Neujahrsempfang Sankelmark

Mette Bock: Noch engere Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark

Mette Bock: Noch engere Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark

Mette Bock: Noch engere Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark

Sankelmark
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Volles Haus in der Akademie Sankelmark zum Neujahrsempfang des Deutschen Grenzvereins. Die dänische Kulturministerin Mette Bock hält die Festansprache. Foto: Karin Riggelsen

Kulturministerin Mette Bock sprach beim Neujahrsempfang des Deutschen Grenzvereins die deutsch-dänischen Beziehungen an – die auch für sie persönlich eine große Bedeutung haben.

Die dänische Kulturministerin Mette Bock sieht in Zukunft gerne eine noch engere kulturelle und wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark. Das sagte sie am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang des Deutschen Grenzvereins in der Akademie Sankelmark bei Flensburg. Dabei verwies sie unter anderem auf das bevorstehende 100-jährige Jubiläum der deutsch-dänischen Volksabstimmung 2020.
 
„Es ist einer der wichtigsten Termine und ein sehr wichtiges Ereignis für die Region, für Dänemark, Deutschland und Europa“, sagte die Ministerin, die ihre Festansprache in deutscher Sprache hielt und dafür viel Beifall erntete.
Das deutsch-dänische Grenzland könne stolz auf das Erreichte sein, meinte Mette Bock, der das Grenzland sehr am Herzen liege. Zum einen war sie vor ihrem Ministeramt Vorsitzende des dänischen Grenzvereins (Grænseforeningen) – und ihr Mann stammt ursprünglich aus der dänischen Minderheit in Südschleswig.
 
Die kulturellen Werte seien in diesen Jahren unter Druck, so die Ministerin, die das Jahr des Kulturerbes 2018 als eine Chance sieht, noch enger zusammenzuwirken. „Wir streben eine intensive Zusammenarbeit mit unseren deutschen Nachbarn an und wir freuen uns auf diesen Austausch und die Diskussion über unterschiedliche Ideen und Vorstellungen“, meint Mette Bock.

Man darf sich als Deutscher auch gern über die gute Lage freuen

In seinem Grußwort sprach der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, über „Angst, Kummer und Jammer“ in der aktuellen, deutschen Berichterstattung. „Die einen fürchten die Überflutung durch Fremde, die anderen vermissen eine Regierung, die das Land leiten kann. Andere haben Angst vor Klimawandel oder amerikanischen Präsidenten. Die Liste der Klagen ist lang“, sagte Jürgensen. „Aber gleichzeitig erzählen die ökonomischen Eckdaten eine vollkommen andere Geschichte: seit der Finanzkrise vor knapp zehn Jahren profitiert Deutschland von überdurchschnittlichem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit, öffentlichem Budgetüberschuss und riesigen Handelsüberschüssen. Und Deutschland ist Fußballweltmeister. Was will man eigentlich mehr?“

Es gebe zwar auch Herausforderungen und durchaus auch Reformbedarf, meint Jürgensen, „aber als Deutscher darf man sich auch gerne über die insgesamt gute Lage freuen – auch auf das, was die Zukunft bringt.“

Hinrich Jürgensen sprach ebenfalls die Planungen der deutschen Minderheit für das Jubiläumsjahr 2020 an. 

„Wir werden 2020 unseren 100. Geburtstag feiern und freuen uns, dass nun auch die deutsche Seite beschlossen hat, ein Präsidium zu bilden, um 2020 vorzubereiten. Für mich steht 2020 für eine Reihe von unterschiedlichen Geschichten und Perspektiven. Neben unserer und der deutschen gibt es natürlich die der dänischen Minderheit und die dänische Freude über die „genforening“. Ich hoffe, dass es uns gelingt – auch weit über die deutsch-dänische Grenzregion hinaus – diese Geschichten zu erzählen“, sagte Hinrich Jürgensen. Konkret hoffe er, dass die Minderheit das in einem neu gestalteten Museum in Sonderburg tun zu können.

Neujahrstagung der deutschen Minderheit

Der Empfang des Grenzvereins ist gleichzeitig der Startschuss für die Neujahrstagung der deutschen Minderheit. Freitag und Sonnabend stehen Geschichte, Politik, Gespräche und Kultur auf dem Programm. 

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