Kunstprojekt

Verschönerungsaktion für die Unterführung am Museum

Verschönerungsaktion für die Unterführung am Museum

Verschönerungsaktion für die Unterführung am Museum

Sonderburg/Sønderborg
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Jana Surkus nimmt Maß in der Unterführung am Museum. In der kommenden Woche wird der Tunnel neu angemalt. Foto: Sara Wasmund

Der Fußgängertunnel neben dem Deutschen Museum in Sonderburg soll schöner werden. Die Kunstkonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger setzt die Unterführung mit einer Gruppe Freiwilliger in Stand.

Ein Tunnel, zwei Seiten. Ein nagelneues Museum, eine heruntergekommene Unterführung. 1920 und 2020. Aus diesen Schlagwörtern hat sich eine Idee ergeben, die in der kommenden Woche umgesetzt wird: Die Verschönerung der Fußgängerunterführung neben dem deutschen Museum in Sonderburg.

Kunstkonsulentin legt mit Freiwilligen Hand an

Die Kunstkonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Jana Surkus, wird mit einer Handvoll Freiwilliger das Projekt in der kommenden Woche durchführen.

Die eine Seite des Tunnels wird mit Motiven aus dem Jahr 1920 gestaltet, die andere Seite mit Themen aus dem Jahr 2020, die auf einer Grenzlandkarte zwischen Südschleswig und Nordschleswig platziert werden.

„Auf der einen Seite deutsche und dänische Abstimmungsplakate, auf der anderen Seite Motive, die vom Miteinander im deutsch-dänischen Grenzland erzählen“, erläutert Uwe Jessen, Generalsekretär des BDN.

Die Fußgängerunterführung von der Museumsseite aus gesehen. Der Tunnel führt unter der Straße Lerbjerg hindurch. Foto: Sara Wasmund

Die Verwaltung der Kommune Sonderburg hat dem Projekt grünes Licht erteilt. Bereits 2008 hatte der Ausschuss für Kultur und Freizeit beschlossen, dunkle Ecken und Unterführungen im Stadtbild zu beseitigen.

Dem Ausschuss für Kultur und Freizeit wird das Verschönerungsprojekt auf seiner Sitzung im August vorgestellt.

Es ist ein Projekt, das in der Kommune eine „gute Inspiration für andere Projekte dieser Art ist“, sagt der Stadtratspolitiker Stephan Kleinschmidt (SP), Vorsitzender des kommunalen Kulturausschusses.

Kein Platz für dunkle Räume

„Wir wollen in unserem Stadtbild keine Räume, in denen sich die Bürger unsicher fühlen“, so der Politiker.

„Das Projekt ist ein sehr schöner Beitrag zur Aktivierung und Verschönerung der Stadt. Es macht das deutsche Museum noch sichtbarer. Außerhalb des Museums auf das Museum aufmerksam zu machen, ist ein sehr kluger Schachzug“, findet Kleinschmidt.

Jana Surkus: „Frausein bedeutet, dass man sich gegenseitig coacht und in den Beziehungen und Freundschaften, die man als Frau hat, ganz viele Coaches hat, die sich gegenseitig weiterhelfen und einen reflektieren.“ Foto: Sara Eskildsen

Die Kosten für die Aktion trägt der BDN. „Es wird schätzungsweise zwischen 5.000 und 10.000 Kronen kosten. Wir bezahlen die Fassadenfarbe und Sprayfarbe und außerdem Janas Zeit“, so Uwe Jessen.

„Schon in der ersten Visualisierung vor drei Jahren hatte der Architekt die Unterführung mit einbezogen“, erklärt Uwe Jessen.

Verschönerungsaktion beginnt Ende Juli

Als BDN-Kunstkonsulentin Jana Surkus und Stadtratspolitiker Stephan Kleinschmidt  mit dem Vorschlag kamen, die Unterführung zu gestalten, stieß die Idee daher auf offene Ohren.

Die Verschönerungsaktion beginnt Ende Juli und soll rund drei Tage dauern.

 

 

Das neu gestaltete Museum eröffnet am 7. August. Rechts neben dem Museum beginnt die Unterführung. Foto: Sara Wasmund

Das neue Museum der deutschen Minderheit

  • Der Um- und Anbau des Deutschen Museums hat ein Volumen von rund 4 Mio. Euro und wird unter anderem gefördert von der Bundesrepublik Deutschland (1,2 Mio. Euro), dem dänischen Folketing und Kulturministerium (670.000 Euro) sowie dem Bundesland Schleswig-Holstein (300.000 Euro).
  • Die Bitten & Mads Clausen Stiftung unterstützt den Um- und Anbau des Deutschen Museums Nordschleswig mit 4 Millionen Kronen.
  • Baubeginn war im Sommer 2019, das Richtfest am 8. Januar.
  • Die offizielle Eröffnung fand am 7. August 2020 statt.
  • Bauherr ist die Dachorganisation der deutschen Minderheit in Nordschleswig, der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“