Rudersport

NRV-Einsatz für den Nachwuchs

NRV-Einsatz für den Nachwuchs

NRV-Einsatz für den Nachwuchs

Nordschleswig
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Das NRV-Trainingslager 2018 beim Deutschen Ruderverein Norderharde in Düwig. Foto: Ruth Nielsen

Es wird in den deutschen Rudervereinen in Nordschleswig schon einiges getan, um Kinder und Jugendliche in die Ruderboote zu holen. Es muss sich aber noch mehr bewegen, meint der Vorsitzende des Nordschleswigschen Ruder-Verbandes, Günther Andersen.

ARV ist der größte Verein – DRH hat die meisten Ruderer

Mitgliedsstärkster Verein des NRV ist der Apenrader Ruderverein mit 152 Mitgliedern, aber die meisten Ruderer gibt es in Hadersleben (117):

ARV, Apenrade 152 Mitglieder (86 davon aktive) – 2017: 144

DRH, Hadersleben 144 Mitglieder (117) – 2017: 150

Germania, Sonderburg 110 Mitglieder (95) – 2017: 104

RVH, Hoyer 97 (37) – 2017: 94

DRG, Gravenstein  85 (75) – 2017: 87

DRN, Norderharde 53 (37) – 2017: 41

NRV insgesamt: 641 (447) – 2017: 620

Sonnenschein und Mitgliederzuwachs. 2018 war ein gutes Jahr für den Nordschleswigschen Ruder-Verband (NRV). Die deutschen Rudervereine konnten 21 neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßen, doch die Nachwuchsarbeit in den sechs deutschen Ruderklubs in Nordschleswig muss noch intensiver gestaltet werden, meint der Vorsitzende des NRV, Günther Andersen.

Am Sonnabend hat der NRV in Hadersleben seine Generalversammlung, doch die schriftlichen Berichte liegen bereits vor, und darin fordert Günther Andersen die Vereine auf, dass sich im Nachwuchsbereich „noch mehr bewegt“. Er teilt die Besorgnisse von Rudertrainer Marc-Oliver Klages, der sich in seinem Jahresbericht ebenfalls um den Nachwuchs Sorgen macht.

„Ich weiß es ist ein leidiges Thema, aber es ist wichtig. Jeder Verein bekommt vom Verband einen Zuschuss zur Förderung der Jugendarbeit auf örtlicher Ebene. Investiert die Gelder, damit die Neugierde der Kinder und Jugendliche geweckt wird“, schreibt Andersen.

Klages macht auf drei Initiativen aufmerksam, um mehr Kinder und Jugendliche in die Bootshäuser zu bekommen: 1) zum ersten Kinder-Ergometer-Wettbewerb in Sonderburg kamen 15 Teilnehmer und es wird jetzt eine weitere Veranstaltung geplant. 2) zum Tag des Rudersports in der Norderharde veranstaltete der NRV ein Kindertrainingslager. 2019 soll es eine Wiederholung geben. 3) eine Kinder- und Jugendwanderfahrt musste aufgrund zu geringer Teilnahme abgesagt werden.

Insgesamt gaben diese Initiativen – und die Schulregatta im Juni – allerdings keine neuen, jungen Mitglieder für die NRV-Klubs. Der NRV arbeitet mit neuen Maßnahmen aber unverdrossen weiter. „Unsere Bemühungen, den Rudersport an den Mann zu bringen sind vielfältig. Jeder Verein bemüht sich auf seine Art“, sagt Andersen.

Die Germania Sonderburg veranstaltet ein wöchentliches Rudertraining gemeinsam mit der Deutschen Schule Sonderburg und auch die anderen Vereine versuchen laut Andersen noch, die Schulen von diesem Angebot zu überzeugen. „Diese Veranstaltung fordert jedoch, dass unsere Ehrenamtler mitmachen. Der Ruderlehrer kann nicht allein verantwortungsvoll mit 20-30 Kindern umgehen. Auf dem Land ja, auf dem Wasser nein.”

Sportlich kleine Fortschritte

In seinem schriftlichen Bericht macht Marc-Oliver Klages auch auf die sportlichen Ergebnisse 2018 aufmerksam: Insgesamt überquerten neun NRV-Sportler 24 Mal als Erste die Ziellinie auf verschiedenen Regatten in Deutschland und Dänemark.

Das seien zwar drei Siege und ein Rennruderer mehr als im Jahr zuvor, aber der Rennsport ist inzwischen nur ein kleiner Teil der Arbeit von Klages.

„Ich muss leider feststellen, dass wir im Bereich des Juniorenruderns über keine Aktiven verfügen, die sich einem rigorosen Training unterwerfen wollen", sagt der Ruderlehrer, der sich allerdings über das Talent Ronja-Maria Knobloch freut. Mit elf Siegen und einer Teilnahme am Bundeswettbewerb der Deutschen Ruderjugend führte Knobloch 2018 die Siegerliste an.

Kajakfahrer eingeladen

Der NRV hat 2019 eine ganze Reihe von Breitensportterminen an Kinder und Jugendliche gerichtet: unter anderem das NRV Kinder-Trainingslager am 5./6. April in der Norderharde (Düwig), 13. Juni Schulregatta in Gravenstein und ab 29. Juli das NRV Sommerlager in der Norderharde.

Außerdem findet am 6. April auch der Tag des Rudersports mit dem 53. Frühjahrs-Langstreckenrudern statt. Hierzu sind auch Kajakfahrer eingeladen worden. Laut Marc-Oliver Klages nehmen einige NRV-Vereine seit einigen Jahren auch Kajakruderer auf. Das ist im NRV nicht unumstritten, aber Fakt ist inzwischen laut dem NRV-Ruderlehrer, dass es in zwei Vereinen mehr Kajaks als Ruderboote gibt. Die Problematik im Verband sei zwar noch nicht geklärt, so Marc-Oliver Klages, aber die „Sinne seien für diese Entwicklung geschärft“. 

641 Mitglieder in NRV-Klubs

641 Mitglieder sind den Rudervereinen des NRV angeschlossen. Davon sind 447 aktive Ruderer. Sie haben 2018 47.023 Kilometer hinterlegt. Das ist trotz des Mitgliederzuwachses weniger als im Jahr zuvor (54.797).

Zehn Ruderer und zwei Ruderinnen haben letztes Jahr die 750-Kilometer-Marke geknickt: Werner Güttel von der Germania war dabei mit 4.93 Kilometern einsame Spitze vor den beiden ARV-Ruderern Gerd Larsen (3.703) und Robin Ellinghus (2.618) sowie den Haderslebenern Dieter Hallmann (2.149) und Gerd Hamdorf (1.614). Bei den Frauen ruderten Ulla Lund und Susanne Klages von der Germania 1.574 bzw. 1.187 Kilometer.

49 der 447 Ruderer im NRV sind 2018 über 200 Kilometer gerudert. Das sind vier weniger als im Vorjahr. Die fleißigsten Ruderer gibt es in Sonderburg mit 14.839 Kilometern gefolgt vom DRH (13.851), ARV (11.000), DRN (3.798), DRG (2.602) und Hoyer (933).

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