Ortsentwicklung

Über 100 Ideen zur Ortsentwicklung

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Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
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Birger Larsen berichtete vom Forum. Foto: Ruth Nielsen

Statustreffen zur „Stadtstrategie“ für Augustenburg. Hertugbyens Udviklingsforum sucht Mitglieder für Arbeitsgruppen.

Statustreffen zur „Stadtstrategie“ für Augustenburg. Hertugbyens Udviklingsforum sucht Mitglieder für Arbeitsgruppen.

Svend Clausen vermietet Wohnungen im Augustenburger Raum. So hat er die örtlichen Gegebenheiten kennenlernen können. Seit 2010 wohnt er in der Herzogenstadt, aber in einem eigenen Haus. Was er schätzt an seinem neuen Wohnsitz (er ist in Tingleff und Apenrade aufgewachsen), „ist die Natur, du hast mehr Ruhe und bist nicht weit weg von der Stadt (Sonderburg)“, sagt er und nennt damit zwei Merkmale, die sowohl von Gästen als auch Bürgern im elektronischen Bürgerforum (borgerpanel) als Vorteile für die Ortschaft genannt sind.

Svend freut sich, dass sich so viele Bürger für ihren Ort engagieren, aber: „Es müssen auch Angebote für Familien und junge Leute da sein, sonst stirbt der Ort“, denkt er an ein Spielland am Hafen. Augustenburg sei dafür nicht zu klein: „Familien fahren weit, wenn es das Richtige ist“, sagt der Vater eines einjährigen Kindes.
Und es dürfte gerne mehr Spielplätze geben, schlägt seine Frau Nadya vor. Sie wünscht sich eine Art Gesundheitshaus wie in Norburg – denn dorthin fährt sie, wenn sie einen Arzt braucht, auch weil es dort mehrere Angebote gibt wie einen Physiotherapeuten.  

Svend lobt nicht nur das Engagement der Bürger, sondern er ist selbst aktiv im „Hertugbyens Udviklingsforum“ (HU), das  nach dem ersten Bürgertreffen zum Thema „Stadtstrategie“  gebildet wurde. Waren damals im Januar knapp 400 Bürger beim Treffen dabei –  ein überwältigender Zuspruch – waren es am Dienstag beim Statustreffen immerhin noch 150 Teilnehmer. HU-Vorsitzender Birger Larsen stellte die sieben Arbeitsgruppen vor, für die Mitstreiter gebraucht werden. Es sind: Tourismus (Sporttourismus/Hochzeitsstadt), Naturkompass (Skaterbane/Ausbau Lindé Allé), Niederlassung (Willkommenspaket/Gesundheitshaus), Hafen (Wassersport/Meerbadeanstalt), Kultur (Mitbürgerhaus, Autoren-Café),  Stadtentwicklung (Jugendherberge, mehr Platz für Hutgilde) und Gewerbe. Diese AG wird sich nach dem Sommer mit der Nutzung der „weißen Häuser“ (früher Psychiatrie) befassen.

Einleitend hatte Stadtplanerin Marie Nissen Bonefeldt die vier Schwerpunkte genannt, die sich auf der Basis der vielen Hundert Vorschläge herauskristallisiert hatten. Ausgangspunkt waren die von Gästen und Einheimischen hervorgehobenen Vorteile wie Schloss, Natur, Kunst, Kultur, Geschichte, Hafen.

Der Fokus ist gerichtet auf Naturerlebnisse (Aktivitäten auch am Hafen), städtisches Leben (an zentralen Plätzen, die Angebote sammeln, Treffpunkte mit Funktionen z. B. Café oder Fremdenverkehrsbüro), Geschichte (Stadtwanderungen) sowie Kunst und Kultur (aktives Milieu). Das Thema „Herzogenstadt“ ist ausgeklammert, da es dafür bereits eine Arbeitsgruppe gibt.

Die Vorschläge werden in die Anhörung geschickt, die wegen der Sommerferien acht Wochen dauert, sodass die „Stadtstrategie für Augustenburg“ im August politisch behandelt werden kann.

Anwesende merkten an, dass Neues eher funktioniere, wenn bestehende Mängel vorab behoben worden sind, machte sie auf fehlende öffentliche Toiletten und schlecht instand gehaltene Bürgersteige aufmerksam.
Ein Bürger bedauerte, dass sich die vielen Hundert Arbeitsplätze der Naturbehörde nicht in der Einwohnerzahl widerspiegelten. Auch deshalb zähle letztendlich Qualität, um ein attraktives Gemeinwohl wie ein aktives Sportleben zu sichern. Zur Qualität könne auch ein Bürgerbüro beitragen, das einmal monatlich geöffnet hat.

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