Coronavirus

Inzidenzen im Grenzland vergleichsweise niedrig

Inzidenzen im Grenzland vergleichsweise niedrig

Inzidenzen im Grenzland vergleichsweise niedrig

Apenrade/Flensburg
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Ob die Weiten des Grenzlandes dafür sorgen, dass es nur wenig Neuinfektionen gibt, geht aus den Daten der Behörden nicht hervor. Foto: Karin Riggelsen

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Nördlich und südlich der Grenze ist die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zu den anderen Landesteilen eher gering. Das geht aus den Daten der dänischen und der deutschen Infektionsschutzbehörde hervor.

Das Staatliche Serum Institut (SSI) auf dänischer Seite und das Robert-Koch-Institut (RKI) auf deutscher geben täglich auf der jeweiligen Übersichtsseite die Zahl der Corona-Neuinfizierten und die 7-Tage-Inzidenz heraus.

Die Inzidenz gibt an, wie viele Neuinfektionen es in den vergangenen sieben Tagen gab. Damit die Daten vergleichbar sind, wird dabei die Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner angegeben. Die Daten ermöglichen auch einen direkten Ländervergleich.

Auf regionaler Sicht:

  • Die Region Süddänemark verzeichnet eine Inzidenz von 53,6.
  • Das Bundesland Schleswig-Holstein liegt bei 71,8.

In Dänemark liegt die Inzidenz in den vier nordschleswigschen Kommunen

  • in der Kommune Apenrade (Aabenraa) bei 18,8
  • in Sonderburg (Sønderborg) bei 39,1
  • in Tondern (Tønder) bei 24,1
  • in Hadersleben (Haderslev) bei 27,0.

Die Inzidenz liegt in den grenznahen deutschen Kreisen

  • in Nordfriesland bei 34,3
  • in Schleswig-Flensburg bei 28,3
  • in Flensburg 58,8.

Einzelne Infektionsereignisse mit mehreren Infizierten in kurzer Zeit können jedoch eine Inzidenz zügig in die Höhe schießen lassen.

Ob es aufgrund der niedrigen Inzidenzen in Nord- und Südschleswig bald Lockerungen an der Grenze geben wird, soll in der kommenden Woche besprochen werden. Spätestens am 15. April will das dänische Außenministerium Neues zu den Reiseregeln bekannt geben.

Auf nationaler Sicht:

In Dänemark liegt die landesweite Inzidenz am 11. April bei 76,9, während sie in Deutschland mit 129,2 angegeben wird.

Die höchsten Inzidenzen in Dänemark verzeichnen am Sonntag die Kommunen:

  • Ishøj (389,3 – Kopenhagen)
  • Rødovre (239,2 – Kopenhagen)
  • Høje-Taastrup (239 – Kopenhagen)

In Deutschland sind es die Landkreise:

  • Hof (543,4 – Bundesland Bayern)
  • Greiz (478,4 – Bundesland Thüringen)
  • Vogtlandkreis (349,1 – Bundesland Sachsen)

Dem dänischen Chefarzt Christian Wamberg zufolge, Intensivstation im Bispebjerg Krankenhaus, sind die Zahlen in Dänemark „ziemlich konstant“.

Gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur „Ritzau“ sagte er, dass Dänemark im Vergleich zu anderen Ländern, die derzeit eine dritte Welle von Corona-Infektionen erleben, in einer guten Position sei.

„Wir haben eine große Corona-Disziplin und sind gut darin, die von den Behörden empfohlenen Einschränkungen einzuhalten. Das kommt uns in Form von niedrigen Infektionsraten zugute“, sagt Christian Wamberg.

Anders sieht es in Deutschland aus. Am Freitag hatte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin gegenüber der Deutschen Presseagentur betont, dass die Lage „sehr, sehr ernst“ sei.

Nach Daten aus bundesweit rund 70 Kliniken müssten immer mehr und auch immer jüngere Menschen wegen schweren Atemwegsinfektionen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Intensivstationen füllten sich rasant.

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