Stiftung Mariaheim

Wieder Unruhe im Damenstift: Erneut tritt Vorstand zurück

Wieder Unruhe im Damenstift: Erneut tritt Vorstand zurück

Wieder Unruhe im Damenstift: Erneut tritt Vorstand zurück

Sonderburg/Sønderborg
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Das Mariaheim in der Sonderburger Innenstadt Foto: Sara Eskildsen

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Die Stiftung Mariaheim kommt nicht zur Ruhe. Nach knapp einem Jahr haben sechs von sieben Vorstandsmitgliedern ihr Amt niedergelegt. Was war los, und wie geht es jetzt weiter?

„Wir blicken nach vorne“ – noch im Mai war der Vorsitzende des Mariaheims voller Hoffnung, die schwierigen Zeiten im Wohnheim hinter sich lassen zu können. Doch nun ist der Vorsitzende Uwe Jessen und nahezu der gesamte Vorstand zurückgetreten – bis auf Renate Weber-Ehlers.

Was ist passiert? Uwe Jessen war seit Oktober 2021 Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Er erläutert den Rücktritt der Mitglieder.

„Wir hätten der Stiftung gerne weiterhelfen wollen. Aber in der Form war das nicht gewünscht, und daraus haben wir die Konsequenzen gezogen“, so der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).

BDN half dem Mariaheim in der Krise

Der BDN war der Stiftung im vergangenen Jahr in der Not beigesprungen, nachdem auch der damalige Vorstand nach internen Unstimmigkeiten mit dem Frauenbund – dem Träger der Stiftung – geschlossen zurückgetreten war.

BDN-Geschäftsführer Bernd Søndergaard hatte neben dem Vorsitzenden Jessen das Amt als Kassierers übernommen und der BDN die Buchführung.

„Wir haben viele Änderungen auf den Weg gebracht und viele Aufgaben gelöst“, sagt Uwe Jessen. Auf einer Versammlung im Mai 2022 wurden noch viele alltagsrelevante Themen mit Erfolg erörtert und gemeinsam gelöst.

„Jetzt sind wir da raus – ganz offiziell“

„Doch dann gab es einige Diskussionspunkte, bei denen wir uns nicht einig werden konnten. Auch bei der Vorstandssitzung am 8. August gab es keine Übereinkunft, woraufhin sechs der sieben Personen im Vorstand zurückgetreten sind.“

Es habe in mehreren Punkten zwischen den zurückgetretenen Personen und dem letzten verbliebenen Mitglied des Stiftungsvorstands, Renate Weber-Ehlers, Uneinigkeit gegeben, „wie wir in Zukunft zusammenarbeiten wollten“, so Jessen.

Er und die anderen Ex-Vorstandsmitglieder hätten der Stiftung gerne weitergeholfen. „Vier der ehemaligen Mitglieder haben die Aufgabe ehrenamtlich übernommen, und Bernd und ich haben die Arbeit zusätzlich zu unseren anderen Aufgaben gemacht. Das Mariaheim braucht dringend neue Satzungen, und die waren bereits ausgearbeitet. Aber jetzt sind wir da raus – ganz offiziell.“

Uwe Jessen war knapp ein Jahr lang der Vorsitzende der Stiftung Mariaheim. Beim Treffen im Saal des Hauses – hier im Mai 2022 – konnte er viele Fragen der Bewohnenden beantworten. Foto: Sara Eskildsen

Renate Weber-Ehlers ist das letzte verbliebene Mitglied des Vorstands. Sie ist Vorsitzende des Frauenbundes – dem Träger der Stiftung – und steht zum zweiten Mal in ihrer Zeit als Vorsitzende ohne Vorstand da. Wie geht es jetzt weiter? „Wir sind dabei, neue Mitglieder für den Vorstand zu finden. Wir werden uns diesmal mehr Zeit lassen bei der Wahl der Personen.“

Sie sieht das Problem im erneuten Zerwürfnis mit dem Stiftungsvorstand darin, dass nicht alle gewillt waren, die Bestimmungen der Satzung konsequent einzuhalten. „Wir suchen Leute, die verstehen können, dass man in der Stiftung nach Regeln arbeiten muss, nach den Regeln des Stiftungsgesetzes und nach der Satzung der Stiftung.“

Die wesentliche Zielsetzung der Stiftung Mariaheim sei es, alleinstehenden Frauen aus der Minderheit ein Zuhause zu geben. „Das muss man einhalten wollen“, so Renate Weber-Ehlerns.

Das Mariaheim hat 14 Wohnungen

Derzeit leben in den insgesamt 14 Wohnungen des Mariaheims sowohl Frauen als auch Männer verschiedenen Alters. Prinzipiell war der Vorstand darauf eingestellt, zur ursprünglichen Zielsetzung des Mariaheims zurückzufinden.

So stellte Uwe Jessen noch im Mai fest: „Nichts gegen die jüngeren Bewohner, die wir jetzt haben, aber es ist eigentlich nicht die Zielgruppe. Ob das Haus generell für alleinstehende Frauen ist oder für ältere Personen, das haben wir noch nicht genau besprochen. Aber wir haben natürlich den satzungsgemäßen Auftrag, den wir erfüllen müssen. Und da steht: alleinstehende Frauen.“

Wie dieses Ziel nun erreicht wird, muss der noch zu findende neue Vorstand nun herausfinden. Bis auf Weiteres leitet Renate Weber-Ehlerns die Stiftung.

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