Erfolgsmodell vorstellen

Grenzland-Minderheiten beim Europarat

Grenzland-Minderheiten beim Europarat

Grenzland-Minderheiten beim Europarat

Straßburg
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Foto: dpa

Vertreter beider Grenzland-Minderheiten wollen am Montag bei einem Treffen im Europarat EU-Politikern von ihrem Erfolgsmodell berichten. Die deutsche Minderheit aus Nordschleswig vertritt der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen.

Die Teilnehmer 

Teilnehmer an der Veranstaltung „Die deutsch-dänische Minderheitenordnung – eine Inspiration für Europa?“ sind: Michael Aastrup Jensen  (Vorsitzender der dänischen Delegation für die Parlamentarische Versammlung des Europarats), Jon Hardon Hansen (Vorsitzender des SSF), Hinrich Jürgensen (Hauptvorsitzender des BDN) und  Tove Malloy (Direktorin ECMI). Für die FUEN übernimmt Jens A. Christiansen (Generalsekretär SSF) die Präsentation. Noch unsicher ist, wer aus dem deutschen   Bundestag teilnimmt. 

Vertreter der beiden Minderheiten aus dem  deutsch-dänischen Grenzland, aus dem Folketing, dem Bundestag sowie vom Europäischen Center für Minderheitenangelegenheiten (ECMI) und der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) informieren am Montag im Straßburger Europarat über das hiesige Minderheitenmodell.

„Es geht darum,  den Europaratsmitgliedern zu erklären, wie wir vom Gegeneinander zum Miteinander gekommen sind“,  erklärt Hinrich Jürgensen, der Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).

Das deutsch-dänische Grenzland gilt als Vorzeigebeispiel für andere europäische Gebiete, in denen  Minderheit und Mehrheit nicht ohne Zwist miteinander leben – viele Minderheiten sogar unterdrückt werden. „Wir liefern Inspiration für Europa“, sagt Jens A. Christiansen, Generalsekretär des Südschleswigschen  Vereins (Sydslesvigsk Forening, SSF). 

Erfahrungen mit den Bonn-Kopenhagener-Erklärungen 

Inhaltlich werden Hinrich Jürgensen und Jon Hardon Hansen, der Vorsitzende des SSF, unter anderem über die Auswirkungen der Bonn-Kopenhagener Erklärungen auf das Grenzland berichten. „Zentral für das heutige friedliche Miteinander ist dabei  die Beteiligung der Minderheiten  – auch an Entscheidungen“, so Christiansen. 

„Ein bedeutender Schritt dabei ist in Nordschleswig die Kommunalreform im Jahr 2005, bei der die deutsche Minderheit explizit bedacht und integriert wurde“, ergänzt Hinrich Jürgensen. 

Entstanden ist die Veranstaltung, weil sich der Europarat derzeit unter dänischem Vorsitz befindet. 
„Wir haben deshalb der dänischen Delegation vorgeschlagen, den Fokus auf die Minderheiten zu setzen“, berichtet Jens A. Christiansen, der  für den Kontakt der dänischen Minderheit ins Folketing zuständig ist und das Programm entwickelt hat.

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