Müllaktion

Weg mit McDonalds-Verpackung und Gesichtsmasken

Weg mit McDonalds-Verpackung und Gesichtsmasken

Weg mit McDonalds-Verpackung und Gesichtsmasken

Sonderburg/Sønderborg
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Cecilie Elbøl (l.) und Mie Warming Foto: Karin Riggelsen

Zwei 10-jährige Mädchen aus Sonderburg griffen am Sonntag zu Greifzangen und zwei großen Abfallsäcken: Am Nørrekobbel wurde aufgeräumt.

Ein Spaziergang mit dem Vater Jesper wurde für die zehnjährige Mie aus Sonderburg (Sønderborg) ein Augenöffner: Sie bemerkte, wieviel Müll in den Sonderburger Straßen die schöne Natur verschandelt. „Das muss man doch einsammeln“, stellte sie fest.

Bei ihrer ersten Aktion konzentrierte sie sich auf die Møllegade. Ihr Vater legte Fotos dieser Aktion auf Facebook. Die gute Nachricht erhielt ganz viele „Likes“ und Lob. Mit dem einen Einsatz war für das Mädchen die Reinmacheaktion aber noch lange nicht abgehakt.

Manchmal brauchte das eine Mädchen die Hilfe der Freundin. Foto: Karin Riggelsen

Sonntags der Natur helfen

Am Sonntag, 10. Januar, hatte sich Mie Warming mit der gleichaltrigen Freundin Cecilie Elbøl verabredet. Die beiden Schülerinnen der Sønderskov-Skolen machten sich gemeinsam auf die Suche nach all dem, was die Leute absichtlich aus dem Autofenster werfen oder was ungewollt und irrtümlicherweise hinaus in die Natur fliegt.

Die Mädchen erhielten zwei neue Greifzangen und große Abfallsäcke. Diesmal gingen sie beim Geschäft „Stoff & Stil“ am Nørrekobbel auf die Jagd nach achtlos hinausgeworfenen Hinterlassenschaften.

„McDonald’s" Verpackung ist einfach zu erkennen. Foto: Karin Riggelsen

Das Aufsammeln des Mülls anderer Menschen machte ihnen Spaß, trotz eines teilweise glitschigen und nassen Hangs und kühlen Temperaturen.

Schnell zwei volle Säcke

Eingesammelt wurden alle möglichen Arten von Abfall. Auffallend waren aber ganz viele Gesichtsmasken sowie Tüten und Emballage der Fastfood-Kette McDonald’s. Papier, Plastik, Trinkbehälter, Pommesschalen und Burger-Tüten und Street-Food-Verpackungen verschiedener Art.

Viele Gesichtsmasken wurden gefunden. Foto: Karin Riggelsen

Knapp zwei Stunden später konnten sie bei Mies Vater Jesper zwei volle Säcke abliefern, die dieser ganz umweltgerecht bei einer Containerstation abliefern wird.

Der Bereich dort hat immer mehr Abfall und wir behalten das Areal stets im Auge.

Torben Callesen, Abteilungsleiter „Vej & Park"

Jesper Warming freute sich über seine tatkräftige Tochter: „Sie hat schon gesagt, dass es nicht ihre letzte Einsammelaktion wird“, stellte er am Montag fest.

Dorfgilden helfen mit

Der Abteilungsleiter der kommunalen Abteilung „Vej & Park“, Torben Callesen, freut sich über die private Aktion am Nørrekobbel. „Der Bereich dort hat immer mehr Abfall und wir behalten das Areal stets im Auge. Es gibt keinen festen Turnus, aber dort wird vielleicht alle sechs Wochen aufgeräumt“, so Callesen.

So sieht es leider oft am Nørrekobbel aus. Foto: Karin Riggelsen

„Vej & Park“ hat Absprachen mit einigen Dorfgilden getroffen, die sich für ein sauberes Dorf einsetzen. Den freiwilligen Helfern werden unter anderem auch kostenlose Greifzangen ausgeliefert.

McDonald’s fördert Organisation

Bei „McDonald’s“ in Kopenhagen wundert die Presseabteilung sich über den respektlosen Umgang mit dem Abfall. „Das ist wirklich merkwürdig. Aber unsere Verpackung ist nun mal sehr sichtbar“, so der PR-Partner Mads Jensen.

Die Fastfood-Kette hat vor Jahren die Non-Profit-Organisation HDR (Hold Danmark Rent/Halte Dänemark sauber) gegründet. Für HDR liegt sorglos hinausgeworfener Abfall in der Verantwortung aller. „In Zusammenarbeit mit den Kommunen werden mit Freiwilligen und Sportvereinen Sammelaktionen veranstaltet. Die Klubs erhalten anschließend Geld für die Klubkasse“, so der Presse-Mitarbeiter.

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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“