Buchveröffentlichung
So hast du den Krieg von 1864 noch nie betrachtet
So hast du den Krieg von 1864 noch nie betrachtet
So hast du den Krieg von 1864 noch nie betrachtet
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Die Marienkirche als Leichenhaus und eine zerbombte Sonderburger Innenstadt – ein neues Werk wirft auf 135 Seiten einen ganz neuen Blick auf den Krieg 1864. Im Gespräch verraten Autor und Herausgeber, wie es zu dem Buch kam.
Als der junge Maler Frederik Visby 1864 in Richtung Sonderburg aufbrach, hatte er einen Auftrag: den Krieg in Skizzen und Zeichnungen festhalten. Visby war das, was man in der heutigen Zeit als Pressefotograf bezeichnen würde. Geschaffen hat Visby eine Reihe Aquarelle, mit denen er den Krieg von damals festgehalten hat.
Das Museum Sønderjylland hat zusammen mit dem Verein „Historisk Samfund for Als og Sundeved“ ein Buch herausgegeben, das Visbys Arbeiten und Leben abbildet.
Die Sonderburger Marienkirche als Leichenhaus
Die Bilder sind sehenswert, und das Buch ist lesenswert. Die Sonderburger Marienkirche als Leichenhaus. Eine völlig zerbombte Innenstadt von Sonderburg, flüchtende Menschen auf Pferdewagen und Soldaten, die in den Düppeler Schanzen Sandsäcke stapeln – die Bilder von Visby haben den Alltag rund um die Schlacht von Düppel (Dybbøl) festgehalten. Und zwar in Aquarell.
Wie kamen Museum und Verein dazu, Visbys Werke und Wirken in einem Buch zu beschreiben? Alles begann mit einem Geschenk aus Kopenhagen.
„2020 erhielt das Museum Sønderjylland vom Verein ,Kastellets Venner˚ eine Reihe von Visbys Aquarellen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Frede R. Tychsen. Entstanden 1864, lagen die Aquarelle in den vergangenen Jahrzehnten eingelagert in einem Vereinsarchiv.
Schnell entstand in Sonderburg die Idee, aus Visbys Wirken ein Buch herauszugeben. Erik Housted war als Autor und geschichtsversiertes Vereinsmitglied sofort bereit, sich an die Arbeit zu machen.
Er hat das Leben von Frederik Visby eingehend studiert und beschreibt, wie es dem jungen Maler, Abenteurer, Patrioten und Zahnarzt gelang, die Schlacht zwischen Preußen-Österreich und Dänemark 1864 in Bildern festzuhalten.
Zusammen mit Skizzen von Visbys Wegbegleiter Simon Simonsen, der seine Werke als Kriegsreporter unter anderem an die „Illustrated London News“ verkaufte, zeigt das Buch neue Blickwinkel des Krieges und der damaligen Zeit auf.
Die zerstörte Ruine der Düppeler Mühle ist wohl nie schöner gewesen als auf Visbys Aquarell, das in weichen Farben von der Härte des Krieges zeugt.
Das Buch gibt es im Museums-Shop des Sonderburger Schlosses, es kostet 130 Kronen.