der Region Süddänemark getroffen. Foto: Monika Thomsen
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