Historiecenter

Seit 20 Jahren auf Düppel dabei

Seit 20 Jahren auf Düppel dabei

Seit 20 Jahren auf Düppel dabei

Sonderburg/Sønderborg
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Olaf Röhlecke
Monica und Olaf Röhlecke bei der Zubereitung eines herzhaften Buchweizen-Mahls. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Monica und Olaf Röhlecke aus Rickling kochten in der Baracke des Historiencenters eine Buchweizen-Spezialität

Im Historiecenter Dybbøl Banke helfen nicht nur fest angestellte Mitarbeiter, die dänische Kriegsgeschichte von 1864 zu vermitteln. Die damaligen Ereignisse faszinieren nicht zuletzt auch Personen von etwas weiter weg.  Auch einige Deutsche begeben sich auf den Weg nach Düppel, um dort ein Stück Kriegsgeschichte  zu vermitteln. Die Gäste aus dem  Süden übernachten im vor einigen Jahren komplett renovierten Müller-Gebäude neben der Mühle.

Vor einigen Wochen hatten sich dort zwei überaus engagierte Vermittler, Monica und Olaf Röhlecke aus Rickling bei Neumünster, einquartiert. Seit mittlerweile 20 Jahren kommen die beiden immer wieder nach Nordschleswig. Seit 20 Jahren  waren sie bei den Kranzniederlegungen in Düppel dabei. In diesem Jahr reisten sie zum vierten Mal im Juni  zum Kampf um Alsen nach Nordschleswig.

„Und diesmal war es bei der Sund-Überquerung einfach so toll. Wir haben uns unter anderem auch mit einigen Amerikanern unterhalten“, erklärt das Ehepaar, das  an verschiedenen Stellen Europas bei diversen geschichtlichen Vereinen als Darsteller dabei ist. Sie beteiligen sich unter anderem auch an den Befreiungskriegen.

Was 1997 mit dem Besuch einer Kranzniederlegung auf Düppel begann, ist mittlerweile eine Zusammenarbeit geworden. „Wir sind ja direkte Nachbarn, und wir wollen gemeinsam zeigen, wie es früher einmal war“, so Olaf Röhlecke. Auf das Historiencenter kamen die beiden einst durch ihre Zusammenarbeit mit Jyske Landsoldater. „Es macht einfach Spaß, Leuten was zu zeigen.  Und diesmal  ist es für uns ein schöner Einstieg in den Urlaub“, sagt Monica Röhlecke.

Hochzeit als Soldat und Stubenmädchen

Geheiratet haben die beiden übrigens als altertümliche Darsteller in Den gamle by in Aarhus. Damals schlug einer der Akteure vor, dass Olaf Röhlecke die Kaufmannsfrau heiraten solle. Aber das ließ  Monica nicht zu. Sie wollte ihn. Und so heiratete der Soldat Olaf ein Stubenmädchen – mit Brautführer, Musikkapelle und Priester, was einst dazugehörte.

In der Feldküche des Historiencenters sorgt Olaf Röhlecke für das frische Holz im Herd,  während Monica in ihrem feinen, selbstgenähten  blauen Kleid eine herzhafte Buchweizen-Grütze mit Kräutern, etwas frischem Schinken und Zwiebeln zaubert.

„Es ist eine Zivildarstellung. Das ist auch hier wichtiger als eine Uniform“, stellt Olaf Röhlecke fest. Dass sich Preußen und Dänen einen Krieg geliefert haben, ist ein Stück Geschichte.  „Aber Schleswig-Holstein war ja auch mal dänisch“, wie Olaf Röhlecke keck lächelnd feststellt.
Man sieht den beiden an, dass sie ihren Dienst im Historiencenter genießen.  Olaf diesmal in seinem legeren beigen Baumwollhemd. Seine stolze Uniform hängt draußen über einer Bank. Monica trägt ihr in  eigens angefertigtes hellblaues Kleid und eine Schürze. Der Maschinist und die Sachbearbeiterin wissen, was 1864 in den Leuten vorging. Monica Röhlecke spricht aber kein Dänisch.

„Aber wir versuchen es dann einfach mit dem Gestikulieren und mit Englisch“, so die Köchin.
„Es ist aber eigentlich immer einer dabei, der Deutsch oder Englisch kann“, wie Olaf Röhlecke feststellt.

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