Strandfund
Wildschweine an Nordschleswigs Südküste angespült
Wildschweine an Nordschleswigs Südküste angespült
Wildschweine an Nordschleswigs Südküste angespült
In der Kommune Sonderburg lagen zwei tote Wildschweine ertrunken am Ufer der Förde. Die Tiere haben laut Einschätzung der Naturbehörde versucht, von Deutschland nach Dänemark zu schwimmen.
Es passiert nicht jeden Tag, dass man beim Sonntagsspaziergang ein totes Wildschwein am Ufer findet. Doch Martina Smidt und ihrer Familie ist genau das am Wochenende passiert. „Wir waren spazieren, als wir im Spülsaum der Förde das tote Wildschwein unterhalb der Klippe sahen“, berichtet Martina Smidt.
„Auf dem Rückweg wollten wir am Strand zurückgehen und näher nachsehen. Doch da saß schon ein Mann auf einem Baumstamm und bat uns, nicht näherzukommen. Wir hatten nämlich einen Hund dabei“, erzählt Martina Smidt.
Weitere Wildsau auf Kekenis angespült
Die hinzugerufene Naturbehörde nahm sich des toten Wildschweins an. Als Wildkonsulent der Behörde war Klaus Sloth dafür verantwortlich, das Schwein fachgerecht abzutransportieren. Das galt auch für eine weitere Wildsau, die am Sonntag auf Kekenis (Kegnæs) tot aufgefunden wurde.
Die sind aller Wahrscheinlichkeit nach an der deutschen Küste irgendwo bei Gelting in die Wellen gehüpft und haben ihre Kräfte überschätzt. An dem Tag herrschte starker Süd- und Südostwind, das wurde den Schweinen wohl zum Verhängnis.
Klaus Sloth, Wildkonsulent der Naturbehörde
„Die Tiere sind ertrunken und waren noch ganz frisch, die lagen noch nicht lange im Wasser“, so die Einschätzung von Klaus Sloth. „Die sind aller Wahrscheinlichkeit nach an der deutschen Küste irgendwo bei Gelting in die Wellen gehüpft und haben ihre Kräfte überschätzt. An dem Tag herrschte starker Süd- und Südostwind, das wurde den Schweinen wohl zum Verhängnis.“
Normalerweise könnten die Wildschweine die Flensburger Förde durchaus überqueren. „Beispielsweise zwischen Broackerland und Deutschland ist die Förde nur 1,6 Kilometer breit. Das können die locker schaffen.“
Die Tiere kamen aus Deutschland
Wildkonsulent Klaus Sloth vermutet, dass mehrere Tiere zusammen ins Wasser gegangen sind. „Die schwimmen normalerweise im Verbund. Dieser Familienausflug ist also nicht gut ausgegangen“, so Sloth. Es könne durchaus sein, dass weitere Tiere angespült werden. „Fest steht, dass die Tiere aus Deutschland kamen. In den Gegenden, wo sie gefunden wurden, gibt es ansonsten keine Wildschweine.“
Die zwei toten Tiere wurden in Säcke gepackt, „die Leichensäcken ähneln“, so Sloth. Die Naturbehörde informierte die Behörde für Lebensmittel über den Fund. „Deren Veterinäre müssen dann entscheiden, ob Proben genommen und ob die Schweine weiter untersucht werden.“
Lebensmittelbehörde entscheidet über Untersuchung
Der Tierverwertungsdienst Daka hat die in Säcken und Transportboxen gelagerten toten Wildschweine mittlerweile abgeholt. Ob die Lebensmittelbehörde die Tiere auf die Afrikanische Schweinepest untersuchen ließ, ist der Naturbehörde nicht bekannt. „Wir melden den Fund. Was mit den Tieren weiter geschieht, entscheidet die Lebensmittelbehörde“, so Sloth.
Eine Anfrage bei der Behörde in Kopenhagen am Mittwoch, ob die Kadaver auf die Afrikanische Schweinepest untersucht oder direkt verbrannt wurden, ist bislang noch unbeantwortet geblieben.