Am Wochenende ist es so weit: Die besten U19-Faustballerinnen und -Faustballer aus Europa kämpfen in Krusau um den EM-Pokal.

Die dänischen Mannschaften wollen zwar gute Gastgeberinnen und Gastgeber sein, aber sportlich auch keine Geschenke verteilen.

„Unser klares Ziel ist das Halbfinale“, sagt Hans Martin Asmussen, Trainer der dänischen U19-Herren-Faustballnationalmannschaft.

Das Halbfinale im Blick

Klare Ambitionen, die er trotz einer durchwachsenen Vorbereitung für realistisch hält.

„Mit der Vorbereitung auf die EM war ich nicht ganz zufrieden. Es war leider so, wie es oft bei so jungen Burschen ist, sie hatten viele andere Dinge als Training im Kopf. Bei den jüngsten Einheiten hatten wir deshalb selten die ganze Mannschaft zusammen. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir die absolut beste Truppe stellen werden, die wir aufs Feld schicken können. Die Jungs sind richtig gut“, so der Trainer.

Da wenig Zweifel daran herrscht, dass die drei großen Faustballnationen Deutschland, Österreich und die Schweiz ihre Halbfinal-Tickets sicher einfahren werden, wird es für die dänische Mannschaft vermutlich darum gehen, sich im Spiel um Platz 4 gegen Italien für die Finalrunde zu qualifizieren.

Das Besondere an dieser EM: Sie findet in der Halle statt.

„Auf dem Papier ist es zwar derselbe Sport, aber Feld- und Hallenfaustball sind in der Praxis sehr verschieden. Da der Ball nach einem Schlag viel stärker vom Boden abspringt, spielt das Blocken in der Halle eine besonders große Rolle, dadurch verändern sich auch die Taktik und die Laufwege“, erklärt Hans Martin Asmussen.

Um seine Mannschaft auf die veränderten Bodenverhältnisse einzustellen, hat sich der Trainer mit Erik Maas, einem Faustball-Bundesligaspieler aus Kellinghusen, professionelle Hilfe besorgt.

Da erst Mitte Oktober feststand, dass eine EM in Nordschleswig ausgetragen wird, blieben Trainerteam und Mannschaft wenig Zeit, sich auf den Hallenfaustball umzustellen.

„Erik war jetzt bei vier Einheiten dabei und konnte uns viele Tipps geben. Aber um ehrlich zu sein, hätte ich gerne ein halbes Jahr mehr Zeit für die Vorbereitung gehabt. Ich bin dennoch optimistisch, dass wir Italien schlagen können, denn die sind im Hallenfaustball hoffentlich auch nicht sonderlich geübt.“

U19-Damen haben noch eine Rechnung offen

Auch die dänischen U19-Damen haben Italien und den Halbfinaleinzug fest im Blick.

„Wir haben mit den Italienerinnen noch eine Rechnung offen. Bei der EM im vergangenen Jahr haben sie uns knapp mit 3:2 geschlagen. Dafür wollen sich die Mädels revanchieren“, sagt Carsten Thomsen, Trainer der dänischen U19-Damen-Faustballnationalmannschaft.

Da seine Spielerinnen in vielen Teilen Dänemarks wohnhaft sind, habe sich die Vorbereitung auf das Turnier auf die Weihnachtsferien beschränkt und sei damit kurz, aber gut gewesen, so der Coach.

„Meine Mannschaft ist hoch motiviert. Bis auf eine Spielerin waren alle bei der EM im vergangenen Jahr bereits dabei. Ich hoffe, dass wir jetzt etwas kaltschnäuziger sind als beim jüngsten Spiel gegen die Italienerinnen.“

Auf das Aufeinandertreffen müssen beide Teams nicht lange warten. Bereits im ersten Spiel des Turniers treffen Dänemark und Italien aufeinander. Ob das gut oder schlecht für seine Mannschaft ist, da mag sich Trainer Thomsen nicht festlegen.

„Das ist schwierig zu sagen. Einerseits hätte ich mir vielleicht gewünscht, erst einmal gegen andere Mannschaften zu spielen, um ins Turnier hineinzukommen, andererseits ist Italien in derselben Situation wie wir. Es ist eine Wundertüte“, sagt Carsten Thomsen.

Die Europameisterschaft beginnt am Sonnabend, 7. Januar, um 9 Uhr in den Grenzhallen in Krusau. Die Finalrunde findet am Sonntag, 8. Januar, ab 9 Uhr statt.

Alle Informationen rund um das Turnier gibt es hier.