Schutzmaßnahme

Sonderburg: So reagieren die deutschen Einrichtungen

Sonderburg: So reagieren die deutschen Einrichtungen

Sonderburg: So reagieren die deutschen Einrichtungen

Sonderburg/Sønderborg
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Das Multikulturhaus vom Alsensund aus Foto: Karin Riggelsen

Die Maßnahmen der Regierung zum Schutz vor dem Coronavirus wirken sich auch auf die deutschen Einrichtungen und Vereine in der Kommune Sonderburg aus. An dieser Stelle sammeln wir alle Entwicklungen und aktualisieren laufend.

 

Der Sozialdienst will helfen

Der Sozialdienst Sonderburg will älteren Menschen helfen, die nächsten zwei Wochen gut zu überstehen. Als Sicherheitsmaßnahme vor Ansteckungen hat der Ortsverein sämtliche Veranstaltungen abgesagt, auch die Treffen im Sonderburger Mariaheim, die in Zusammenarbeit mit dem Frauenbund Sonderburg organisiert werden.

„Wir stehen bereit, wenn Leute Hilfe brauchen“, sagt die Vorsitzende, Hannelore Holm. Vor allem auch die Familienberaterinnen des Sozialdienstes werden den Mitgliedern durch den Alltag helfen, ob beim Einkauf oder anderen Botengängen.

Für die Kommune Sonderburg ist Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs zuständig, ihre Kontaktdaten sind Tel. 22 24 88 08 und sdf@sozialdienst.dk.

 

 

Bücherei ab sofort zu

Die Deutsche Bücherei Sonderburg ist seit Donnerstagvormittag für Besucher geschlossen und wird dies bis zum 30. März bleiben. „Der Beschluss wurde auf der Sitzung in Apenrade getroffen, und das haben wir dann sofort umgesetzt“, sagt die Leiterin der Bücherei, Susann Etienne.

Sie wird hinter geschlossenen Türen weiterarbeiten, „es gibt immer etwas, was liegen bleibt, und so kann ich in der Zeit E-Mails schreiben und mich um andere Dinge kümmern“, so Etienne.

Durch die Anordnung der Regierung wird das gesamte Multikulturhaus geschlossen, auch der Zugang über die „offene Bücherei“ ist nicht mehr möglich. „Man kann aber durchaus Bücher bestellen, nur abholen kann man sie erst mal nicht“, informiert die Leiterin. Die Online-Ausleihe ist aber nach wie vor möglich, unter anderem unter https://zksh.lmscloud.net/cgi-bin/koha/opac-main.pl.

 
Sonderburger Marienkirche Foto: Sara Wasmund

Sämtliche Gottesdienste und Andachten fallen aus

Am Donnerstagvormittag erhielt Pastor Hauke Wattenberg eine offizielle Mail von den dänischen Bischöfen: Sämtliche Gottesdienste, Veranstaltungen und Andachten in und von dänischen Kirchen werden abgesagt. „Das gilt auch für alle internen Treffen innerhalb der Gemeinde“, sagt Pastor Wattenberg, der in Sonderburg den deutschen Teil der Marienkirchengemeinde betreut.

„Wir sind als Pastoren aber weiterhin zu erreichen und für die Menschen da, am besten aber vorher anrufen und nicht einfach vorbeikommen“, rät er. Beerdigungen könnten weiterhin durchgeführt werden, allerdings mit wenig Teilnehmern. Taufen können verschoben werden oder im engsten Familienkreis stattfinden. Das gilt auch für die Konfirmationen. Die Konfirmation in der deutschen Gemeinde ist für den 10. Mai angesetzt. „Wir werden sehen, was daraus wird, das kann man jetzt noch nicht sagen“, so Wattenberg.

Wir sind als Pastoren aber weiterhin zu erreichen und für die Menschen da, am besten aber vorher anrufen und nicht einfach vorbeikommen.

Hauke Wattenberg, Pastor
 

Förde-Schule: Notfallbetreuung auch ab Montag

An der Förde-Schule in Gravenstein sind am Donnerstagmorgen 30 von 187 Kindern erschienen. „Wir werden uns natürlich an die Vorgaben der Behörden halten und die Schule ab Montag schließen“, sagt der stellvertretende Schulleiter, Niels Westergaard. Er hatte die Eltern noch am Mittwochabend über die Lage informiert, und viele folgten der Aufforderung, die Kinder, falls möglich, ab sofort zu Hause zu betreuen.

Für jene Kinder, deren Eltern im öffentlichen Dienst in unverzichtbaren Arbeitsbereichen wie Notfalldienst, Altenpflege oder Polizei tätig sind, wird es auch ab Montag eine Notfallbetreuung geben. Der stellvertretende Schulleiter wird in den kommenden zwei Wochen an der Schule anwesend sein.

„Da wir im weitesten Sinne ebenfalls Staatsbedienstete sind, sollen aber so viele Lehrer wie möglich zu Hause bleiben.“ Man habe den Kindern die Situation erklärt und ihnen deutlich gemacht, wie wichtig Maßnahmen wie Händewaschen sind.

 

Deutsches Museum: Generalversammlung wird abgesagt

Die Generalversammlung des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg wird abgesagt, bestätigt Museumsleiter Hauke Grella. „Wir werden sehen, dass wir einen neuen Termin finden, aber in der jetzigen Situation ist es nicht zu verantworten, sich zu treffen“, so Grella, der die Mitglieder des Vereins im Laufe des Tages per Mail informieren wird.

Die Sitzung hätte am 27. März in der Deutschen Schule Sonderburg stattfinden sollen. Die Schule hatte den Museumsverein aber bereits am Mittwochabend gebeten, einen anderen Ort zu finden, damit sich so wenig Menschen wie möglich an der Schule aufhalten.

Dass sich der Bau des neuen deutschen Museums in Sonderburg aufgrund der nationalen Ausnahmesituation verzögert, glaubt der Museumsleiter nicht. „Wir gehen davon aus, dass der Bau ganz normal weitergeht, wir haben nichts Gegenteiliges gehört.“

 

Deutsche Schule Sonderburg: Notfallbetreuung

In der Deutschen Schule Sonderburg (DSS) erschienen am Donnerstagmorgen lediglich elf Kinder. Auch einige Lehrkräfte blieben zu Hause, um ihre eigenen Kinder zu betreuen. „Wir haben bis Freitag eine Notfallbetreuung, ob es darüber hinaus eine Notfallbetreuung geben wird und inwieweit die Kinder ab Montag virtuell unterrichtet werden können, müssen wir noch klären“, sagt Interims-Schulleiter Jan Wachtberg Schmidt.

Abgesagt sind sämtliche Veranstaltungen oder Aktivitäten an der DSS. „Das gilt auch für Sportaktivitäten in der Turnhalle. Außerdem haben wir mitgeteilt, dass die Versammlungen von Deutschem Museum und BDN-Bezirk nicht an unserer Schule stattfinden können“, so der Schulleiter.


 

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