Tag der offenen Tür

Silo als kultureller Geschenkladen

Silo als kultureller Geschenkladen

Silo als kultureller Geschenkladen

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Schauby/Skovby
Zuletzt aktualisiert um:
Mitinitiator Viggo Sørensen im Gespräch mit interessierten Bürgern. Foto: RN

Der Verein „Siloerne“ plant Großes: Das alte Silo soll Kulturhaus, Nachbarhaus und Sitzungsraum werden. Viele lokale Akteuere haben das Projekt bereits mit Spenden unterstützt.

Der Verein „Siloerne“ plant Großes: Das alte Silo soll Kulturhaus, Nachbarhaus und Sitzungsraum werden. Viele lokale Akteuere haben das Projekt bereits mit Spenden unterstützt.

Viggo Sørensen ist Zuzügler, hat vor nunmehr zehn Jahren die Veranstaltung „Skovby-Blues“ initiiert und nun Mitstreiter gefunden, die  für die Idee brennen, aus dem Silo mit seinen gut 600 Quadratmetern Fläche und den 18 Meter hohen vier Türmen einen „kulturellen  Geschenkladen“ zu  machen, oder kurz ein Kulturhaus. 

Der Verein „Siloerne“ kleckert nicht, sondern klotzt: Das Anwesen ist für  drei Jahre gemietet, ehe es gekauft werden soll. Der Besitzer ist der Nachbar, der in  der früheren deutschen Schule wohnt, am Kegnæsvej 40. Dieses mehrstöckige Haus soll erworben werden, um es   für Tagungen zu nutzen oder Autoren als Schreibwerkstatt bereitzustellen.

Die grüne Oase 

Zudem soll die dem Silo  gegenüberliegende   Wiese   eine   grüne Oase für alle Altersgruppen werden. Es soll ein Aufforstungsprojekt sein, „damit Skovby  wieder einen Wald (skov = Wald) hat“, erzählt Vorstandsmitglied Jette Abildoe  begeistert. 

Die Kosten für diesen „verrückten Traum“, so Vorsitzender Viggo Sørensen, sind mit zwölf Millionen Kronen angegeben. Das Geld wird bei Stiftungen eingeworben.  

Vom Silo selbst  konnten  sich Interessierte am Mittwoch beim „Tag der offenen Tür“ einen Eindruck verschaffen. Es ist ein ummauerter riesiger Raum, mit nacktem Betonboden, vier Türmen und wunderschönem Holzgebälk, das die Dachpfannen   trägt.  Es gibt Stromkabel,    aber keine Heizanlage und keinen Wasseranschluss, somit   keine Waschbecken und Toiletten.   Das Wasser  wird in Behältern herangeschleppt. Allein  der Anschluss an die Kanalisation würde   um die 100.000 Kronen kosten.   
An einem Turm   soll eine Außentreppe gebaut werden, sodass Besucher die Aussicht genießen können. Vielleicht gibt es eine Sternwarte?

Bereits 120 Mitglieder

Der Plan ist im Dorf auf so große Resonanz gestoßen, dass der Verein schon 120 Mitglieder hat, auch   welche aus dem weiteren Umkreis. Und örtliche Handwerker und Geschäftsleute haben Dinge wie Holzplatten, Stromkabel, Farbe und Teppiche gespendet. „Der Raum ist  fußkalt. Daher sollen unter jeder Sitzgruppe Teppiche, so wirkt er auch gemütlicher. Und wir haben  50 Decken eingekauft“, weiß Jette.   Die Möbel hat der Secondhandladen in Tandslet geschenkt. 

Zu sehen ist auch  ein ausrangierter Heuwagen, der  zur mobilen Bühne   umgebaut wird, die z. B. bei „Skovby by Night“ eingesetzt werden soll.  

Diese Veranstaltung lockt Tausende von Schaulustigen  in den Ort mit seinen nur 312 Einwohnern. „Skovby hat was, was andere nicht haben“, sagte Viggo Sørensen  zur blühenden Ortschaft mit  Geschäften und Handwerksbetrieben sowie Zuzüglern auch von Familien. 

Wenn das Silo   vollständig  isoliert ist, dann soll das Kulturhaus  an 365 Tagen im Jahr genutzt werden. „In sechs Jahren könnte es einen südalsischen Kultursommer geben“, so eine weitere Idee des Musikers Sørensen.  

„Wir haben den Startschuss für etwas gegeben, das    entwickelt werden soll.  Es ist ein verrückter Traum   in gemeinsamer Regie. Wenn trotzdem nichts  draus wird, haben wir zwei tolle Jahre gehabt“.
Bei den Gästen   am Mittwoch  kam der Plan sehr gut an: „Dann ist  es eure Aufgabe als Botschafter, die Idee bekannt zu machen“, appellierte Viggo  Sørensen an die Besucher.

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