Infektionsschutz

SDU: Kostenloser Corona-Haken für alle

SDU: Kostenloser Corona-Haken für alle

SDU: Kostenloser Corona-Haken für alle

Sonderburg/Sønderborg
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Der Haken berührt die Türklinke und die Hände kommen somit nicht in Kontakt mit Viren, die möglicherweise auf der Oberfläche sitzen. Foto: Sara Wasmund

Studenten von der Süddänischen Universität verschenken Corona-Schutzhaken. Die Teile stammen aus dem 3D-Drucker des Laboratoriums und ermöglichen unter anderem das Öffnen von Türen, ohne mit der Hand die Klinke zu berühren.

Diese Idee hat einen Haken. Hunderte sogar, wenn man sich die Produktion im Labor „FabLab“ im Sonderburger Alsion anschaut. Dort setzen sich Ingenieurs- und Mechatronik-Studenten der Süddänischen Universität (SDU) dafür ein, Schutzhaken für die Allgemeinheit auszudrucken.

Auf 3D-Druckern werden seit Kurzem Plastikhaken erstellt, die das Anfassen von Türklinken überflüssig machen. Orange ist er, der Haken. Und so unscheinbar er auch aussieht, er kann Leben retten.

Der „Corona-Haken“ wird kostenlos an Bürger im ganzen Land verteilt, lediglich abholen muss man sich das Hilfsmittel im Alsion selbst.

Olgierd Nowakowski und Andrei-Alexandru Popa haben den Corona-Haken gemeinsam entwickelt. Foto: Sara Wasmund

Olgierd Nowakowski und Andrei-Alexandru Popa sind an diesem Vormittag im Labor, wo die 3D-Drucker vor sich hinsummen. Orange Plastikfäden werden an fünf Druckern zu Corona-Haken gedruckt, alles läuft nach dem Designvorschlag der Studenten.

Wie kamen die Studenten auf diese Idee? „Zunächst war der Haken für den internen Gebrauch an der SDU gedacht“, sagt Ingenieur Popa, der das Labor leitet und an der SDU seinen Doktor in „Additive Manufactoring“ macht. „Dann stieg die Nachfrage gewaltig an und wir haben begonnen, die Haken auch an andere Bürger zu verschenken.“

Haken wurde nachgebessert

Die Materialkosten pro Haken belaufen sich auf wenige Kronen. „Das war toll zu erleben, wie etwas, was wir uns hier ausdenken, von Nutzen für die ganze Gesellschaft werden kann“, so Popa. Zweit-Semester-Student Nowakowski hat das Design des Hakens stetig verbessert. „Hier eine Beugung mehr, da etwas mehr Halt – das hat sich nach und nach entwickelt“, so der studentische Mitarbeiter.

Die Haken entstehen auf fünf 3D-Druckern im Labor der SDU. Foto: Sara Wasmund

Der Haken kann nicht nur Türklinken drücken und ziehen – auch im Fahrstuhl kann man sich den Finger sauber halten, indem man mit dem Haken drückt.

Bürger aus dem ganzen Land sind bereits nach Sonderburg gefahren, um sich einen „Corona-Haken“ abzuholen. Aus Apenrade hat sich die Heimleitung einer Institution gemeldet, um eine Tüte Haken für ihre Mitarbeiter abzuholen und aus Aalborg und Kopenhagen schicken Menschen ihre Bekannten im Alsion vorbei, um sich einen Haken abzuholen.

Design für alle 3D-Drucker zugänglich

Das Design des Hakens wird in Kürze über die Internetseite des Laboratoiums an der SDU veröffentlicht. „Somit kann sich jeder, der einen 3D-Drucker hat, die Anleitung runterladen und sich selbst einen Haken drucken“, sagt Popa.

„Und Verbesserungsvorschläge sind ebenfalls willkommen!“ Aus Ballerup hat sich bereits eine Schule gemeldet, die mit dem Design weiterarbeiten will. So zieht ein kleiner Haken im Land große Kreise.

 

 

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