Hafen in Düwig

Segler suchen Natur und die Ruhe

Segler suchen Natur und die Ruhe

Segler suchen Natur und die Ruhe

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Düwig/Dyvig
Zuletzt aktualisiert um:
Regina Stötzel und Gerhard Glatzel schätzen die Idylle im Düwiger Hafen. Foto: Ruth Nielsen

Der Hafen in Düwig wird wegen seiner Stille von Seglern geschätzt. Zehnmal am Tag fährt ein Bus nach Norburg – kostenlos.

Nach kühlen und vor allem windigen Tagen scheint die Sonne. Das kann Düwigs Hafenmeister Erling Jensen merken. „In den vergangenen  Wochen war es so lala. Nun sind wir  jeden Abend voll belegt“, sagt er zu den 70 vorhandenen Plätzen, neben 140 Festanlegern. Es sind hauptsächlich Dänen und Deutsche, die den Hafen der „Dyvig Bådelaug“ anlaufen. Meistens bleiben sie eine Nacht, andere auch mal drei oder sogar sieben Tage.   

Viele Aktivitäten   hat der Hafen nicht zu bieten. „Das ist  ja das, was die Segler wollen,  Ruhe. Wenn  sie einkaufen oder was anderes tun wollen, können sie den Bus nach Norburg nehmen. Der fährt  zehnmal am Tag, kostenlos. Das ist besser als bei Regen den ganzen Tag im Boot zu sitzen“, sagt Jensen, einst Betreiber des Campingplatzes in Köbingsmark, seit drei Jahren Hafenmeister   und Mädchen für alles: „Ich bin Müllmann,  Feuerwehrmann, Grillmeister und auch  Reinigungskraft“, nennt er lachend seine Aufgaben. 

Maria Andersen aus Bogense kann Jensens   Meinung über Segler bestätigen: „Es ist so schön hier, ruhig, still. Du liegst gut beschützt  im Hafen. Die Natur ist herrlich“, sagt Maria, die mit   ihrem Lebensgefährten   René  Jørgensen und drei Kindern drei Wochen Segelurlaub  macht.

Für Maria Andersen aus Bogense ist der Hafen eine „kleine Perle“. Foto: Ruth Nielsen

 

Dass  es für Kinder fast keine  Angebote gibt, sei kein Problem: „Die Kinder langweilen sich nicht. Es ist doch schön, den ganzen Tag draußen sein zu können. Das Leben hier hat einen eigenen Rhythmus.“

Den Düwiger Hafen kannte  René Jørgensen von früher, als er mit dem Segelklub   in Aarhus im Sommer unterwegs war.  „Deshalb sind wir  wieder hier, in dieser  kleinen Perle“, so Maria. Das Paar segelte übrigens  weiter nach Langeland  und   Kappeln. 

Aus Braunschweig kommen  Regina Stötzel und Gerhard Glatzel. Ihren in Dänemark hergestellten Triamaran  haben sie auf dem Anhänger bis zur Schlei  gefahren. Von  dort aus ist das Paar losgesegelt,  um   mit Freunden   die „dänische Südsee“ zu erkunden, so Regina. 

„Es ist idyllisch hier, eine  besondere Atmosphäre. Es ist anders als in anderen Häfen.   Wir vermissen nichts. Wir suchen ja diese Ruhe. Es ist ein Geheimtipp in Deutschland“,  meint Regina strahlend. 

Der Hafen in Düwig ist unter deutschen Seglern offenbar ein Geheimtipp. Foto: Ruth Nielsen

 

Gerhard Glatzel findet es  „wunderbar. Es ist   nicht so viel los. Das ist sehr attraktiv.  Im Vorjahr waren wir in Assens.  Da kannst du alles haben. Das hier gefällt  uns besser“, sagt Glatzel. 

Und sollte  das Paar unruhig werden, dann locken  schöne Wanderwege in der Nähe.

Was der Hafenmeister an den Seglern schätzt: „Sie respektieren die Mittagsruhe  von 12 bis 15 Uhr. Ohne wäre der Tag doch sehr, sehr lang“, meinte er zum Arbeitstag  von  7 bis 12 und wieder von 15 Uhr bis abends, an sieben Tagen  die Woche.  Da er in der Nähe wohnt,    kann es passieren, dass er nach Feierabend   rausgerufen wird.  „Das ist schon okay.“  

Preislich liegt der Hafen im unteren Bereich. „Wir müssen kein Geld verdienen. Was übrig bleibt, wird  investiert“, sagt Jensen zum Besitzer   des Hafens „Dyvig Bådelaug“.  
 

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