Theater

Die wilden Hühner sind los

Die wilden Hühner sind los

Die wilden Hühner sind los

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Die vier Mädchen Naya Svendsen, Lena Domy, Caroline Krag und Lærke Tøndersen hecken einen Plan aus. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Mittelstufen Theater AG der Deutschen Schule Sonderburg übt für Premiere am 9. Juni. 14 Jungen und Mädchen sind daran beteiligt.

Mittelstufen Theater AG der Deutschen Schule Sonderburg übt für Premiere am 9. Juni. 14 Jungen und Mädchen sind daran beteiligt.

„Bitte aufbauen für die erste Szene“, ruft Marion Petersen in die Aula der Deutschen Schule Sonderburg. Dort wuseln 14 Jungen und Mädchen hin und her. Sie sind die Theater AG der Mittelstufe, und einmal wöchentlich treffen sich die Schüler, um sich zwei Stunden lang in ganz andere Personen zu verwandeln. Jeden Donnerstag werden sie Teil des Theaterstücks „Die wilden Hühner“. „Bei dem Stück geht es um fünf Hühner, Banden und Freundschaften“, meint eine der jüngsten Darsteller, die elf Jahre alte Celine Azarbarzin. Sie ist zum ersten Mal in der Theater AG.

Eine erfahrene Kraft ist die 13-jährige Naya Svendsen. „Ich spiele sehr gern, und diesmal ist es spannender als letztes Jahr. Diesmal kann ich einen Menschen spielen. Man kann sich richtig reinleben“, meint  sie und lacht. Am 9. Juni wird das Stück zweimal vor ganz vielen Zuschauern aufgeführt. Die anderen Schulen und alle Familien sind  in die Aula der DSS eingeladen.

Als alle Schauspieler sich in der Aula im Kreis hingesetzt haben, feuert Lehrer Michael Kindel die jungen Leute noch mal an. „Es ist wichtig, dass ihr die Zuschauer mitkriegt. Ihr müsst laut und deutlich sprechen. Steht auf und seid immer dabei. Und wenn einer niest, dann zuckt ihr zusammen. Ihr müsst immer so tun, als ob es das erste Mal ist“, macht der Lehrer auf die kleinen, aber trotzdem immer wichtigen Dinge im Leben aufmerksam. Beim Besuch des Nordschleswigers fehlt die Anführerin der Bande, die Sprotte. Sie war krank und musste zu Hause im Bett bleiben.

Die eigentlich fünfköpfige Mädchenbande besteht beim Fuchsalarm daher nur aus vier Mädchen, die sich vor den Campingwagen „Der wilden Hühner“ auf der Bühne setzen. Naya Svendsen, Lena Domy, Caroline Krag und Lærke Tøndersen  sind aufgeregt – denn die Oma der einen will doch tatsächlich 15 Hühner schlachten. Hin und her wird diskutiert. Es fließen Tränen. Bis die Mädchen eine schwere Entscheidung treffen. Sie werden die Pygmäen – auch herablassend Urwaldzwerge genannt – um Hilfe bitten. Die Pygmäen sind die Jungs, die unbedingt ein neues Hauptquartier bauen müssen. Die erste Kostprobe des Stücks wurde schon zu Weihnachten präsentiert. Nun darf die Theater AG das ganze Stück vorführen.  

Was alles auf der toll dekorierten Bühne passiert, wird noch nicht verraten. Diesmal sind drei Schüler aus der siebten Klasse übrigens als Bühnenbauer  dabei. Der 14-jährige Marc Waangerin sorgt am Computer für die Musik.

Die Deutsche Schule Sonderburg präsentiert ihre ganz eigene Geschichte. „Den zweiten Teil haben wir ja selbst geschrieben. Es wurde direkt auf die DSS zugeschnitten“, erklärt Theater-Leiterin Marion Petersen. So wird nicht zuletzt für die jüngsten Schauspiel-Anwärter oft ein Auftritt eingebaut. Denn alle in der Theater AG sollen Bühnenluft schnuppern dürfen.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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