Kommunalwahl 2021

Sonderburger Venstre-Politiker wechselt zur SP

Sonderburger Venstre-Politiker wechselt zur SP

Sonderburger Venstre-Politiker wechselt zur SP

Sonderburg/Sønderborg
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Tom Holden stellt sich 2021 als Kandidat bereit und will für die SP zur Kommunalwahl antreten. Foto: Privat

Parteiwechsel in Sonderburg: Ein langjähriges Venstre-Mitglied möchte 2021 bei der Kommunalwahl für die Schleswigsche Partei kandidieren.

Bei der Kommunalwahl 2021 will der ehemalige Stadtratspolitiker Tom Holden für die Schleswigsche Partei antreten. Von 2009 bis 2017 saß Holden für Venstre im Sonderburger Stadrat. Bei der Kommunalwahl 2017 erhielt er 220 Wählerstimmen und zog nicht erneut in den Stadtrat ein.

Warum will er nun die Partei wechseln und es mit der SP neu versuchen? Im Interview mit dem „Nordschleswiger“ erläutert der 38-jährige Holden seine Entscheidung.

„Ich bin bürgerlich, aber vor allem pragmatisch“

„Während meiner Zeit im Stadtrat habe ich erlebt, dass Ideologie und Landespolitik der besten Lösung oft im Weg stehen. Nun hatte ich Zeit, die Stadtratspolitik von außen zu betrachten. Ich konnte überlegen, was ich wirklich will. Ich bin bürgerlich, aber vor allem pragmatisch. Und die Schleswigsche Partei ist ganz klar die Partei im Stadtrat, die den Konsens sucht und über die Mitte zusammenarbeiten will“, so Tom Holden.

Es sei eine aktive Wahl der SP gewesen, und keine Entscheidung gegen Venstre. „Ich kann nichts Schlechtes über Venstre sagen. Ich mag Venstre weiterhin. Aber ich will die Politik bestmöglich prägen, und ich denke, dass ich das mit der SP am besten kann.“

Hier möchte Tom Holden seine politische Arbeit ab November 2021 fortsetzen: Im Sonderburger Stadtratssaal. Foto: Sara Wasmund

Welche Ziele und Visionen hat er für seine Stadtratsarbeit, falls er im November 2021 in den Rat gewählt wird? „Ich will nicht in den Stadtrat, um die Politik zu revolutionieren. Ich sehe viele gute Initiativen, die weitergeführt werden sollten. Beispielsweise läuft der Einsatz für Gewerbe und Wirtschaft meiner Meinung nach richtig gut.“

Erfahrung in der Ausschussarbeit

Im Bereich Kinder- und Jugendschutz könne die Kommune aber noch besser werden, beispielsweise in der präventiven Arbeit. Außerdem wünscht er sich neue „Leuchtturmprojekte“ für die Kommune. „Ich war immer ein Kulturpolitiker und will mein Interesse dafür gerne weiterführen.“

Holden war bereits in der Jugendpartei „Venstre Ungdom“ aktiv, über zehn Jahre lang war er Venstre-Parteimitglied. Im Stadtrat saß er in den Ausschüssen Kultur und Gewerbe, Soziales, Gesundheit und Landdistrikte. Im Ausschuss für Kinder und Jugendliche war Holden als Vorsitzender aktiv.

Ich kenne ihn aus acht Jahren Stadtratsarbeit als starken Kultur- und Wirtschaftspolitiker und als guten Zusammenarbeitspartner in verschiedenen Ausschüssen.

Stephan Kleinschmidt, Gruppenvorsitzender SP Sonderburg

Bei der SP Sonderburg stieß Holdens Kandidaturwunsch schnell auf Zustimmung. Der Parteivorstand entschied am Donnerstagabend, Holden bei der Delegiertenversammlung im Februar als Kandidat vorzuschlagen.

„Toms Parteiwechsel ist ein Gewinn, und wir sind froh darüber, dass er uns eine Kandidatur für die Kommunalwahl im kommenden Jahr angeboten hat“, so der Gruppenvorsitzende der SP Sonderburg, Stephan Kleinschmidt. „Ich kenne ihn aus acht Jahren Stadtratsarbeit als starken Kultur- und Wirtschaftspolitiker und als guten Zusammenarbeitspartner in verschiedenen Ausschüssen. Wir sind uns vetraut, und wir sind uns auch symphatisch.“

Geboren wurde Holden in Sonderburg, aufgewachsen ist er in Quars (Kværs). Nach dem Besuch der Handelsschule hat er eine Ausbildung zum Elektriker absolviert, mittlerweile ist Tom Holden selbstständiger Gastronom. Er ist Partner des Unternehmens Rekom A/S, das 124 gastronomische Angebote betreibt, unter anderem Heidis Bierbar, Brøggeriet, Lola und Rabalderbar in Sonderburg. Außerdem besitzt und betreibt er das Buddy Holly und Penny Lane in Sonderburg.

Aufgewachsen mit zwei Kulturen

Tom Holden hat seit Kindesbeinen an eine Beziehung zur deutschen Minderheit. In Quars besuchte er den deutschen Kindergarten. Mittlerweile besucht sein Sohn den deutschen Kindergarten an der Sonderburger Arnkilgade.

„Meine Familie war nicht wirklich Teil der deutschen Minderheit, aber meine Eltern fanden, dass es gut für mich wäre, mehrere Sprachen und Kulturen kennenzulernen“, so Tom Holden. „Und aus diesen Gründen haben wir auch unseren Sohn in den deutschen Kindergarten gegeben“, so der 38-Jährige, der mit seiner Freundin Julie und dem zweieinhalbjährigen Sohn Viggo in Hörup (Hørup) lebt.

Mit seinem Wechsel zur SP wird er nun selbt ein aktiver Teil der deutschen Minderheit. „Für mich ist die SP eine starke regionale Alternative zu anderen Parteien.“

 

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